Mini GB Junkers: Ju 88 S-3 "KG 66", Hasegawa, 1/72

BAT21 · 27. Dezember 2021, 13:40:01

Hallo zusammen,

dann eröffne ich mal an dieser Stelle meinen ersten Baubericht zu Mini GB 2022 - da ja die Junkers Ju 88 Familie gebaut werden soll, fiel meine Wahl auf die Ju 88 S-3 von Hasegawa:

Der Bausatz kommt im Maßstab 1/72, hier noch ganz jungfräulich verpackt:

Da Hasegawa möglichst viele Untervarianten mit wenig Formeinsatz produzieren wollte, ist der Bausatz etwas zerstückelt.
Mal schauen, ob sich das im Laufe des Baus noch zu einem (Pass)Problem entwickelt?
Bauanleitung wie üblich als Faltblatt... und leider auch üblich bei Hasegawa - vergilbte Abziehbilder:

Ich plane den Bau einer Ju 88 S-3, wie sie beim Unternehmen Eisenhammer als Pfadfinder zum Einsatz kommen sollte.
Dazu wurden Maschinen vom KG 66 mit reichlich Zusatztanks ausgerüstet.
Inspiration zum Vorhaben liefert ein Bild im Mistel Buch von Robert Forsyth:

Leider kann man hier nicht wirklich erkennen, wie die Maschine lackiert war.
Hat Hasegawa mit seiner Anleitung Recht? Schwarz über alles und dann RLM 76 drüber?

Zwei weitere Originalblder von KG 66 Maschinen habe ich noch gefunden:
https://www.asisbiz.com/il2/Ju-88/KG66/pages/Junkers-Ju-88S-KG66-with-pokker-dot-camouflage-Dedelsdorf-1945-03.html
https://www.asisbiz.com/il2/Ju-88/KG66/pages/Junkers-Ju-88S-KG66-with-pokker-dot-camouflage-Dedelsdorf-1945-02.html

Beim zweiten Bild finde ich interessant, dass die Flammenvernichter nicht an allen Seiten montiert waren?

Das Faultier · 27. Dezember 2021, 17:34:27

Da bin ich dabei - Deine Bauberichte sind sowohl von der Auswahl und Qualität der Modelle immer Top, als auch von der fotografischen Aufbereitung. Tolle Wahl des Modells - für mich sind die S-Varianten der Ju88 die schönsten 88er.
Zur Farbgebung - unten schwarz mit 76er Mäander würde ich tippen - aber oben scheint auch recht wild übergepönt worden zu sein. Schau mal an der Bugkanzel, der Übergang zur Verglasung, da siehts deutlich nach drübergemalt aus. Beim Farbton bin ich völlig ratlos

NonPerfectModeller · 28. Dezember 2021, 12:58:31

So allmählich kommt der Mini-GB in Fahrt.
Natürlich schau ich auch bei dir zu.

Gruß,
Bernd

Hans · 28. Dezember 2021, 13:34:22

Die Engländer haben einen wunderbaren Ausdruck: Educated guesswork. Und so mach ich auch an die Lackierungsfrage heran.

Unten: Mattschwarz über alles. Oben rlm 70/71, vielleicht auch RLM 75. Ich tippe auf ersteres, da die ganze Lackierung nicht nach Werkslackierung aussieht. RLM 75 wäre eine Nachtjägerlackierung.

Darüber dann RLM 76 und zwar so, dass die Punkte oder was auch immer frei bleiben. Also 76 ÜBER 70/71 oder 75. Auf den azibis-Seiten zum KG 66 sind ein paar Beispiele, wie das zT recht nachlässig und mit grossen Wellen gemacht wurde, auch unten. Das 76 sollte die Nachtjagd-Version, ein recht helles blau-grau, sein. Nicht 76 spät (grünstich) oder die blaue Version. Die helle, auf Farbaufnahmen zu sehende Version fast weiss, hatte eine andere geforderte technische Eigenschaft für den Nachteinsatz.

Wie gesagt, educated guesswork.

Wolf · 28. Dezember 2021, 22:52:05

Ich bin da auch bei der Interpretation von Hans.

Eine Standardlackierung, später Schwarz unten nachgetarnt und dann später nochmal die Wellen drüber

BAT21 · 29. Dezember 2021, 10:40:41

Danke, sowas in der Art hatte ich mir auch schon überlegt - komplett schwarz erschien mir auch etwas ungewöhnlich.

Aber bevor es ans Lackieren geht, muss der Flieger ja erst mal zusammengebaut werden.
Also habe ich hochmotiviert alle Rahmen aus der Verpackung befreit... und schon setzte die Ernüchterung ein.
Der Bau soll klassisch mit dem Cockpit beginnen. Hier scheint der Formenbauer gedacht zu haben "Wozu braucht man Details, wenn man auch Auserfermarken haben kann?":

Mir ist es ein Rätsel, wie man soviele Auswerfer auf so engem Raum unterbringen kann.
Und dann muss der Formenbauer bei der Recherche irgendwas von gepanzerten Sitzen für den Piloten gelesen haben - das wurde sehr gut umgesetzt:

Jedenfalls die Stärke der Panzerung... das bekommen diverse Kleinserienhersteller in Shortrun deutlich filigraner hin

Rambazanella · 29. Dezember 2021, 11:32:22

Die Auswerfer auf dem ersten Bild sind vernachlässigbar verschwinden sie doch honter der seitlichen Gerätekonsole die Leistungshebel etc. beinhaltet.
Bei denen auf Bild zwei wird der Aufwand um so größer werden da sie ja z.T. zwischen den Schalttafel Elementen liegen.
Schau mal in der Bauanleitung ob nicht Teile davon von der Sauerstoffanlage und dem normalerweise hochgeklappten Notsitz verborgen werden.

Für die Sitze denke ich gibt es wohl nur Ätzteile als Option oder evtl. Resin.

Horrido!

NonPerfectModeller · 29. Dezember 2021, 16:45:03

Die Auswerfermarker sind echt ärgerlich besonders in dem kleinen Maßstab.

Und vor allem der rechte Sitz hat was von einem Behältnis für Mumien.

Das ist echt nicht schön. Da sieht man von Hasegawa eigentlich besseres.

BAT21 · 30. Dezember 2021, 13:34:49

Damit die Paketausfahrerin auch mal ihre Ruhe hat, habe ich auf eine Bestellung von neuen Sitzen verzichtet.

Stattdessen habe ich diverse Fräsaufsätze in die Proxxon gespannt und den Panzersitz etwas ausgedünnt:

Sieht schon deutlich besser aus als vorher...

NonPerfectModeller · 30. Dezember 2021, 13:42:53

Auf jeden Fall.

springbank · 02. Januar 2022, 12:02:02

Ja die Inneneinrichtungen von Hasegawa. Gut der Basis Kit ist auch schon gut 15 Jahre alt.
Und die vielen Auswerfer sind leider Hasegawatypisch, genau wie ungünstig positionierte Pins.
Aber bekommste hin. Bin schon sehr gespannt!

Ich fange bei diesen Kits übrigens mit den großen Bauteilen an, und baue erst am ende den Bug ein. Mal schauen.
gruß
Daniel

BAT21 · 02. Januar 2022, 12:35:05

Die Auswerfermarken versuche ich immer mit einer abgerundeten Skalpellklinge wegzuschaben.
Falls die Teile dafür zu tief sind, werden die Löcher vorher mit Plastiksheetscheibchen im passenden Durchmesser aufgefüllt.
Gesagt, getan - die Innereien sind dann bereit für die Farbe:

Die Rumpfhälften habe ich dann mal probeweise zusammengesteckt:

Hier wäre dann die Frage, ob es besser ist, der Anleitung zu folgen und den hinteren und vorderen Rumpf jeweils zusammenzukleben und dann die Teile zusammenzufügen? Oder wäre es geschickter, die jeweils die vordere Hälfte an die hintere Hälfte zu kleben und dann die beiden kompletten Rumpfhälften zusammenzufügen? Hat da schon jemand (positive oder negative) Erfahrung sammeln können?

Für mehr Platz im Karton habe ich dann noch die Tragflächenteile aus den Rahmen gelöst:

Die erste Probepassung zeigt, dass die Endkappen wohl nicht optimal passen werden.
Und die drei Auswerfermarken, die sich an jedem Querruder befinden, sorgen mittlerweile nur noch für leichtes Kopfschütteln...

springbank · 02. Januar 2022, 12:52:00

Also ich werde nach Bauanleitung gehen, da die Querholme mit sicherheit probleme machen werden wenn später die beiden Rumpfhälten geklebt zusammenführen willst.
Die müssen sehr stramm und exakt sitzen und da kann sich allzu leicht was verhaken beim zusammenkleben.

Habe ich bei der Emily leidvoll erfahren müssen und hat mich Motivation und Monate gekostet.

https://www.modellboard.net/index.php?topic=58686.msg930192#msg930192
Gruß
Daniel

springbank · 02. Januar 2022, 16:25:41

Kleines update..
Die ANassung der Triebwerkgehäuse an die Tragflächen wird kein Spass.
AM besten erst dann machen wenn die Tragflächen schon am Rumpf sind bzw. mit aufgesteckten Tragflächen montieren.

gruß
Daniel

NonPerfectModeller · 02. Januar 2022, 16:32:22

So im Rohbau macht das Cockpit aber einen recht guten Eindruck.

Gruß,
Bernd

springbank · 02. Januar 2022, 18:10:04

Moin,

Hält bei Dir die Farbe auch so bescheiden?
Musste erstmal komplett ein Bad in Waschlauge vornehmen. Sehr komisch für Hasegawa alles, auch die bei mir unterschiedlichen Spritzlingfarben.

Dunkel und hellgrau..hm

Gruß
Daniel

BAT21 · 07. Januar 2022, 11:13:54

Zeit für die Farben... da gehört es für mich eigentlich immer zum Standardprozess, dass ich die Baugruppen vor der Lackierung ausgiebig in warmen Spüli Wasser bade. Damit hatte ich dann auch hier keine Probleme bei der Haftung.
Und wo ich gerade von Standardprozess schreibe, der sieht für die Innereien so aus:
- Schwarze Grundierung
- Grundfarben (hier RLM 66 und 02 von Gunze)
- Details anpinseln
- Glänzender Klarlack
- Washing
- Trockenmalen mit Ölfarben
- Matter Klarlack

Das Ganze zieht sich immer, da der ein oder andere Zwischenschritt eine längere Trockenzeit benötigt.
So ist jetzt der aktuelle Zwischenstand:

Jetzt kann alles zusammengeklebt werden.

Commander JJ · 07. Januar 2022, 13:37:38

Hi, sieht sehr schön aus.

Eine Frage:
Die Lichter auf den Kanten ist das nur trockenmalen mit Ölfarbe oder auch vorher in der Detailbemalung schon eine hellere Grundfarbe mit dem Pinsel?

VG JJ

BAT21 · 07. Januar 2022, 14:18:13

Nee, das ist nur durchs Trockenmalen entstanden.
Mit aufgehellter Grundfarbe habe ich nix gepinselt. Mit dem Pinsel kamen nur die schwarzen Instrumente, die Gurte und Sitzpolster in Kontakt.

NonPerfectModeller · 07. Januar 2022, 20:56:23

Sieht extrem schick aus.

Gruß,
Bernd

BAT21 · 08. Januar 2022, 13:15:37

Danke, aber die ganze Pracht verschwindet dann auf Nimmerwiedersehen, wenn der Rumpf zusammengeklebt ist.
Genau das ist passiert... nebenbei habe ich noch die Tragflächen und die Motoren verklebt.
Dann alles zur Probe zusammengesteckt:

Wie befürchtet, gibt es dank der modularen Auslegung jetzt viele Stellen zum Nacharbeiten.
Das ist definitiv kein Shake'n'Bake Bausatz.
Damit steht nun meine absolute "Lieblings"beschäftigung auf dem Plan: Spachteln, Schleifen, Spachteln, Schleifen... und irgendwann dann Graviern.

Rambazanella · 08. Januar 2022, 14:25:37

Da tun sich ja wahre Gräben auf.

uHätte ich jetzt ehrlich gesagt bei dem Hersteller nicht erwartet.

Horrido!

springbank · 12. Januar 2022, 12:03:13

Top Arbeit jens

Ich weiß ja nun wie relativ aufwendig es ist die Teile schön zusammenzu bekommen.
Das Innenleben mal wieder ein Träumchen, die Fotos sowieso.

Man wird hinterher nix mehr sehen von den Gräben, bin ich mir sicher

Guß
Daniel

Russfinger · 12. Januar 2022, 14:16:48

wow. Einfach nur wow!

Russie

BAT21 · 12. Januar 2022, 16:59:49

Wie schon beim letzten Foto geschrieben, war das meiste probeweise zusammengesteckt.
Nach dem Verkleben sah es schon etwas besser aus, aber trotzdem bin ich aktuell noch beim Verschleifen...

Die Tankdeckel(?) auf dem Rumpfrücken waren eh schon schwach ausgeprägt; sind jetzt aber komplett weg.

http://www.airwar.ru/image/idop/bww2/ju88s/ju88s-4.gif

Und die wieder neu zu gravieren, ist gerade ne echte Spaßbremse...