GB Bf110, Bf 110 G-4, Revell 1:48 *19.01.17 F E R T I G*

Begonnen von Olaf, 04. Januar 2015, 09:56:23

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Olaf

Hallo und herzlich willkommen zu meinem ersten Baubericht!

Ich möchte hier den Bau der Messerschmitt Bf 110 G-4 von Revell im Maßstab 1:48 dokumentieren.

Zum Original:
Die Bf 110 war ein schwerer zweimotoriger Jäger, dessen Prototyp am 12.05.1936 seinen Erstflug feierte. Im Kampfeinsatz, insbesondere während der Luftschlacht um England, zeigte sich jedoch recht bald, dass sich dieses Flugmuster nicht gegen inzwischen schnellere und wendigere einmotoriger Gegner behaupten konnte. Zwar hatte sie eine Furcht einflößende nach vorn ausgerichtete Bewaffnung von bis zu 6 MG, jedoch nur ein bewegliches MG, dass den rückwärtigen Luftraum absichern konnte.
So erlitten die mit dieser Maschine ausgerüsteten Verbände erhebliche Verluste.

Erst mit dem Aufkommen der Nachtjagdverbände fand die Bf 110 ihre wahre Bestimmung und konnte beachtliche Erfolge erzielen. Ab Ende 1942/Anfang 1943 mit einem frühen Radarsystem FuG 202 "Lichtenstein" (später FuG 220) ausgerüstet, vermochten die Nachtjagdgeschwader auch bei völliger Dunkelheit gegnerische Maschinen zu orten und erfolgreich anzugreifen.

Die Bf 110 G-4 bildete bis kurz vor Kriegsende das Rückgrat der deutschen Nachtjagdverbände ehe sie u.a. durch die seinerzeit sehr fortschrittliche Heinkel He 219 "UHU" nach und nach abgelöst werden sollte.

Literaturtipp: "Duell unter den Sternen" von Wilhelm Johnen, einem Flieger dieses Flugzeugtyps.
Quellen im Internet: z.B. Wikipedia, LuftArchiv.de

Zum Modell:

Revell legt hier einen ordentlichen und vor allem preiswerten Kit vor. Der Ersteindruck ist gut. Wenig Grate, Decals von hoher Qualität, stimmige und sehr saubere Oberflächen. Einzig die Klarsichtteile könnten besser sein. So finden sich leichte Schlieren und dem vernehmen nach soll deren Passform auch nicht optimal sein. Mal sehen...  :6:


Mein Ansatz:

Ich möchte den Bausatz out fo the box bauen, also auf Zurüstteile verzichten. Einzig Verfeinerungen, sie sich selbst anfertigen lassen, möchte ich vornehmen.
Gebaut wird die Variante mit dem Haifischmaul, Kennzeichen D5 + DS. Das war das vierte Flugzeug der 8 Staffel, III. Gruppe des NJG 3, kurz: 8/NJG-3. Und hier stieß ich bei meiner Recherche auch schon auf den ersten Fehler, denn das blaue "D" auf dem Kennzeichen-Decal müsste nach www.LuftArchiv.de eigentlich rot sein. Mal sehen, ob ich das umgefärbt bekomme.

Ich bin bestrebt Maschinen zu bauen, die auch von jemandem geflogen wurden, sprich, ich möchte gerne herausfinden, wer der Pilot eben dieser Maschine war, wenn es geht, auch wer Funker (war auch für die Ortung von Feindmaschinen zuständig) und Bordschütze war. Da bin ich noch dran. Nach meinen bisherigen Recherchen bei der Datenbank der Deutschen Luftwaffe auf www.baseportal.de könnte als Pilot Fw Emil Nonnenmacher in Frage kommen. Weiß da jemand vielleicht mehr?  ?(

Edit 06.08.2016:
Ich habe mich umentschlossen und baue die letzte Maschine, die von Heinz-Wolfgang Schnaufer geflogen wurde (3C + BA). Sie wurde von Ihm im April 1945 voll einsatzbereit den Briten übergeben.
Edit Ende
Und: Bitte habt Nachsicht mit einem Anfänger  :)  Ich baue hier mein sechstes Modell und könnte Anregungen und konstruktive Kritik gut gebrauchen.

So, nun aber los!  :winken:

Hier der Karton, der Plan und die Spritzlinge:

Das nächste Modell wird besser!

schloddy23

Moin.

Das schau ich mir an. Viel Spaß beim Bau.

Grüße von der Waterkant
Sebastian  :winken:
"Wir, die Willigen, von den Unwissenden geführt, tun das Unmögliche für die Undankbaren. Wir haben so lange so viel mit so wenig getan, dass wir inzwischen auch in der Lage sind, mit nichts alles zu erreichen!"

Alexander Sergejewitsch Puschkin

Viquell

Moin Olaf  :1:

ich habe 4 Bf 110 aus den Formen von Pro Modeller und Revell gebaut ,
also werde ich den Stuhl schön dicht an den Schirm stellen ,
den Kaffe in Reichweite haben
und wenn ich kann ,mit Rat und Tat zur Stelle sein  :1:

schön das Du den BB machst  :P

:winken: :winken: :winken:

Gruss Jens
((( ړײ).......Nein, ich mache keine Sachen
.(▒.)..kaputt!!
.╝╚...Ich verändere nur die Gebrauchfähigkeit

Zwoelfer



Da nehme ich auch mal Platz, habe selber noch die Eduard BF-110 G 4 liegen
die ich vielleicht nach meinem Jagdtiger anfange.


bis dato viel Spass beim Bau und mach dich nicht verrückt. Ich selber fange gerade auch erst wieder an
nach fast 18 Jahren Pause :D


Have a nice build,


Sven
es werde Modell

Olaf

....bei mir waren es über 35 Jahre...

Aber das macht dann wohl auch nix mehr  :)

Danke für das ermutigende Echo!

Heute nachmittag beginne ich mit dem Cockpit.
Das nächste Modell wird besser!

Katric

#5
Ui Welch ein schönes Flugzeug  :1:


Werde mir dem Baubericht bestimmt mitverfolgen. Bin noch auf der suche nach einem guten (passgenauem) Modell diese typs in 1:48
Währe es zu viel verlangt wenn ich dich bitte über möglichst alle passungenauheiten und Spachtelarbeiten berichten würdest?

Danke und viel erfolg


Gruss Cedy

Olaf

Zwischennachricht:
Mich hat eine Lungenentzündung leider umgehauen. ;(
Darum war inzwischen Funkstille. Ich werde die Tage weitermachen. Sorry. :winken:
Das nächste Modell wird besser!

Propellerverbieger

Lungenentzündung... 8o

Na dann mal Gute Besserung.

Grüße

Andreas
Als Glück definieren wir den (in der Regel vorübergehenden) Zustand, bei dem sich die Wirklichkeit mit unseren Wünschen deckt.

Katric

Jo wünsch dir auch ne gute besserung.

Gruss Cedy

Universalniet

Gute Besserung. Den Vogel habe ich auch gebaut. Ebenso noch viel besser auch der Mini sein Assistent.

http://www.modellboard.net/index.php?topic=48814.0
http://www.modellboard.net/index.php?topic=49845.0

http://www.modellboard.net/index.php?topic=27271.0

Mit dem Blau hast Du recht, das ist eine dicker Klopper.

Ich bin dabei und schau Dir zu!!!

Zwoelfer



Servus und Hallo,

auch von mir gute Besserung und sieh zu das du wieder fit wirst denn der
Jagdtiger ist fertig.


Soll heißen dann könnten wir zusammen bauen :D


Haver a nice gesundung,


Sven
es werde Modell

Moltke

Na da wünsche ich Dir viel Spaß und Erfolg bei Bauen, hab die G-4 und G-2 von Revell ebenfalls auf Halde und werde dir Gespannt über die Schulter schauen.  :6:
Kaffee, Chips und Zigareten liegen bereit, kann also losgehen.  :winken:

Gruß von der Spree, Frank

Joker

Viele Grüße, Jens :-)

Olaf

Vielen Dank, Leute, für die lieben Genesungsünsche!  :P :love:

Ich habe heute meinen ersten wackeligen Ausflug in mein Bastelreich gewagt und die Cockpitteile mit RLM 66, aufgehellt mit 25 % weiß (wegen des Maßstabseffekts) vorgespritzt.

Wer noch nichts mit dem Maßstabseffekt anzufangen weiß: Die Farben, bei mir von Vallejo, sind so weit als möglich den Originalfarben nachempfunden. Nur waren die Originalteile ja viel größer. Ein Modell wirkt wie ein weit entferntes Original. Farben haben die Eigenschaft immer heller zu wirken, je weiter der Betrachter entfernt steht. Darum müssen die Farben abhängig vom Maßstab aufgehellt werden. Die Faustregel hierfür ist: Maßstab : 2 = Prozentsatz der Zumischung von Weiß. Beispiel: Meine Bf 110 ist im Maßstab 1:48. Die Hälfte hiervon ist 24, aufgerundet 25 % Weiß sind der Originalfarbe hinzu zu fügen.

Ich hoffe jetzt niemanden gelangweilt zu haben  ;)

Das das simple Vorlackieren in RLM-Grau nicht so spannend ist, werde ich erst Bilder folgen lassen, wenn ich die Instrumente, Leitungen etc. entsprechend gemalt habe. Dazu ist meine Hand aber noch nicht wieder ruhig genug.  ;(

An dieser Stelle folge ich dem Rat von geübteren Bastlern und stelle meine erste Frage in die Runde:
Dem einen oder anderen Baubericht zufolge stimmt die hintere Sitzbank, auf der Bordfunker und Bordschütze saßen, nicht mit dem Original überein. Hat jemand ein Foto vom Original entdeckt, auf dem das zu sehen ist?
Ich habe inzwischen ein paar Versuche mit Draht gemacht, um den Rahmen der Bank scratch zu bauen und sie erscheint mir asymmetrisch. Dank im Voraus!
Das nächste Modell wird besser!

Wolf

Die Erklärung ist zwar interessant aber nicht so ganz richtig. Es wird nicht aufgehellt weil die Farben vorgeblich die Eigenschaften haben bei größerer Entfernung heller zu wirken, sonderen weil die Farben auf kleineren Flächen aufgebracht weniger Licht reflektieren und dadurch zu dunkel wirken.

Ich tue mich auch wenig schwer mit so "ultimativen" und pauschalen Berechnungen wie "Beim Maßstab XY sind YZ% an Weiß hinzuzufügen"

Beim Scaleeffekt gibt es zum einen unterschiedliche Philosophien und zum anderen lässt sich nicht jede Farbe so ohne weiteres, ohne den Farbton zu verfälschen, mit Weiß aufhellen.
Beim Maßstab 1/48 mag die Formel mit dem 25% vielleicht noch meistens hinkommen. Aber bei 1/72 wären dass dann schon 36% aufhellen und bei 1/144 gar 72%

Man brauch ja dann nur mal bei 1/72 überlegen, was wohl passiert wenn ich rot 36% Weiß beimische. ;)




Wer Future hat, hat noch lange keine Zukunft


Viquell

Moin Olaf  :1:

wegen der Sitzmöbel in deiner G4 kannst du sehr gut bei Aires, im Detailsatz zur Revell G2/4 ,Maße und Form erkennen
ist wohl auch ne recht pracktische Farbhilfe

ich helle übrigens keine Farben auf , wenn man trocken Malt oder Drybrusht , dann kommen die Kontraste oft ebenso zu stande ,
zudem , wenn man die Farben Innen ohne Klarlack belässt , dann wirken diese deutlich heller als die mit Klalack behandelten Flächen Aussen

de Effekt kann man dann natürlich auch für Schattierungen verwenden
bei meinen Navy Modellen bin ich nach dem Finish noch mit dem Lack pur aus der Dose in die Fläche gegangen , was deutliche Aufhellungen und "Überlackierungen "
darstellt oder den Eindruck solcher erbringt  , oder wie Russi mal schrieb , es bringt Leben ins Modell

Gruss Jens
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.(▒.)..kaputt!!
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Olaf

#17
Zitat von: Wolf in 12. Januar 2015, 14:21:43
Die Erklärung ist zwar interessant aber nicht so ganz richtig. Es wird nicht aufgehellt weil die Farben vorgeblich die Eigenschaften haben bei größerer Entfernung heller zu wirken, sonderen weil die Farben auf kleineren Flächen aufgebracht weniger Licht reflektieren und dadurch zu dunkel wirken.

Aha. Ich hatte das aus einem Buch so wiedergegeben. Deine Erklärung klingt für mich aber logischer.  :P

Zitat von: Wolf in 12. Januar 2015, 14:21:43
Ich tue mich auch wenig schwer mit so "ultimativen" und pauschalen Berechnungen wie "Beim Maßstab XY sind YZ% an Weiß hinzuzufügen"

Siehe Buch. Aber ich fummele mich ja noch rein.

Zitat von: Wolf in 12. Januar 2015, 14:21:43
Beim Scaleeffekt gibt es zum einen unterschiedliche Philosophien und zum anderen lässt sich nicht jede Farbe so ohne weiteres, ohne den Farbton zu verfälschen, mit Weiß aufhellen.
Beim Maßstab 1/48 mag die Formel mit dem 25% vielleicht noch meistens hinkommen. Aber bei 1/72 wären dass dann schon 36% aufhellen und bei 1/144 gar 72%

Das allerdings stellte der Autor dort auch so dar. Allerdings habe ich die 36 %, bzw. gerundete 33 %, Aufhellung habe ich bei meiner Fw 190 benutzt und es erschien mir stimmig, wenn ich die Farbschemata, die ich im Netz fand, damit vergleiche.

Zitat von: Wolf in 12. Januar 2015, 14:21:43
Man brauch ja dann nur mal bei 1/72 überlegen, was wohl passiert wenn ich rot 36% Weiß beimische. ;)
:7: :klatsch: plastischer kann man das wohl nicht zum Ausdruck bringen! Stimmt, pauschal und stur dieser Faustformel zu folgen wäre unklug.
Das nächste Modell wird besser!

Wolf

Übrigens, diese Werte stammen aus dem Monogram Painting Guide aus Anfang der 80er Jahre und finden mehr im amerikanischen und europäischen Festland Anwendung.
Aus England stammt eine andere Formel. Die haben es lieber etwas dunkler nämlich Ca 7%, 10%, 15% und 20-23%% bei 32/48/72 und 144.
Ich denke irgendwo dazwischen kann man sich bewegen. Natürlich auch nicht pauschal sondern immer abhängig von dem verwendeten Modellfarbenhersteller denn diese variieren auch wieder sowohl im Farbton als auch in der Helligkeit.
Wer Future hat, hat noch lange keine Zukunft

Olaf

#19
So, nun aber auch mal etwas Konkretes!

Die Cockpitteile sind mit etwas aufgehelltem RLM 66 vorgespritzt worden.

Die Instrumententafel habe ich nach Vorlagen unter DeutscheLuftwaffe.de (restauriertes Original G-4) und Eduard (Kit Bf 110 C Instrument Panel 1:4) gestaltet. Leider ist das Layout, welches Revell hier verwendet, weder das einer G-4, noch das einer C-4. Hier war also etwas künstlerische Freiheit gefragt.  ;)
Die Ziffernblätter habe ich mit stark verdünnter schwarzer Farbe hinterlegt. Durch den Kapillareffekt erhielt ich so völlig runde Instrumente. Skalen und Zeiger mit weißer Farbe trockengemalt. Zum Schluss alle Instrumente mit Klarlack betupft um den Eindruck von Glas zu erzeugen.

Von den Seitenkosolen habe ich im großen weiten www keine brauchbaren Fotos gefunden. Ich habe also versucht, aus mir bekannten Flugzeugeinrichtungen eine einigermaßen stimmige  Darstellung der linken Konsole zu finden.

Die Konsole hat ein Washing bekommen und mittels Drybrushing (Revell 91 "Eisen") habe ich die Abnutzungsspuren erzeugt.
Diesen Farbton habe ich gewählt, weil mir Aluminium zu hell erschien.

Ich hoffe, mein Werk gefällt. Anregungen und/oder Korrekturen sind freilich willkommen.

:winken:
Das nächste Modell wird besser!

Hans

Ceterum censeo: Die Lackierung ist wichtiger

DerXL

Sieht echt super aus dein Cockpit.
Die Instrumententafel find ich vor allem sehr beeindruckend. Da bleib ich sicher dran. :P
Axel.

Olaf

Das nächste Modell wird besser!

ralph21075

Super geworden, das Cockpit, sehr überzeugend!  :klatsch:

Olaf

Vielen lieben Dank für die freundlichen Kommentare!

Heute folgten die rechte Seitenkonsole und das Panel mit den Ortungs- und Funkgerätschaften.
Das Vorgehen entspricht meinem gestrigen Bericht.
Die Farbgebung des Funkerplatzes habe ich einem Foto einer restaurierten Maschine entnommen. Die Seitenkonsole musste leider wieder mit "Frosch-DNA" auffüllen (frei nach Jurassic Park)  :D , da auch von dieser Konsole leider kein Foto, geschweige denn, ein Farbiges, aufzutreiben war.

Das historische Geldstück soll zum Größenvergleich dienen und entspricht in seiner Größe einem Euro-Centstück.

Bis die Tage!
:winken:
Das nächste Modell wird besser!