Let's Paint ... Alpine Miniatures 35026 Early WW2 Panzer Officer

Begonnen von SisterMaryNapalm, 20. April 2020, 16:44:15

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SisterMaryNapalm

Hallo liebes Forum,

da ich hier im Forum und auch in anderen Foren auf meine Figuren angesprochen wurde und die Art, wie ich sie bemale, möchte ich Euch auf eine kleine Schritt-für-Schritt-Reise mitnehmen und anhand einer Figur aufzeigen, wie ich dabei vorgehe.

Das Ganze ist nicht als Tutorial zu sehen, denn die ganzen nötigen Hintergrund-Infos, die man geben müsste, kann ich nicht geben. Ich bin super schlecht in Farbtheorie, Highlights- und Schattenerstellung, habs mit der Farbkonsistenz nicht so und bin auch kein guter Erklärbär.

Dennoch: die wirklich schönen Antworten auf meine recht einfachen Figuren-Arbeiten wirken doch sehr motivierend und so möchte ich gerne darstellen, wie ich dabei vorgehe.

Unser Modell ist ein Alpine Miniatures Early WW2 Panzer Officer in 1/35. Vor Beginn der Malarbeiten muss diese Figur natürlich zusammengebaut werden, soweit dies möglich ist.

Außerdem müssen wir uns um Gußgrate kümmern, kleine Löcher zuspachteln und Schäden an der Figur beseitigen. Schäden an der Figur gibt es nicht, dafür aber einige kleinere Gußgrate und Micro-Bubbles vom Herstellungsprozess.

Nachdem das erledigt ist, grundieren wir die Figur.

Dafür nutze ich in diesem Fall Mr. Surfacer. Eigentlich würde ich vermutlich die Airbrush nehmen und eine sogenannte Zwei-Komponenten-Grundierung machen, sprich also ein Pre-Shading, denn vor allem bei weiblichen Figuren arbeite ich viel mit sehr dünnen Schichten, und dann hilft mir ein Pre-Shading dabei, mich an Schatten und Lichtern zu orientieren.

Bei dieser Figur allerdings wollen wir eine recht simple Technik verwenden, nämlich ein Triumvirat aus Grundfarbe, Trockenbürsten und Washen. Das ist recht einfach, funktioniert unkompliziert und ist nach ein paar Versuchen einfach zu handhaben. Außerdem wirkt es für den Aufwand recht anständig und macht eine eigentlich nur einfach bemalte Figur deutlich effektiver.
Allerdings macht diese Art des Bemalens auch jede Pre-Shade-Arbeit zunichte, daher brauchen wir hier kein Pre-Shading, sondern eine gut haftende Grundierung.



Das Grau von Mr. Surfacer ist dafür ideal. Außerdem sehe ich so, ob ich zuvor etwas übersehen habe. Nach einigen weiteren Korrekturen sind die Figur so aus:



Wie man sehen kann, lasse ich den Kopf erstmal ab. Das ist einfach ein Teilzusammenbau, damit das Bemalen einfacher geht. Kennt man vom Modellbau her.

Zeit, uns mit den Malutensilien auseinander zu setzen.



Oiii?! Was? So viele Utensilien?

Nein. Nicht wirklich.

Gehen wir das mal durch:

1. Wasser: braucht jeder beim Malen. Sei es nun zum Auswaschen des Pinsels oder zum Verdünnen der Farbe, Wasser ist unerlässlich. Eine sehr gute, professionelle Malerin hat mir mal den Tipp gegeben, immer einen Schuss Spülmittel mit ins Wasser zu geben. Das bricht die Oberflächenspannung und ist besonders für das Erstellen von Washes sehr effektiv und hilfreich. Außerdem verhindert es, dass man am Pinsel leckt - das, oder man erkennt irgendwann alle Spülmittelhersteller am Geschmack (was im Haushalt auch hilfreich sein kann).

2. Unterlage: Ich verwende eine Nasspalette, weil sie mir hilft, die Farben trotz meiner Zen-Malerei lange feucht zu halten. Mehr muss man dazu nicht sagen. Es geht jede andere Malunterlage, bzw. Hilfsmittel, auf dem man die Farben aufbringen kann.

3. Pinsel: Ich habe verschiedene. Meistens nutze ich synthetische Pinsel für die groben Arbeiten, wo sich Pinsel auch mal schnell auflösen, während die feinen Naturhaarpinsel für Detail-Arbeiten gedacht sind.

4. Farben: Jo - ich habe hier viele Farben aufgereiht. Allerdings sind die nur ein Anhalt. Wenn man gut im Mischen ist, dann braucht man eigentlich nur Weiß und Schwarz (und vielleicht ein Grün oder Blau für etwas Farbvarianz).

5. Malmittel. Ersetzen teilweise das Wasser als Zugabe zu den Farben, da sie die Farbe gut verdünnen, länger feucht halten, besseres Haften ermöglichen und ich immer Probleme damit habe, meine Farben hier mit Wasser zu verdünnen.

6. Kleiner Deckel - brauchen wir später. Ist noch nicht so wichtig.

7. Papier - what else? Brauchen wir zum Abstreifen des Pinsels.

Für den Start nutzen wir einen synthetischen Pinsel, ein dunkles Grau für die Basis und zwei Malmittel: einmal einen Verdünner und einmal ein mattierendes Malmedium.



Der Verdünner arbeitet im Grunde wie Wasser, wobei sich allerdings die Farbe nicht wie bei Wasser verteilt, sondern lediglich mehr "Volumen" erhält (ergibt das Sinn?). Das Mattierungsmedium fügt dem Ganzen etwas Glanzentfernung hinzu.



Wie man sehen kann, habe ich alle Teile einzeln auf die Palette gegeben. So kann ich die Komponenten einfach und Stück für Stück mischen, bis ich die gewünschte Konsistenz der Farbe habe.



Danach geht es los.

Natürlich ist es wichtig, sich vorher Gedanken darüber gemacht zu haben, was für eine Figur man darstellen will und wie die Farben sich dann zusammensetzen. Für uns ist das recht einfach: Schwarze Panzerkombi, schwarze Stiefel, graue Handschuhe (mit einem Stich Blau).

Ich tendiere dazu, auch bei der Grundierung nur recht dünne Farbe aufzutragen, damit ich (a) einen besseren Blick über die Schatten kriege, (b) ich keine kleinen Details verlieren, indem die Farbe zu dick aufgetragen wird.

Das heißt also: ich muss mehrere Schichten auftragen, was Zeit kostet. Das ist aber kein Problem, denn das Endergebnis sieht am Ende richtig gut aus ...

Die erste Schicht allerdings ...







... muss jetzt erst einmal trocknen. Später geht es weiter.

SisterMaryNapalm

Und weiter geht es.

Nachdem die erste Schicht getrocknet ist - es ist wichtig, dass sie ganz durchtrocknet, folge eine zweite Schicht.



Weiter ging es mit einer dritten und vierten Schicht, wobei alle Teile des Körpers - zumindest wie sie nicht schon mit anderen Farben bemalt werden sollen - bemalt wurden. Die Stiefel wurden vorerst ausgelassen. Der Grund dafür ist, dass ich dort noch öfter anfassen oder halten werde. Die Stiefel machen wir später im Schnelldurchgang.







So - nachdem das jetzt erledigt ist, kommt der nächste Schritt. Die erste Trockenbürstschicht. Dazu später mehr ...

Postbote

Servus SMN,

Stuhl geholt, Abo gezogen, bin gespannt dabei.

Mit schönem Gruß
Christoph
Perfekt ist Mathe, und Mathe ist 'ne Körperöffnung!

Versuche mich zur Zeit
erfolglos am Hochglanz

SisterMaryNapalm

Das mit dem Stuhl hat mich im ersten Moment sehr beunruhigt.
Erst beim zweiten, richtigen lesen habe ich es verstanden.

Willkommen und viel Spaß!

Marderkommandant

Das ist das erste Mal, dass ich so etwas sehe...es klingt logisch, macht Sinn....und ist einfach perfekt ausgeführt!  :klatsch:
Mehr!
Weiter!
Das machst Du ganz hervorragend!!!
Danke für den Unterricht!

Beste Grüße und gutes Gelingen,
Andreas, ganz vorne, in der ersten Reihe.  :1:
Als der Herr am siebten Tag über die Erde wandelte und Sein Werk betrachtete, stellte Er fest, dass die Steine zu weich geraten waren. Darauf schuf Er den Panzergrenadier.

marjac99

lieben Gruss,
Martin
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Nietenzählen? Nein danke!

Aktuell auf dem Tisch: der GT-T und die Grumman G-21 Goose

Ralf S.

Gruß aus Ostfriesland

Ralf

SisterMaryNapalm

Hallo Marderkommandant, Marjac und Ralf,

Willkommen und viel Spaß hier.

Mann - jetzt muss ich ja wirklich liefern. Also ein bisschen Schweiß habe ich jetzt schon auf der Stirn :-D

Geht später weiter. Muss erstmal die neuen Fotos sichten und den Text schreiben.

SisterMaryNapalm

#8
Und weiter geht es:

Beim letzten Mal habe ich vom Trockenbürsten gesprochen. Grundsätzlich "sollte" das ein Begriff sein, aber da dies auch nicht immer der Fall ist, beschäftigen wir uns noch einmal kurz damit.

Trockenbürsten ist eine recht "grobe" Malmethode, wenn man es so sagen darf. Natürlich kann man auch recht detailliert trockenbürsten, aber das meine ich hier nicht.

Beim Trockenbürsten nimmt man Farbe auf den Pinsel und streift so viel davon ab, dass im Grunde nur noch Pigmente übrigbleiben. Würde man nun versuchen, damit normal zu malen, käme dabei nichts rum. Wenn man allerdings in einer schnellen, groben Bürstenbewegung über das zu bürstende Objekt(sei es nun eine Base, eine Figur oder ein Fahrzeug) fährt, bleiben die Pigmente an dem Modell hängen und kreieren so einen gewünschten Effekt. Dieser kann von Licht über Schmutz bis hin zu bestimmten Kleidungseffekten reichen.

Wie gesagt: Trockenbürsten ist sehr grob. Das sieht man. Egal, was man versucht, eine mit trockener Farbe gebürstete Figur wird nie so aussehen wie ein Werk, das man mit feinen Glazes oder Nass-in-Nass-Techniken gemalt hat.

Deswegen eignet sich Trockenbürsten auch nur bedingt für sehr detailliertes Arbeiten, wie es normalerweise auf einer Figur dieses Ausmaßes nötig wäre. Aber wenn ich daran denke, dass ich für DIESE Figur hier:



... mit langsamem hochschichten der Farbverläufe Realzeit 48 Stunden investiert habe und bisher lediglich die Haut und die Strümpfe (die Braunen) weitestgehend fertig sind, kann man sich vorstellen, dass das für jemanden, der einen mehr oder minder schnellen Erfolg haben will oder das Nutzen von Glazes noch nicht ganz so raus hat, natürlich der Overkill ist.

Schwarz zu malen ist ohnehin irrsinnig schwierig und ich raste dabei regelmäßig aus. Wie der Typ aus der Serie Chernobyl, der einfach sein Telefon zerwirft.

Um das zu verhindern und weitere Telefone vor schändlicher Gewaltanwendung zu schützen, machen wir es uns einfach.

Was brauchen wir dafür?



Wir nehmen einen Trockenbürstpinsel. Wie man sehen kann, ist das ein Pinsel, der nicht Rund ist und keine Spitze hat. Man kann dafür auch runde Pinsel nehmen, zum Beispiel aus dem Künstlerbedarf, sollte aber dennoch bei Miniaturenshops oder einschlägigen Acrylfarbherstellern nach speziellen Trockenbüstpinseln suchen. Die Pinsel müssen etwas steifer sein, aber nicht hart, außerdem recht gleichmäßig. Also mit meinem Synthetik-Pinsel von oben wäre das, was ich jetzt vorhabe, gar nicht möglich.

Wichtig dabei ist zu wissen: Ein Trockenbürstpinsel sollte auch nur dafür genommen werden, bzw. ein normaler Malpinsel sollte NICHT für das Trockenbürsten eingesetzt werden. Wie man an meinem Pinsel sehen kann, ist das nicht gut für die Contenance des Pinsels. Nach ein paar Malen wird er sich richtig bei einem Bedanken und die Biege machen. Buchstäblich.

Da wir mit dem Trockenbürsten einen Lichteffekt simulieren wollen, müssen wir erst einmal wissen, woher das Licht kommt. Bürsten kann man in alle Richtungen, aber wir wollen ja auch, dass die richtigen Kanten und Falten den Effekt gut auffangen. In unserem Fall - ich bin richtig schlecht in Lichttheorie - machen wir es uns einfach und Bürsten von oben nach unten.

Ein weiterer wichtiger Punkt ist, dass schwarz nicht schwarz ist.

Der Effekt von Schwarz, kombiniert mit Licht ist immer der von verschiedenen Graustufen. Das Schwarz selbst kommt nur in die tiefsten Schatten.

Auf der anderen Seite findet man richtiges Weiß auf schwarzer Kleidung nicht, was bedeutet, dass wir Weiß vorerst nicht nutzen, sondern ein helles Grau (wie oben gezeigt). Weiß würde ich ganz am Ende für die hellsten Highlights verwenden (aber auch nur da). Da sind wir aber noch nicht.

Wie gesagt: Helles Grau, gerne auch mit etwas grün oder Blau gemischt, damit eine schöne Farbvarianz entsteht.

Nachdem wir uns alles gemischt haben, wie wir es wollen nehmen wir Farbe auf den Pinsel, streifen diese dann in einem Papiertuch ab, wobei man auch schon die bürstenden Bewegungen machen kann, bis kaum noch mehr als ein feiner Schleier an Pigmenten auf dem Pinsel ist (das kann man bspw. an einem Taschentuch oder auf dem Handrücken testen), bevor wir beginnen, die Figur zu bürsten.

Bürstbewegung erfolgen von oben nach unten. Dabei suche ich mir immer die Seiten raus, die vom Licht besonders beschienen werden, bspw. Falten, Außenseiten der Beine, hervorstehende Arme, Oberseiten von Rücken, Körper etc. Wir wollen ja einen Verlaufseffekt für das Licht erzeugen, daher wäre es unsinnig, die Figur auf den Kopf zu stellen und in die Armbeuge oder in den Schritt zu bürsten. (Je nach persönlicher Vorliebe kann man seine Figur natürlich auch so glücklich machen, aber das will ich wirklich nicht wissen)

Da es schwierig ist, den Trockenbürstvorgang in Bildern darzustellen, hier ein Video von Dr. Fausts Painting Clinic:

Heavy Drybrush on Soviet Russian WWII Miniatures

Es gibt bestimmt auch sehr gute deutsche Erklärungen für das Trockenbürsten, aber da jetzt was zu suchen, wo man Bewegung und Effekt so gut sehen kann, ist mir gerade etwas zu zeitintensiv.

Nachdem wir die Figur trockengebürstet haben, sieht sie so aus:





Wie man sehen kann, beginnt das Grau zu wirken.

Das ist aber auch nur unser erster Schritt. Denn nun müssen wir beginnen, den Verlaufseffekt aufzubauen. Für uns heißt das: Das eben erreichte abdunkeln, um es dann wieder aufzuhellen.

Wir geben dem Trockenbürst-Job einige Zeit zum Trocknen, so ca. 5-10 Minuten sollten reichen. Das Problem ist nämlich, dass die Pigmente, auch wenn es "nur" Pigmente und keine richtige Farbmasse mehr sind, sich in den ersten paar Minuten durch unvorsichtiges Drüberreiben mit dem Pinsel immer noch teilweise lösen lassen, was dann sehr seltsam aussieht. Das möchten wir nicht.

Wir erinnern uns, dass ich am Anfang ja auch Schwarz dabei hatte. Das brauchen wir im nächsten Schritt.

Während unsere "Farbschicht" trocknet, packen wir uns etwas Schwarz auf die Palette und fügen einen Verdünner hinzu. Das kann der Medium-Verdünner, Airbrush-Verdünner oder einfach Wasser sein. HINWEIS: Bei Wasser habe ich ab und an das Problem, dass sich ein Grauschleier bildet. Dies liegt am Trocknungverhalten des Wassers und tritt besonders in Bereichen auf, wo sich VIEL Wash befindet. Empfehlenswert ist also eher ein Verdünnermedium, um das Wash zu "strecken". Oder man sitzt lange dabei und korrigiert das Wash, damit sich nicht zu viel in den Vertiefungen sammelt.

Unsere Farbe verdünnen wir zu einem Wash, was bedeutet, dass die "Farbmasse" durchscheinend werden muss, ohne zu dünn zu werden. Mit pigmentiertem Wasser wollen wir ja nicht malen. (Alternative: wer es sich direkt kaufen möchte, holt sich gleich ein vorgefertigtes Wash)

Sieht dann so aus:



Damit machen wir einmal die komplette Figur:





Wichtig ist hier wirklich: DIE GANZE FIGUR. Schwarz schattiert alles, und wenn man einmal vergessen hat, irgendwo richtig zu schattieren mit einem Wash, kann man das in der Regel nicht mehr rausholen. Da wären dann umfangreiche Nacharbeiten notwendig. Also, wichtig: Besonders in Bereichen, wo der Schatten ist (unter Armbeugen, in tiefen Falten etc) immer dafür Sorgen, dass man mit einem Wash drübergegangen ist.

Finden sich Bereich, wo das Wash sich sammelt (nennt sich "Pooling"), dann dort gerne überflüssiges Wash entfernen. Wir wollen ja keinen See, sondern einen Farbeffekt.

Wash kann man grundsätzlich ein paar Minuten lang bearbeiten. Ich mache das auch immer. Also in den ersten 30 Sekunden bis 1 Minute korrigiere ich immer wieder, eben besonders Bereich, wo mir zu viel Wash ist.

Danach lasse ich das Ganze trocknen.

Nach dem Trocknen sieht die Figur dann so aus:



Hier sieht man, dass der Effekt des Graus etwas abgemildert wurde. Den ganzen Schritt kann man jetzt ein paar Mal wiederholen. Je öfter man das macht, umso besser sieht der Effekt am Ende aus. Da dieses Grau aber sehr stark abgemildet wurde, mache ich die ganze Arie noch genau zwei Mal (also insgesamt drei Mal) und gehe dann eine Stufe höher.

Dazu später mehr.

oggy01

Holla... Sehr interessant. Da nehm ich doch auch gleich mal sehr gespannt Platz...

:klatsch: :winken:

Ralf

SisterMaryNapalm

Hallo Oggy und Willkommen!

Arbeite gerade am nächsten Teil. Geht dann später weiter^^

Rafael Neumann

Hallo,

na dann mal herzlichen Dank für die Arbeit, die Du in dieses "HowTo" hineinsteckst.
Es scheint, dass man hier mit einfachen Mitteln zu guten Ergebnissen kommen kann, und das ist für viele von uns Modellbauern wichtig. Figuren gehören dazu, aber Sie sind nicht jedermanns Freund, wenn es ums Bemalen geht.
Also ab in die zweite Reihe - die erste scheint schon voll zu sein.

Liebe Grüße
Rafael
Wenn ich mal sterbe, hoffe ich, dass meine Frau die Bausätze nicht zu den Preisen verkauft, die ich Ihr genannt habe ...

SisterMaryNapalm

#12
Hallo Rafael,

tja - beim Wargaming ist es nicht anders. Dort muss man viele Figuren in kurzer Zeit bemalen und das macht es ungemein schwierig, sehr exakt und genau zu malen. Natürlich gibt es Wahnsinnige, die ein Armeeprojekt mit 1000 Figuren in diesem Stil bemalen:

http://www.vhaidra-fantasy-miniaturen.de/minis/urban-war/neo-pi-urban-war.html

Aber das dauert lange und irgendwann wird mal schludrig und hat keinen Bock mehr.

Ich beispielsweise habe das Level das da gezeigt wird noch lange nicht erreicht (Ich würde mich freuen, wenn es mir so gehen würde) und deswegen suche ich mir ab und an die eine oder andere Abkürzung. Klappt meist gut, manchmal nicht. Wenn es hilft und wenn es Spaß macht, dann freue ich mich darüber.

SisterMaryNapalm

Machen wir weiter.

Bevor wir in die nächste Runde gehen, muss ich noch eine Sache loswerden, die mir vorhin beim Malen siedend heiß eingefallen ist:

Natürlich kann man JEDERZEIT AUFHÖREN. Wenn ich nach dem Washen eine neue Schicht Grau aufbürste und feststelle: "Halt! Das sieht gut aus." Dann reicht das. Man muss nicht jeden Schritt bis zum Ende durchführen. Manchmal ist weniger mehr, wie man später noch sehen wird ... ein Glück, dass das hier kein Tutorial ist - sonst hätte ich mich da nämlich richtig blamiert.

Wie auch immer ...

Um das Schwarz der Uniform fertigzukriegen, brauchen wir jetzt eigentlich nur noch unser schwarzes Wash, das Grau und das Weiß.





Wir hellen das Grau mit Weiß auf, bis wir einen Mittelton haben zwischen dem reinen Grau, was wir benutzt haben und dem Weiß. Dann heißt es: Wieder bürsten. Im Grunde wie im vorherigen Schritt.



Bei den helleren Farben kann man jetzt auch sehen, warum Trockenbürsten eine sehr grobe Methode ist.



Das sieht mal richtig hässlich aus. Und löcherig ist es auch. Besonders auf großen, glatten Flächen kann so ein Problem auftreten und einem so richtig die Lust am Malen ruinieren. Aber kein Problem. Denn wir können jederzeit die Bürstfarbe nehmen, etwas verdünnen und mit einem normalen Pinsel zentral übermalen. Etwa so:



1. dünne Schicht



2. dünne Schicht



Gerettet ... Yay!

Und wo wir schon dabei sind, nehmen wir uns einen kleinen, feinen Pinsel und ziehen mal die Oberseiten von Kanten und Falten leicht nach.





Hier hätte ich vermutlich aufhören sollen.

Aber ich entschied mich anders und schob eine Schicht Wash hinterher. Was dann so aussah:





Wie Sie sehen, sehen Sie nichts ... das Wash hat alle Kontraste gelöscht. Zu dick aufgetragen.

Ich wurde wütend, nahm meinen Pinsel und fast pures Weiß und misshandelte die Figur aufs Schärfste. Hinfort, elendes Stück Resin!











Danach atmete ich tief durch, besah mir die Figur, stand auf und warf sie in den Müll. Ende des Let's Paint ...


Nein, natürlich nicht. im Grunde habe ich das gemacht, was ich oben beschrieben habe. Die großen Flächen habe ich etwas nachgezogen - allerdings nicht mit fast purem Weiß, sondern wieder nur mit dem mittel-hellen Grau. Alles andere wäre etwas zu stark gewesen. Irgendwie musste ich ja diesen fetten Kontrast wegkriegen.



Im Anschluss bin ich wieder mit einem (dieses Mal verdünnten Wash) drübergegangen.







Danach begann ich dann im kleinen Rahmen zu modulieren. Eine Falte war nicht stark genug, also mit fast Weiß trocken gebürstet ...
Ein Highlight war mir zu stark, also vorsichtig mit dem schwarzen Wash über die Fläche gemalt, sodass eben der ganze Bereich etwas abgedunkelt ist ...
Das allerdings führte dann wieder dazu, dass ein anderer Bereich etwas dunkel war. Den habe ich dann wieder hochgepusht mit dem leichten Grau. Es ist dabei halt immer ein Spiel zwischen den verwendeten Farben. Deswegen halte ich die Palette bei so etwas recht klein.

Daher ist es auch etwas schwierig, das zu zeigen und zu erklären, weil halt viel auch von der persönlichen Präferenz abhängt.

Aber nachdem alles so war, wie ich es haben wollte, habe ich eine letzte Sache gemacht: Kantenhighlights.

Kantenhighlights sind ja aus dem Modellbau bekannt, bei Figuren gibt es sie aber auch. Vor allem Übergänge, wo Teile einer Figur überlappen oder sich an andere Teile anschließen sind Kantenhighlights nützlich.

In diesem Fall habe ich die Uniformjacke von der Hose abgetrennt, einige kleine Falten nachgezogen und den Kragen stärker betont.





Da mir das dann wieder etwas zu stark war, vorsichtig mit dem Wash an die Übergänge gegangen und die Übergänge so glatt gezogen, dass wirklich nur eine dünne Linie blieb.

Und .... fertig. Die Uniform gefällt mir. Sie wird sicherlich keinen Gold Demon für Meistermalerei gewinnen und jedes Makro-Objektiv wird die Augen des Betrachters zum Bluten bringen, aber wenn die Handschuhe, Stiefel und das ganze Gerödel bemalt sind und der Herr einen Kopf hat, wird sich das wieder etwas regeln.









Ich weiß, was Sie denken ... und Sie haben Recht. Das glänzt aber. Jap. Tut es. Das ist eben die Verbindung zwischen dem Wash und den hellen Farben. Am Ende werden wir definitiv einen Mattlack benötigen, um die Figur wieder runterzutonen.

Macht aber nichts ...! Den gibt es ja zum Sprühen und zum Pinseln.

Hans

Ich bekenne offen, dass ich kein großer Fan vom Trockenpinseln bin. Die Gefahr, das die Figur überzuckert aussieht, ist ziemlich hoch. Aus den verschiedensten Gründen komme ich aber trotzdem nicht herum, diese Technik im Prinzip anzuwenden - und sei es nur, die augehenden Stellen sicher zu kennzeichnen. Ich male danach mit dem selben Farbton des Trockenpinselns in guter Verünnung die hellen Stellen nach - die Farbe verbindet sich, das Gezucker geht fast weg. Danach dann wie du auch: Dunkles Washing zum Verblenden.

Zudem finde ich, dass sich die üblichen Wasseracryls wie Vallejo eigentlich gar nicht so gut zum Trockenmalen eignen. Sie sollten auf gar keinen Fall wirklich trocken sein, eher sogar nass, nur der Pinsel soll halt wenig Farbe halten. Flachpinsel sind am besten.

Besser geeignet sind Künstler-Acryl aus der Tube. Da kann man natürlich nicht alle Farbtöne vorhalten, aber die essentiellen Farben wie Schwarz, weiss, umbra gebrannt etc reichen ja schon üm Abtönungen zu erzielen. Am besten zum "Trockenpinseln" sind IMHO Ölfarben, aber das ist wieder ein anderes Kapitel. Wenn man die wirklich dünn aufbürstet, kann man sie nächsten Tages sehr wohl mit Acryl verblenden.
Ceterum censeo: Die Lackierung ist wichtiger

old rookie

Hallöle in die Runde!  :winken:
Ein sehr interessanter Bericht, vielen Dank an die Dame, die sich hier so´ne Mühe gibt uns das Bemalen von Figuren näher zubringen. :klatsch:
Ich bin seeeehr gespannt wie der Herr am Ende aussieht.  :1:
Stand des "Tutorials" jetzt: für mich persönlich viel zu krasse Trockenmalerei. Wenn ich das für mich im Maßstab umrechne sind die Kanten recht breit, ähnlich einer Designerkleidung.  8o
Bitte nicht falsch verstehen, was hier gezeigt wird ist bestimmt handwerkliche, große Kunst! :respekt: Nur bis dato für mich so nicht nachvollziehbar. Deshalb freue ich mich auf das Endergebnis und lasse mich gerne überzeugen meine nächsten Männchen dann deutlich intensiver und detaillierter zu bemalen.  ;) :klatsch:
Ich nehme wieder Platz....gibt´s auch Popcorn bei dieser Vorstellung?  :D
Grüße,
Robert

SisterMaryNapalm

Hallo Hans, Hallo Rookie,

natürlich hat jeder seine eigenen Vorlieben und Vorstellungen und daher müsste ich es nicht sagen, aber: es tut mir schon ein wenig Leid, dass es euch nicht so zusagt. Was ich möchte ist natürlich, dass die Leser beim Lesen meiner Texte und Berichte Spaß haben und sich freuen.

Daher sehe ich dies hier ja auch nicht als Tutorial, sondern einfach nur eine ausführlichere Beschreibung dessen, was ich tue und warum. Deswegen bleiben ja auch alle meine Fehler drin, denn wenn ich etwas vorsichtiger gewesen wäre (wie es auch im Text steht), hätte ich schon deutlich früher bei der Uniform aufgehört. Aber so etwas erschließt sich mir auch nach vielen Jahren erst im Nachhinein.

Aber das ist ja das Schöne beim Malen: so lange man etwas nicht so deutlich verhunzt hat, dass dadurch ein Schaden an der Figur entstanden ist, kann man immer wieder korrigieren oder übermalen. Wenn es mir am Ende des ganzen Abenteuers immer noch zu stark ist, gehe ich zurück und regle den Kontrast etwas herunter.

Und es bleibt natürlich stets jedem selbst überlassen, ob oder wie er einen bestimmten Weg verfolgt.

Jeder hat seine eigene, präferierte Methode, mit der er an das Malen einer Figur herangeht.

Für eine Uniform wie diese ist dies meine bevorzugte Methode, und ich praktiziere sie schon recht lange.

Ich komme aus dem Bereich des Tabletops, wo die Figuren naturgemäß aus einem bunten Gefechtsfeld herausstechen müssen und sollen. Zudem bin ich schon als Kind von Animes und Zeichentrick geschädigt worden, die ja an überbordendem Kontrast reich sind.

Mir gefällt diese Art zu malen, und ich habe festgestellt, dass das kontraststarke Malen viel eher und schneller ins Auge sticht. Besonders eben bei Leuten, die in das Malen starten und erst einmal probieren möchten, bevor sie mit langwierigen Glazing-Arien und Wetblending herumprobieren.

Wie gesagt: Einen Golden Demon würde ich damit nicht gewinnen - aber das ist auch nicht das Ziel. Es soll in erster Linie Spaß machen und jemandem wie mir, der sich immer schwer tut mit langen, intensiven Mal-Sessions, schnellen und produktiven Fortschritt bringen. Korrigieren kann ich im Bedarfsfall später immer wieder.

Auch zu den verwendeten Farben möchte ich noch etwas sagen: Ich habe tatsächlich die genau umgekehrten Erfahrungen gemacht. Acrylfarben aus dem Künstlerbedarf finde ich totalen Horror und verwende sie nur äußerst ungern. Mit Ölfarben habe ich gearbeitet, aber irgendwann für mich entschieden, dass ich doch bei den gewohnten Farben bleibe, die ich aus dem Tabletop-Bereich kenne.

Von daher - ich möchte diese Figur daher auf diese Weise fortführen und fertigstellen. Vielleicht sagt euch das Endergebnis zu.

Und selbst wenn nicht - dies wird nicht die letzte Figur sein, an der ich arbeite.  :D

Vielen Dank noch mal und bis zum nächsten Mal


Liebe Grüße

Hans

Meine Bemerkungen zielen ausschließlich darauf ab, die Methode Drybrushing aufzuwerten. Sie hat ihre Vorteile, ganz klar. Und Farbtypen sind Geschmacks-und Erfahrungssache. Wenn ich hier Künstleracryl und/oder Ölfarben erwähne, dann nur und ausschließlich unter dem Aspekt Drybrushing. Jeder Farbtyp hat seine Vor- und Nachteile. Künstleracryl sind zickig, haben Probleme mit der Haftung und Deckung, glänzen bei deckender Bemalung. Sie haben jedoch zwei uneinholbare Vorteile: Sie sind pigmentrein und lassen sich zielsicher mischen - wer aus dem Tabletop kommt, nimmt das gar nicht wahr, weil es gibt ja ca 478 Varianten von Grün. Von Vomit Green bis Goblin Glibber. Für eine geschlossene Farbfläche, dichte, zuverlässigen Farbauftrag sind sie aber unschlagbar - beim Einsatz als und ausschließlich im Drybrushing. Das fette Ölfarben, die ansonsten multizickig und vor allen Dingen sehr lange Trocknungszeiten bei entsprechendem Auftrag haben können, auch nicht gleich die erste Wahl sind - keine Frage. Aber sie sind für Washings unschlagbar - weil Terpentinersatz einfach im Verhältnis zu Wasser plus etwas Spülmittel immer noch weniger Oberflächenspannung hat (perlt nicht) und eben hauchdünnst und ohne "Poodles" verwendet werden können. Und sie machen supersanfte Übergänge und verzuckern nicht bei Drynbrushing. Muss man aber mögen.

Ich habe aber auch die erste Variante erwähnt, nämlich die raue Oberfläche des Drybrushings mit einer Lasur im selben Farbton des selben Farbtyps zu verbinden - ohne jegliche Fisimatenten mit anderen Farbarten. Einfach mal testen, vielleicht gefällt es ja doch.

Drybrushing verwenden Panzerbauer für ihre Figuren, weil sie die Technik und die Farben von ihren Fahrzeugen her kennen. Tabletop-Maler machen das auch, inkl. fertiger Washings, weil sie Massenfiguren malen müssen und Zeit sparen müssen. Figurenmaler machen das nicht, neigen aber dazu, die Nasenrückenfarbe der Figur aus 23 Farbtönen anzumischen. Eisenbahnmodellbauer kennen gar nix anderes und nennen das aber "Granieren". Das Beste aus allen Welten....wie immer ein guter Gedanke.
Ceterum censeo: Die Lackierung ist wichtiger

SisterMaryNapalm

ZitatIch habe aber auch die erste Variante erwähnt, nämlich die raue Oberfläche des Drybrushings mit einer Lasur im selben Farbton des selben Farbtyps zu verbinden - ohne jegliche Fisimatenten mit anderen Farbarten. Einfach mal testen, vielleicht gefällt es ja doch.

Ja, das mache ich regelmäßig. Findest man übrigens im letzten Post. Da habe ich damit die Arme und den Rücken der Figur teilweise bearbeitet, um den Effekt des Drybrushings abzumildern.

ZitatDas Beste aus allen Welten....wie immer ein guter Gedanke.

Chapeau

coporado

Moin,

danke für den sehr ausführlichen Bericht und die gezeigten Techniken!

Ich finde deine Vorgehensweise, gerade für Einsteiger und all die, die mit Figurenmalerei eher auf Kriegsfuß stehen, eine prima Sache.  :P
Wie du schon geschrieben hattest, die Technik bringt relativ schnell sichtbare Fortschritte, die auch nach was aussehen.
Das ist, meiner Erfahrung nach, gerade als Einsteiger, ein ganz wichtiger Punkt um nicht die Motivation zu verlieren und jegliche Figurenmalerei an die Wand zu nageln.

Wenn man mit den Ergebnissen der gezeigten Techniken zufrieden ist, wunderbar, Erfolgserlebnis und eine schöne Figur.
Ist man damit (noch) nicht zufrieden, hat man eine gute Ausgangsbasis um die Techniken entweder weiter zu verfeinern/ abzuwandeln oder mit anderen Techniken weiterzumachen (Lasuren usw.).

Aus meiner Erfahrung kann ich sagen:
Der eigene Ergebnisanspruch und der Aufwand, den man dafür treiben möchte, entscheidet zu einem gewissen Teil über die Techniken.
Man sollte hinsichtlich der Techniken nicht nur auf ein Pferd setzen, sondern mutig viel ausprobieren. So findet man ganz sicher seinen Weg und die für sich am besten passende Technik.
Es braucht Geduld und Malen, Malen, Malen. Mit jedem Mal(en) sieht man Veränderung. nicht immer eine Verbesserung, aber auch die Erkenntnis - nee das war jetzt nix - bringt einen ja weiter.
Gruß
Sascha  :winken:

...und weißt du keinen Rat, nimm Draht!

SisterMaryNapalm

Hallo Coporado,

Ja, stimmt. Selbst ohne das Ziel erreicht zu haben, das man sich steckt, kommt man immer wieder einen Schritt voran - so lange man natürlich dran bleibt und weiter probiert und sich "weiterbildet".

Es gibt halt immer Momente - und bei mir immer ganz besonders - wo man die Sachen in die Ecke pfeffern und aufhören will. Aber wenn man sich dann nach ein paar Tagen beruhigt hat, geht es auch wieder und man probiert eben etwas neues aus - oder geht den "Versuchsaufbau" noch mal durch und guckt, was man übersehen hat oder was einfach nicht klappen wollte.

Auf jeden Fall sollte man nie aufgeben, denn dann kann man es auch gleich ganz sein lassen.

SisterMaryNapalm

#21
So,

ich wollte eigentlich schon sehr viel früher fortsetzen, aber irgendwie waren die letzten Tage ein einziger Trouble.

Aber jetzt - heute - geht es weiter. Ein Feuerwerk der Freude! Mit Begeisterung und Ta-ra! Und Tschingderassabummsassassa!

Der Gürtel.

Leder ist nicht ganz einfach zu machen und ich versage dabei eigentlich so in 90 Prozent der Fälle. Vermutlich liegt es daran, dass ich mich nie entscheiden kann, welche Technik ich für die Darstellung verwenden möchte, sodass ich etwas von jeder ausprobiere, aber keine wirklich durchführe.

Um das zu umgehen, habe ich mir heute eine Anleitung gezupft und versuche, mich an dieser abzuarbeiten. Mal gucken, ob es klappt.

Natürlich beginnen wir wieder mit unseren Farben.



Ein mit Schwarz versetztes Braun und ein Rotbraun sind unsere Anfangsfarben für den Gürtel. Sie stellen die Grundfarbe.

Die verschiedenen Malmittel packen wir in den Plastikdeckel, den wir uns früher in der Sitzung bereitgelegt hatten. Nachdem wir sie gut gemischt haben, dienen sie uns als Malmedium.





Damit können wir unsere Farbe immer wieder auffrischen, wenn sie zu dick wird oder wir sie als Glaze verwenden wollen. Man kann das Ganze natürlich auch mit Wasser machen. Das ist kein Problem.

Nachdem wir den Gürtel des Herren grundiert haben ...



... fügen wir dem Malvorgang ein oranges Leder hinzu, um damit die ersten Highlights durchzuführen:



Natürlich kann man das nun Trockenbürsten oder mit der Stippling-Technik, also dem Betupfen des Gürtels mit einem alten Pinsel bemalen, aber ich habe für mich irgendwann herausgefunden, dass ich tatsächlich mit dem eher kleinflächigen Bemalen der Kanten am Besten vorankomme.



Wie bereits gesagt, folge ich dabei kleinflächig den Formen des Gürtels, der Pistolentasche etc.

Nachdem das getrocknet ist, füge ich dem Ganzen auch noch einen Sandton und ein helles Beige hinzu:



Daraus mische ich mir die Farben und gehe zwei, bis drei weitere Schichten im Ton nach oben. Das sieht dann alles sehr kräftig aus und nicht richtig wie Leder.



Macht aber nichts - dafür haben wir ja das Wash. Das machen wir uns aus den beiden Grundfarben.



Sieht deutlich besser aus. Jetzt fummeln wir uns das Ganze etwas zurecht, indem wieder etwas aufhellen, wieder etwas runterregeln - da muss man probieren. Eine Goldrandlösung gibt es dafür nicht.

Dasselbe beim Lederriemen des Fernglases.



Als nächstes wenden wir uns dem Kragenspiegel zu, sowie dieser rotweißen Dingsbums-Schnur, die ihm da am Kragen hängt. Das ist bestimmt die Reißleine für den Schleudersitz oder so.

Wie dem auch sei - hierfür brauchen wir eigentlich nur zwei Farben: Rot und Weiß.



Wer's noch nicht weiß: Weiß und Rot gemischt ergibt: Pink Panther.

Nun muss man eigentlich nur eines tun - und das kann ich bspw. nicht: Sauber malen. Mir Zittern dafür zu sehr die Finger. Deswegen sind meine feinen Linien auch immer totale Katastrophen und ich muss oft nachkorrigieren und Farben neu aufbauen. Für das untere Ergebnis habe ich fünf oder sechs Anläufe gebraucht.

Im Grunde ist es recht einfach: Für die Schnur bemalen wir mit einem leichten Grau die Basis. Darauf kommt das Weiß. Weiß auf Schwarz direkt deckt nicht sehr gut. Daher das leichte Grau drunter. Ich nehme da eines der Graus, die ich für die Uniform verwendet habe.
Darauf das Weiß, darauf das Rot. Fettisch.

Für den Kragen umgekehrt: Mit dem Rot grundieren wir, bis alle Linien rot nachgezogen sind. Damit "knallt" das Rosa später mehr.

Dann mischen wir uns aus Rot und Weiß ein Rosa zusammen und ziehen alle Linien nach.

Sieht dann im Endeffekt so aus:



Bei mir sieht das immer etwas Seltsam aus, sodass ich da definitiv noch mal nachziehen muss. Schulterklappen und Kragenspiegel bemalen wir auf dieselbe Weise.

Als nächstes machen wir die Metallteile.

Um Metal zu malen gibt es viele verschiedene Möglichkeiten. Die beiden wohl bekanntesten sind True Metallic Metal und Non Metallic Metal.

Bei True Metallic Metal bemalt mal das Teil mit einer Metallfarbe, die Metallpigmente enthält (oder irgendwas, das glitzert) und die durch richtige Reflektion den metallischen Schein erzeugt.

Beim Non Metallic Metal wird der Metaleffekt durch geschickte Hell- und Dunkeleffekte erzielt, ohne dass wir es wirklich mit Metall zu tun haben.

Der Farben-Unterschied ist recht offensichtlich:



Da wir aber keine einhundert Farben oder Sonderfarben verwenden wollen, machen wir es uns einfach.

Unser Non Metallic Metal wird aus zwei Farben bestehen:



Das funktioniert aber auch nur auf kleinen Flächen. Auf großen braucht man da deutlich mehr Kontrast.

Ich grundiere also die Metallteile mit meinem Grau und lasse es trocknen. Danach bemale ich die hervorstehenden Teile, wie bspw. Ecken oder Kanten, mit dem Weiß - und zwar "ziehe" ich den Pinsel mit dem Weiß von den dunklen Stellen ins Helle, sodass ein Farbverlauf entsteht.

Vorsicht! Die Farben nicht zu sehr verdünnen, denn sonst läuft die Farbe überall hin, nur nicht da, wo man sie haben will.

Am besten immer einen feuchten, sauberen Pinsel dabei haben, um beim Vermalen die Farbe direkt wieder abzunehmen.

Nachdem alles getrocknet ist, kommt was? Richtig - ein Wash!

Wir nehmen? Auch wieder richtig: Schwarz.



Damit gehen wir jetzt über unsere Metallteile. Wenn das Wash alles zu sehr abdunkelt, gerne trocknen lassen und die vorherigen Schritte wiederholen.

Das Ergebnis spricht für sich (Gürtelschnalle)



Die Handschuhe habe ich total vergessen. Die habe ich nebenbei bemalt und gar nicht daran gedacht, Fotos zu machen.

Grundiert habe ich sie mit einem einfachen Grau. Hier kann man die Grundfarbe der Uniform nehmen - oder, um sie etwas abzusetzen, das Ganze mit etwas Weiß mischen, um einen helleren Farbton zu erhalten.

Im Anschluss werden die hervorstehenden Teile mit sehr hellem Grau oder verdünntem Weiß nachgezogen. Es folgt ein Wash mit Schwarz und Blau.

Das kann man mehrfach wiederholen, um einen weicheren Farbverlauf zu erzielen. Ich war natürlich mal wieder zu gierig und habe nicht aufgepasst. Jetzt ist eine Hand sehr stark betont, die andere kaum. Da muss ich noch mal nachmalen. Aber erstmal ... muss der Handschuh trocknen.



Für uns heißt das: Weiter geht's mit'm Face:

Mit Gesichtern ist es immer so eine Sache. Im Grunde ist das Gesicht der Fixpunkt einer Person (ja, es gibt Ausnahmen - aber ... über die wollen wir hier nicht reden).
Wie bei einer realen Person, definiert sich auch eine Figur meist durch den Ausdruck, den sie zur Schau trägt. Das heißt also, den Licht- Schatten-Effekten und den Augen müssen wir einen gewissen Teil unserer Energie widmen.

Dabei ist zu beachten, dass sich das Gesicht in das allgemeine Erscheinungsbild der Figur einfügen sollte. Jemand, der eine Figur nur in Grundfarben bemalt, aber das Gesicht zu einem Augenschmaus werden lässt, hat genau dasselbe Problem wie jemand, der das Gesicht in hart abgestuften Akzenten bemalt: Es wirkt unnatürlich.

Das Problem ist, dass Comic- oder Anime-Figuren zweidimensional sind und ihre Plastizität aus den harten Licht-und-Schatten-Effekten gewinnen. Bei einer dreidimensionalen Figur funktioniert das so nicht. Man braucht Übergänge, um denselben Effekt zu generieren. Einfach harte Linien und Striche auf eine Figur zu ballern, zerstört den Eindruck und lässt das Modell im schlimmsten Fall aussehen, als wenn es mit einer allergischen Reaktion auf einen Bienenstich aufwartet.

Umgedreht genauso: Ein top bemaltes Gesicht auf einem schludrig bemalten Körper wirkt auch nicht sehr gut.

Man muss also ein Mittelding finden, damit die Figur in Ausdruck und Erscheinungsbild homogen wirkt.

Wie wir das hier machen ... weiß ich auch noch nicht. Finden wir aber heraus.

Zum Anfang brauchen wir erstmal unser Grundfarbset: Haut Grundfarbe, Haut Schattenfarbe und Haut Highlightfarbe.



Auch hier sei gesagt: Das kann man sich mischen! Ein bissl Weiß und Rot, Braun, Blau ... das sind, glaube ich, alles Farben, aus denen man sich Hautfarbe zusammenmischen kann.

Außerdem brauchen wir hier wieder unseren Medium-Cocktail, damit wir auch schön dünn und sauber malen.



Und dann kann es auch schon losgehen ... Haut grundieren ...



Und wie das weitergeht, seht ihr nach der nächsten Maus.

SisterMaryNapalm

#22
Und wir machen weiter.

Dieses Mal ist das Gesicht dran. Wie bereits zuvor geschrieben, sind Gesichter auch ein wenig Extra-Mühe wert.

Daher werden wir das Gesicht unserer Miniatur auch nicht mit Trockenbüsten verschandeln, sondern etwas mehr Farbe und Zeit investieren.

Arbeiten werden wir mit drei Haut-Farbtönen und einem Blau:



Unsere Malmittelmixtur und Wasser sind natürlich auch dabei.

Nachdem unsere Grundfarbschichten getrocknet sind, starten wir mit den Schattenfarben. Diese trage ich als Wash auf, damit ich eine Idee davon habe, wo die Schatten hinlaufen.

Dazu fange ich mit dem Haut-Rotton an. Diesen verdünne ich, sodass er eher fein auf der Haut erscheint. Insgesamt mache ich das zwei Mal. Das sieht dann so aus:





Danach mache ich dasselbe mit der Mischung aus Blau und dem roten Hautfarbton. Das Blau entsättigt die Farbe und stellt dadurch einen wunderbaren Schattenton dar.





Hier ist wichtig, dass unser Werk besonders in die Vertiefungen läuft, wo eben wirklich "Schatten" ist, sprich also direkt unter dem Kinn, Nasolabialfalten, Ohren, unter der Nase - und ganz wichtig: Überall da, wo die Haut andere Dinge trifft, wie bspw. Kragen, Mützenschirm, Haare. Dort müssen die tiefsten Schatten hin. Wenn uns diese Schatten am Ende zu stark sind, dann bauen wir die Farbe mit helleren Farben wieder auf.

Nachdem das getrocknet ist, mache ich etwas, das leider nicht ganz so einfach ist und Zeit, Mühe und Nerven kostet. Ich mache Layering, zu Deutsch "Schichten."

Beim Schichten geht es darum, die Farbe in hauchdünnen Schichten auf die Figur aufzutragen, sodass die einzelnen Farben, bzw. deren Verläufe, nicht länger auf der Figur zu erkennen sind. Dadurch entsteht ein weicher Farbgradient, der die Haut (oder Kleidung oder was auch immer man bemalt) sauber und sehr weich erscheinen lässt.

Es gibt auch eine etwas unsaubere Methode, die für Anfänger deutlich besser geeignet ist, aber die erkläre ich an einer anderen Figur, denn das Gesicht war mir dann doch zu wichtig. die einfache Methode poste ich später auch diesem Thread zur Erklärung.

Bei unserem Gesicht müssen wir uns jetzt mit unseren vier Farben hoch und runter arbeiten. Die Frage, die einem oft gestellt wird, lautet: "Wie muss die Konsistenz der Farbe sein?"
Die Antwort lautet: "Wie Milch."

Ganz ehrlich? Was für eine bescheuerte Antwort ist das? Ich frage dann gerne immer "Welche Art von Milch? Vollmilch? Fettarm? 1,5% oder 3,5%? Homogenisiert? Pasteurisiert? Stammt sie überhaupt von einer Kuh? Oder einem Schaf? Vielleicht einer Ziege? Einem Yak? Geht sie schon etwas in den buttrigen Bereich oder eher wie Yogurt? Sind der Milch Zusätze beigegeben oder ist sie natürlich?" usw.usf.

Man kann da, glaube ich, ewig drüber diskutieren. Ich habe für mich festgestellt, dass ich mit Farbe beim Schichten am Besten arbeiten kann, wenn ich mir ein Tuch nehme und meinen Pinsel darauf abstreife. Scheint das Weiß des Tuchs durch die Farbe, dann ist die Konsistenz richtig.

Das Schichten ist ein langwieriger Prozess. Um ganz ehrlich zu sein: Ich habe so etwa 6 1/2 Stunden gebraucht, bis das Gesicht so weit war, dass ich sagen konnte: Okay - alles, was ich jetzt noch versuche geht eher schief denn gut. Und das ist noch nicht das Bild, was ich hier als Endprodukt präsentiere.

Daher seht es mir bitte nach, dass ich echt nicht viele Fotos davon gemacht habe. Nur ein paar, um die Idee zu verdeutlichen.

Nachdem ich mir mit den Schattenfarben ein Mapping des Gesichts zurecht gelegt habe (wie man oben sehen kann, stehen die prominenteren Stellen des Gesichts hervor), beginne ich, mir aus der roten Farbe und dem rosanen Haut-Basiston eine Zwischenfarbe zu mischen. Mit dieser arbeite ich von den Schatten weg dem Licht zu. Wichtig dabei ist: Dieses Schieben von Pigmenten darf immer nur in die Richtung erfolgen, in der man die höchste Deckkraft der Farbe haben möchte. Das heißt also, hellere Farben Richtung Licht, dunklere Farben Richtung Schatten. Mit diesem Wissen und sehr dünnen Farben kann man sehr schöne Verläufe erzielen (es sei denn, man ist ich und ruiniert seine Arbeit jedes Mal wieder.)
Und ganz wichtig: Trocknen lassen. Selbst wenn ihr glaubt, dass etwas nicht ganz gelungen oder zu dick ist - bitte: Übermalt es nicht direkt wieder! Die Schichten, die man aufträgt sind so dünn, dass man sie beim Übermalen direkt wieder abreißt und dann unschöne Furchen, Narben und Kreise auf der Figur hat, die sehr prominent hervorstehen.

Arbeiten wir unsere Figur also hoch:



Mit dem normalen Hautton, einer Mischung aus Hautton und Highlight und dem Highlight bemale ich immer kleinere Flächen. Dabei folge ich, soweit es geht, dem Licht. Kommt mir eine Abstufung zu hart vor, nehme ich die vorherige Farbe und regle sie wieder herunter. So entsteht mit der Zeit ein Farbverlauf:



Man sollte zwischendrin auch die Farben wieder nachfüllen, damit man nicht plötzlich auf der Palette rumkratzt und irgendwelche trockenen Pigmente verwendet, die einem irgendwelche Körner auf die Figur bringen:



Wenn wir so einigermaßen zufrieden sind mit dem, was wir da gemacht haben, ist es Zeit, alles wieder zu ruinieren.

Jetzt kommen die Augen.

Augen kann man ganz am Anfang malen oder ganz zum Schluss. Beides hat seine Vor- und Nachteile. Malt man die Augen ganz am Anfang, kann man sie besser ins Gesicht integrieren, aber tendiert dazu, sie schnell versehentlich zu übermalen, was richtig ärgerlich ist.

Malt man sie spät, dann ist die Gefahr, die Augen zu ruinieren, nicht mehr so hoch, aber vermalt man sich dann, muss man das Gesicht wieder neu aufbauen, was lokal oder im schlimmsten Fall global geschehen muss.

Wie dem auch sei. Für die Augen nehmen wir unsere tiefste Schattenfarbe. Bei weiblichen Figuren würde ich immer Schwarz nehmen, was den Lidstrich simuliert, aber für einen PzKdt zieren sich Smokey Eyes nicht so.

Die Farbe kann ruhig etwas dicker sein, damit sie nicht überall hinläuft, wo sie nicht hin soll.



Weiter geht es mit dem Weiß. Brilliantes Weiß, glänzend und formvollendet, ist hier die falsche Wahl. Durch die glänzent helle Oberfläche sticht es aus dem Gesicht heraus. Ich tendiere eher zu etwas weiß-gräulichem.





Zum Schluss folgt die Pupille. Die mache ich in diesem Fall mit Schwarz.



Dabei ist wichtig zu sagen, dass die Augen einer Person immer leicht nach innen gerichtet sind, da sie ja ein dreidimensionales Lagebild der Umgebung aufbauen. Wer also nach vorne gucken lassen möchte, tut gut daran, die Pupille eher Richtung Gesichtsinnenseite zu malen - aber Achtung! Zu weit nach Innen, und die Person gucken, als wäre ihr gerade das Gehirn durchs linke Ohr entwichen.

Dabei muss man natürlich gucken, dass man eine feine Linie oder einen feinen Punkt hinbekommt, denn sonst übermalt man im besten Falle das Weiß, im schlimmsten Fall das Auge und muss dann korrigieren.

Und ich kann stolz von mir sagen: Ich habe mich vermalt. Und zwar richtig. Das hat mich so ca. eine halbe Stunde Wiederaufbau der Gesichtsstruktur gekostet und führte dazu, dass nach drei Versuchen das Augen nur noch so aussah:



Ich hätte jetzt lange rumfummeln können und versuchen können, das Auge wieder hinzubiegen, aber dann dachte ich mir: Ach, egal. Der trägt ne Mütze und festgeklebt sieht man das eh nicht mehr. Lassen wir so.

Im Anschluss habe die Mütze in den Grundfarben bemalt.

Dafür habe ich mein Basis-Grau und das Schwarz genommen:



Und damit sind wir jetzt soweit:







beim nächsten mal finalisieren wir das Gesicht, ziehen das Face sozusagen glatt, dann machen wir die Mütze, die Haare und die Stiefel, gucken, was wir noch korrigieren müssen und dann sind wir eigentlich fertig.

Hans

Solche Augenvermalungen passieren jeden mal. Ich korrigiere dies meist durch Nachziehen der Lider mit Fleischfarbe.
Ceterum censeo: Die Lackierung ist wichtiger

Postbote

Schönen guten Abend,

ich lese hier die ganze Zeit schweigend mit und muß sagen, Dein "Malbericht" gefällt mir richtig gut. :klatsch:
Was Du zeigst ist mMn alles schlüssig und nachvollziehbar und führt zu einem guten Ergebnis.  :respekt:
Daß Du auch Deine Fehlschläge dokumentierst und wie sie korrigiert werden fördert den Drang es selbst zu testen. :1:
Durch Deine humorvolle Schreibweise ist der Text auch nicht so trocken und erweist sich als kurzweilige Lektüre. :P

Alles in Allem  :meister: :respekt: :meister:


Mit schönem Gruß
Christoph
Perfekt ist Mathe, und Mathe ist 'ne Körperöffnung!

Versuche mich zur Zeit
erfolglos am Hochglanz