By the deep 17 - Holz, Lack, Salzwasser, Sonnenlicht, Rost und ein wenig Dreck

Begonnen von dafi, 04. Juli 2013, 11:51:56

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dafi

... keine Angst, der will doch nur spielen ...

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dafi

Amsterdam rückt näher, ich freue mich schon. Am Wochenende geht es dorthin und am Samstag darf sich meine Kleine mit Streifen wo schlank machen im Marinemuseum in Amsterdam präsentieren. Vielleicht kann ja noch der eine oder andere kurzfristig zu Besuch kommen, ich gleube es wird bombastisch: Diese spezielle Lokation, fast 130 laufende Meter Exponatetische mit über 250 Segelschiffsmodelle. WOW!

Das heißt meine Kleine singt schon: Ich hab die Stage schön, ich hab die Stage schön, ich hab die Stage-Stage-Stage schööööööön!

 Ich sag noch - Haste nich! Sie meint sie will, also darf ich die Stage bauen ...

Die Wrackbilder der Invincible zeigen schön, dass Groß- und Vorstag und die dazugehörenden Borgstage unterschiedlich aufbereitet waren. Der Groß- und Vorstag war auf der ganzen Länge getrenst - auch wenn es viele wurmt, das Wort "wurmen" hat Mondfeld erst erfunden, ein falscher Freund aus dem Englischen. Nur im Bereich der Maus und des Mastkopfes war er gekleidet, also nochmals eng mit Schiemannsgarn umwickelt. Die Borgstage - sie dienen als Ersatz und damit der dicke Stag bei Beschädigung nicht auf das Deck kracht - waren im Bereich von Maus und Mastkopf auch komplett gekleidet, auf der Länge aber nicht getrenst.

Nicht häufig, dass man Mäuse mit Herz findet, möchte ich euch deshalb nicht vorenthalten ;-)





Bilder der Invincible 1745-Webauftritte.

Also ging es an die Kleidemaschine, zuerst die 3 Keepen des Stages trensen, muss man aufpassen, dass man nicht in die Nachbarkeep springt.



Man sieht, dass das Kabel - das ja aus mehreren geschlagenen Tauen besteht - jetzt viel runder und gleichmäßiger erscheint.



In der Kleidemaschine hab ich auch gekleidet, dazu habe ich 3/0 Fliegenfischgarn genommen, das flust genauso wie Zahnseide auf, so kann man leicht überlappend wickeln. Danach kam wieder meine Ponaloberfläche, da das Schiemannsgarn im MAßstab schlecht dartzustellen ist, und etwas schwarze FArbe für die Oberflächenerscheinung. Hier der Übergang zwischen getrenst und gekleidet.



Für das Auge hab ich das Kabel schräg abgekniffen und angeklebt und die Klebestelle mit Fliegenfischgarn gekleidet.



Und dann kam kein Karton sondern die Maus. Erst gewickelt ...



... dann geleimt ...



... und dann mit Schwarz homogenisiert.



Und am Platze sieht das dann so aus. Ganz klassisch eine Maus links, eine rechts.



Ganz klassisch eine Maus links, eine rechts.

Unter die Stage gehören ja noch die Wanten, aber soweit bin ich noch nicht. Deshalb werden die Stage dann einfach wieder abgenommen und obenaufgesetzt, sobald es soweit ist.

XXXDAn
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marjac99

lieben Gruss,
Martin
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heavytank

....ähm Herr Prof. Dafi,

stellvertretend für alle anderen ihrer Studenten möchte ich an dieser Stelle ein paar fachliche Nachfragen stellen.

1. Warum erfährt die Gemeinschaft erst 5 Minuten vor der Angst vom Event in Amsterdam?  :12:

2. Was Stage, Groß- und Vorstage und sonstiges Takelgedöns sind, dafür gibt es Google. Was jedoch Fragen aufwirft, was es mit dem Takelgedöns von dem Wrack der "Invincible" besonderes auf sich hat.
Du baust die Vici und die steht in Portsmouth.
Die ist zwar nicht mehr ganz vollständig. Aber gerade beim stehenden Gut wird man ja wohl nicht das Rad neu erfunden haben.
Mißversteh mich nicht! Ich bin wie üblich entsetzt von dem, was du da so machst.

War soll denn das, was Du machst, irgendwie, jemals nachmachen?  8o  :D 



dafi

Zitat von: dafi in 07. Juni 2023, 16:51:29Sodele jetzetle, na sowas.

Auferweckt aus dem Dornröschenschlaf, meine kleine Dicke mit den schwarz-gelben Streifen wo schlank machen. Hübsch muss sie werden. letztes Septemberwochende möchte die Süße auf die Gass gehen, nach Amsterdam, ins Schiffsmuseum. Sie freut sich schon, und ich freue mich mit :-)

XXXDAn

So lesen Sie also meine Beiträge werter Herr Heavy ....

... ohne Worte ...

... 5 Minuten, 5 Monate fast!

.... Aufmerksamkeitsspanne wie die Tik-Tok-Generation ...

... unglaublich!

XXXDAn

;-)

PS: Wenn du kommen könntest würde mich das übrigens freuen ***

PPS: Alle anderen natürlich auch!
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dafi

AberimErnst: Du wirst lachen, es gibt doch einige, die das nachbauen. Und als vor langer Zeit auf die Frage einmal auf die Frage "Warum machst du das so?" die Antwort kam "Weiß nicht, dafi hat das auch so gemacht ..." kam, habe ich mir angewöhnt vorher gut zu recherchieren :-)

Persönlich war das Schwerste für mich, mich vom Museumsschiff in P. geistig zu verabschieden. Das Rad wurde nicht neu erfunden, von 1650 bis 1850 war das alles im Prinzip gleich. Nur die Details haben sich geändert.

Gut gemachte Takelarbeiten an einem Modell lassen sich in der Regel auf einen ganz engen Zeitraum datieren, machmal sogar auf den Monat genau. Es gab ständig Neuerungen, Verbesserungen, Admiralitätsvorgaben. Vor allem letzteres ist teilweise auf den Tag genau nachvollziehbar, und wenn man weiß, wann ein Schiff mal wieder zur Reperatur war, weiß man auch, wann eine Änderung am Schiff wahrscheinlich umgesetzt wurde.

Und hier ist die V. in P. ein wahres Sammelsurium an Anachronismen. Kein Gemecker, ist dort toll umgesetzt und ich freue mich, dass immer noch so viel Aufmerksamkeit seitens der heutigen Admiralität reingesetzt wird, aber vieles stimmt halt einfach zeitlich nicht.

Da ist eine Zeitkapsel wie die Invincible, die 1758 vor der Themse sank, ein wahrer Goldschatz für uns. Es gibt kaum erhaltene Originalstage, und ich kenne keinen anderen aus diesem speziellen Zeitfenster. Und dann noch mit erhaltenen Mäusen, Kleidung und Herzen ... ein Traum.

Ebenso die HMS St George, die 1811 vor Thorsminde sank ist eine wunderbare Zeitkapsel. Wer mal in Dänemark ist, sollte sich dieses Museum geben, ist toll gemacht.

Bei all diesen Zeitfenstern kann man gut vergleichen, sieht es mal in Natura, was man sonst nur aus der zeitgenössischen Lioteratur kennt.Oft wird das bestätigt was man so kennt, und manchmal haben sich sich dann aber aus den diversesten Gründen um die Admiralitätsorder gedrückt ...

... hochspannend :-)

XXXDAn
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dafi

Als nächstes waren natürlich die Herzen am unteren Ende der Stage dran. Die Befestigung der Stage des Fockmastes waren ja noch einfach. Damit das dicke Stag nicht um den Bugspriet gewickelt werden muss, wurde hier als Gegenpart ein halbsodickes Kabel doppelt genommen.



Das Herz hat zwei seitliche Keepen, in die eine kommt das Tau, dessen Länge ich vorher mit einem Teststück ausgemessen hatte.



Die Schnittstelle des umlaufenden Taus wird später elegant von der Bändselung verdeckt. Danach gut ausgemittelt und den Loop in die andere Keep geklebt und festgebändselt.



Die beiden Schlaufen werden dann jeweils unter dem Bugspriet zusammengebunden.

Das obere Herz am Stag wird klassisch wie die Jungfern eingebunden und der Überstand festgebändselt, die Reserve zum Spleißen falls der Stag mal bricht.





Bei Bruch des eigentlichen Stags dient der etwas dünnere Borgstag darüber dazu, dass das schwere Monstrum nicht auf das Deck knallt. Dazu werden die später noch mit einem Zig-Zag-Tau aneinander festgemacht. Stagbruch ist der Vic tatsächlich schon mal passiert: Am 19.09.1797 riss im Sturm der Großstag unterhalb der Maus. Aus Taljen und mit einem Kablaar wurde ein Hilfsstag gebaut, die Topmast abgefiert.

Bei diesen Bildern wunderte ich mich noch über den großen Abstand der unteren Herzen zum Bugspriet. Mein Deppenglück hinderte mich aber daran, diese etwas einzukürzen. Auflösung folgt.

Lustig wurde es bei den beiden Stagen des Großmastes. Wie schon bei den Wuhlings wollte ich dort niemanden bei den dringenden Geschäften stören. Nur hatte ich diesmal mit dem Großstag ein extrem störrisches 1,1 mm Kabel, das durch 1,3 mm Löcher sollte und dabei auch noch zweimal um einen rechten Winkel.

Die Reiseroute war: durch die Gräting des Marine-Walks, durch die Bohrung in den Judasohren, 45° runter durch die Gallionsregeln an der Köttelrutsche vorbei, scharfer Turn 90° um das Knie des Schegs, danach sofort wieder ein scharfer Turn nach oben, wieder vorbei an Köttelrutsche und Gallionsregeln, 45° durch die Bohrung der Judasohren und ab durch den Marine Walk und durch das Auge des anderen Endes um seitlich beigebunden zu werden :-)



Auch der Großborgstag war lecker. Zuerst die Länge am Modell ermittelt ...



... und wie gehabt eingebändselt. Diesmal nicht doppelt, sondern in der gleichen Stärke wie sein Konterpart oberhalb der Herzen.



Aber der sollte unten zusammengebändselt werden aber unter dem Bugspriet ist auch kaum noch Platz zum Durchkommen – Ohschockschwerenot!



Also Hilfsgarn durchgefädelt und den Kragen durchgezerrt. Dabei mit der Pinzette heftig nachgeschoben, bis das Auge auf der anderen Seite greifbar war, verbändselt und das Ganze wieder zurückgedreht. Uffz.

Aber der Anblick tröstet.



Der auf das Umfeld auch, es haben alle überlebt.



Und dann noch die Reeps um die Herzen zusammenzuhalten



XXXDAn
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dafi

Und um dieses wunderherrliche Konglomarat abzuschließen, kamen noch die Manropes dran, quasi die Geländer.

Eine Schablone hilft beim Knoten, durch Öffnen und Schließen einer spitzen Pinzette kann der Knoten gut seitlich wandern lassen ...



... und auch die Augbolzen wurde auf Maß platziert.



Dann das kleine Netz, damit sich die Klüversegel nicht unter den Spieren verfangen. Zuerst in einen Papprahmen eingespannt ...



... dann mit weiß grundiert und mit Braun abgetönt.



Dann einen Rahmen aus verdrilltem Draht aufgeklebt ...



... und ausgeschnitten.



Danach die Manropes gespannt ...



... und das Netz oben an diese genäht.





Und gleich mal einen Seemann zum Testen hochgeschickt.













Ist einfach eine Ecke die viel Spaß gemacht hat!



Und hier sieht an auch mein Deppenglück: Die Herzen haben den großen Abstand, da da noch der Klüverbaum durchgeschoben werden muss :-0

XXXDAn
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AnobiumPunctatum

Und alles nur für die Ausstellung am Wochenende ...
Stören die ganzen Details nicht, wenn Du am Rumpf einmal weiterbauen solltest?
:winken:  Christian

in der Werft: HMS Triton 1773, Maßstab 1/48

"Behandle jedes Bauteil, als ob es ein eigenes Modell ist; auf diese Weise wirst Du mehr Modelle an einem Tag als andere in ihrem Leben fertig stellen."

dafi

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Iceman-Pilot

Heute war ich in Venedig im Marinemuseum. Da hat doch wirklich jemand ganz vereinfacht - im Gegensatz zu Deinem Modell - die Victory dargestellt  :pffft:


Alex
 :winken:


mein Kanal auf YouTube
https://www.youtube.com/@alexw.2344

AnobiumPunctatum

 ... mit einem groß Unterschied. Die Vic ist fertig und Dafi denkt mit Sicherheit schon wieder über die eine oder andere Abbrucharbeit nach . X( 
:winken:  Christian

in der Werft: HMS Triton 1773, Maßstab 1/48

"Behandle jedes Bauteil, als ob es ein eigenes Modell ist; auf diese Weise wirst Du mehr Modelle an einem Tag als andere in ihrem Leben fertig stellen."

dafi

Wieso nachdenken? Wissen!

;-)

DAnke Alex für das Bild,

lieber Gruß, Daniel

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Aero

Die ganze Takelage ist wirklich beeindruckend dargestellt, da steckt ne Menge Research und Liebe zum Detail drin, wirklich tolle Arbeit!  :P

dafi

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dafi

Sternenhimmel, ich träum vom Sternenhimmel ...



...ooooho.

Also die kleine Kiste in die große Kiste ...



... und ab ins Het Scheepvaartmuseum in Amsterdam.



Holy Grounds - here we are :-)



Meine kleine Dicke mit den Streifen wo schlank machen unter vielen tollen anderen Modellen.



Direkt daneben der Joachim Schiffebastler mit seiner großen Amerigo und seiner kleinen Berlin.



Und wer ist dieser Herr, der es schafft, den Robert so klein zu reden?



Es ist unser Schmidt :-)



Da kann er nur grinsen.



Einfach ein Augenschmauß seine kleinen Juwelchen.



Unser Holzwurm der Christian, tatsächlich mit mehr als nur Kiel und Steven ...



... und ein neiderländischer Amateur war auch da ;-)



Das Museum selbst war leider sehr dürftig bestückt, aber es gab schon einige tolle Dinge. Zum Beispiel dieses Modell ...



... und einige Schlachtengemälde die man gut kennt, darunter eine meiner Lieblingsszenen mit dem rittlings auf dem Geschütz sitzenden Herren, der die Kanone auswischt, wer findet ihn?



Die Sammlung der Gallionsfiguren war faszinierend ...







... ebenso die Prunkbarke.



Dann kam Disneyland ;-)



Die meisten Bilder erspare ich euch an dieser Stelle, nur einmal war es stärker als ich ;-)



Dann noch kurz nach Oudeschild auf Texel ...



... und das wunderbare Diorama der Reede angeschaut. Wahnsinn!







Und dann über Middelburg und Aachen nach Hause.

Schön wars, viele tolle Leute getroffen und viel Spaß gahabt und gelacht :-)

Lieber Gruß, Daniel
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marjac99

lieben Gruss,
Martin
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dafi

Das war der letzte Stand vor Amsterdam ...



... und es kam ...



... wie es kommen musste ...



... Abriss.



Was war passiert? Beim Bau der Manropes fiel mir auf, dass einige Quellen diese mit Knoten und einige ohne darstellten. Meine Entscheidung lief dann über Lees und Marquardt, beide mit Knoten. Allerdings war das etwas komisch, da die Knoten normalerweise nur vorkamen, wenn die Ropes für die Füße waren.

Kaum hatte ich die Bilder hochgeladen kam von David Antscherl im MSW der liebenswürdeige Hinweis, dass hier sowohl Lees wie auch Marquardt ausnahmsweise nicht richtig lagen. Nach seinem Hinweis auf den zeitgenössische Angabe von Steel fand ich auch eine gleichlautende Passage im Rees: Außen mit Kausch im Augbolzen, innen mit Kausch und Reep an Augbolzen.

Ok denke ich, bekomme ich evtl. hin.

Außen.



Innen.



Und wie üblich Kletterprobe.



Und da das alte Bild so schön war und ich das Licht nicht mehr so gut hinbekam, einfach eine Runde Bildbearbeitung und auch dieses stimmt ;-)



XXXDAn
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dafi

An anderer Stelle gab es die Nachfrage, ob das Netz da vorne denn nicht hinderlich sei und sowieso nicht - wie heute üblich - darunter mehr Sinn geben würde.

Deshalb habe ich einfach einige Bilder gemacht, die ich euch nicht vorenthalten möchte :-)

Hier noch ohne den Klüverbaum



Und hier mit









Man sieht einige Dinge gut.

- Durch die Flügel der Violine hat unser kleiner Matrose einen guten Stand, auch erklärt sich hier die Schrägstellung, durch die man sich gut Abstützen kann.
- Das Netz ist nicht besonders im Weg, da man sich davor ja sowieso um das Bugsprieteselshaupt herumangeln muss.
- Das Innenklüver landet beim Niederholen gleich im Netz und liegt nicht über den Spieren. Wenn es beim Abfieren gleich sukzessive richtig gestaut wird, bleibt auch die Standfläche unserer Buggasten gut benutzbar.
- Wenn das Segel gestaut ist, kann der Klüverbaum immer noch bewegt werden.

Was natürlich auch stimmt ist, dass sich aus diesem kleinen Netz das Klüvernetz entwickelt hat, das wir heute kennen, und bei dem es sich umgedreht hat, denn heute steht man im Netz und das Segel liegt auf dem Baum auf. Schon beim Stauen eines mittelkleinen Segels wie bei der Hendrika ist das Umgreifen und darunter Durchführen des Niederholers zum Festmachen des Segels eine gute Kraftanstrengung. Wie war das wohl erst bei den großen Tüchern?

Und Entwarnung kam auch noch an anderer Stelle: In der Literatur ist immer wieder an Stelle des Netzes zwei Latten als Begrenzung oben und unten zu sehen, die mit einem längsverlaufenden Zick-Zacktau verbunden sind. David Antscherl gab mir den Hinweis, das dies nur eine sehr kurzfristige Zwischenentwicklungsstufe war, die sehr schnell durch das Netz ersetzt wurde. Tut mir leid, deswegen hab ich heute keinen weiteren Abbruch für euch ...

XXXDAn
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dafi

Bei der Großrah hatte ich ja die ersten Blöcke am Schiff ausprobiert, bei den Herzen am Bug bin ich ja richtig auf den Geschmack gekommen.

Mittlerweile hat es sich weiterentwickelt. Erstaunlich, was für eine große Menge allein für das stehende Gut zusammenkam. Hier ein Familienbild.



Am meisten Spaß haben die Spezialblöcke gemacht. Hier einige im Vordergrund.



Zuerst die Sisterblocks, im deutschen mit dem knackigen Namen Stengewantblöcke.





Spannend war natürlich die Testmontage hier am Großmast ...



... auch mit den passenden Tauen.



Und auch süß die kleinere Version am Kreuzmast.



Zum Steifsetzen von Focktopmaststag und seinem Borgstag werden Long Tackels verwendet, also Violinblöcke.









Die darf ich auch noch an den Jungs vorne an den Heads vorbeimogeln. Wird auch wieder spannend.

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dafi

Es war ein Mal vor langer Zeit ...

Das dafi hatte sein jährliches öffentliches Vorbasteln mit dem AK auf der Messe Stuttgart. Dann ging es quasi direkt von der Messe einige Zeit zu einem Kunden nach Österreich. Keine Chance gehabt an irgendetwas bautechnisches zu denken.

Bin jetzt wieder zu Hause, und ich kann erst ein mal nachbereiten, was ich in den letzten beiden Monaten davor gemacht habe. Aber der Reihe nach :-)

Vor der Messe hatte ich das laufende Gut fertiggestellt. Das wollte ich dann auf der Messe ausprobieren, ob es denn auch zu händeln sei, da das Zeugs - wenn maßstabsgetreu - doch schon sehr sehr fitzelig klein ist.



Wie auch beim stehenden Gut hab ich die Blocksammlungen auf die einzelnen Einsatzorte zusammengefasst.

Hier die Rahen es Großmastes ...



... des Fockmastes ...



... und des Kreuzmastes.



Daneben gibt es noch die Sammlungen für Vorsegel, Leesegel und andere Einsatzorte.

Auf der Messe war es wieder lustig.

Unser Stand ...



... mein Arbeitsplatz ...





... und die werten Kollegen in typischer Arbeitshaltung ;-)



Vor allem war lustig, wenn man die 2 mm Blöcke - die kleinsten der Sets - ausprobieren will und nicht alles dabei hat was man benötigt. Der liebe Alex hat dann Schraubstock gespielt und meine Hilfsvorrichting zum Takeln gehalten - Dank dafür!

Hat dann sofort auf Anhieb gut geklappt und mit meiner mittlerweile erprobten Technik gehen selbst diese kleinen Blöcke wunderbar schnell und einfach.
 


Was noch fehlte waren dann die Racks. Auch die hatte ich noch in einer Nacht- und Nebelaktion hinbekommen. Hier die beiden Größen mit Rippen für die Mars- und Bramrahen.



Aufgefädelt zum Versäubern ...



... und der erste Bindeversuch, um herauszufinden, wie viele benötigt werden.



Hier dann die finale Version an der Großmarsrah ...





... und mit einem Topgast für die Dimensionen.



Auch für die Bramrah ist extra einer hochgeklettert.



Und als Abschluss bekamen auch das Gaffelgedöns seine eigene Klötjesart. Erstes Versucherle ...



... die Form noch etwas nachjustiert und die finale Version ist unterwegs.

Dazu die Klaue mit dem Körner angekörnt ...



... und mit 0,5 mm aufgebohrt ...



... die Klötjes versäubert und verholzt ...



... und an den Platz ...



... und alles passt! Passt :-)



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dafi

In der letzten Zeit viel gemacht und wenig Zeit zum Basteln gehabt. Dafür ist die Liste der zu verwendenden Blöcke und der Seilstärken für die Vic endlich fertig geworden. Zeit mal wieder einige davon nachzuprüfen. Die Blöcke sind ja nach Rahen und anderen Einsatzorten geordnet, hier die Rahmen der Hauptrah.



Da die Großrah schon angefangen ist, hab ich mir deren Topnanten vorgenommen. Zuerst die Hanger, wie üblich mit Ponal und schwarzer Farbe gekleidet.



Der Loop, der den Hanger unter dem Eselshaupt zusammenhält.



Und zusammengebaut an einem Ersatz-Eselshaupt.



Mehr hoffentlich bald.

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dafi

Als nächstes dann natürlich die Blockkombi mit Schulterblock für Marsschot und normalem Block für die Topnant an der Rahnock.

Zuerst die beiden Blöcke zusammengestroppt ...



... dann noch die Schlaufe für die Fußpferde mit hellem Tau an die Klampe drangeschmuggelt und das Auge für den Doppelblock davon außerhalb gebunden.

Erst eine Seite ...



... und dann die zweite ...



... und alles für die Topnanten ist dran an der Rah :-)

XXXDAn
 
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dafi

Doch! dafi kann es noch, dafi hat nichts verlernt ...

...

...

Die Abrissbirne!





Was war mal wieder passiert?

Ich sag es ja immer, mein größtes Problem ist das Museumsschiff in P. aus dem Kopf zu bekommen.

Da freute man sich seit nun schon fast 20 Jahre auf die tollen speziellen Schulter und Quarterblöcke die man damals entdeckt hatte, baut sie nach den Plänen von McKay und Bugler genau nach und nimmt dabei im Überschwang gar nicht wahr, dass diese in der klassischen Literatur viel runder sind ...

Gott sei Dank gibt es hier im Rudel und auch im MSW einige mit nicht so Verblendete mit scharfen Adlerblick, die mich darauf aufmerksam gemacht haben. Danke!

Also neue rundere Blöcke gemacht. Dabei auch endlich recherchiert, da ich beim ersten Durchgang leicht irritiert war als mir auffiel, dass diese Blöcke am Fockmast Unter- und Toprah genau wie am Großmast Unter- und Toprah alle die gleiche Größe haben. Dabei Dank an druxey aus dem MSW, der mich beruhigt hat und dies über Steels Angaben bestätigt hat.

An der Stelle wegen einiger Nachfragen nochmals die Malmethode: Erst mit einem alten zerzausten Pinsel zwei Lagen recht dünner Farbanstrich in einem dunkleren Braun, das ist die Grundfarbe. Durch die dünne Farbe kommt man gut an die Seiten aber ohne die Löcher zuzukleistern.



Darüber kommt die Schmuckfarbe in einem helleren Braun, aufgetragen mit einem trockenen Pinsel. Dadurch werden die Kanten betont und die Tiefen bleiben etwas dunkler, das gibt Tiefe. Und durch den bewusst ungleichen Farbauftrag bleibt das ganze lebendig und sieht nicht mehr nach Plastik aus.



Dann das große Finale: Da die neuen runden Blöcke gleichgroß sind wie die alten eckigen, einfach die Neuen seitlich wieder in den Stropp gedrückt und fertig.



Das Gleiche mit den Quarterblöcken, vorher - nachher :-)





dafi kanns also noch ;-)

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