Plastikteile bemalen, aber wie?

Begonnen von MrThomas, 03. November 2002, 21:28:27

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MrThomas

Hallo Leute!

Ich bin neu hier, darum kurz zu meiner Person : Mein Name ist Thomas, bin 22 Jahre und komme aus Wien.

Voriges Wochenende war ich auf der Modellbaumesse in Wien und wurde zum Ersten mal so richtig mit dem Modellbaufieber infiziert. Habe mir auch gleich drei Kits mitgenommen. Und zwar einen Porsche 924 Turbo, einen Chevy S-10 Pickup und einen '39 Chevy Coupe Lowrider.

Die ersten Zwei sind bereits fertig, und jetzt will ich mich an den Lowrider zu schaffen machen. Da dieses Modell aber ein bißchen "netter" aussehen soll, will ich die kleinen Plastikteile mit Farbe bemalen. Habe da in diesem Board, welches ausgezeichnet ist, auch schon viele Tipps und Tricks entdeckt, aber eine Frage stellt sich mir trotzdem :

Kann ich mir einfach eine Farbe (z.b. von Revell) kaufen und darauf lospinseln oder muss ich die Teile irgendwie noch vorher bearbeiten? Was sollte ich da beachten?
Ich würde mich sehr über Tipps freuen! Ich bin voll süchtig nach dem Zeug  :D !

LG

Thomas

Wolf

Die Bauteile solten auf jeden Fall frei von irgendwelchen Rückständen wie Fett etc. sein. Die Farben lassen sich zum Pinseln meist direkt verarbeiten. Falls die Farbe etwas zu dickflüssig ist kann man den entsprechenden Verdünner zugeben. In der Regel ist es besser, wenn man mit dem Pinsel arbeitet, zweimal die Farbe dünn aufzutragen als einmal ganz dick. Zwischen den Farbaufträgen muss natürlich eine entsprechende Trocknungszeit eingehalten werden.
Wer Future hat, hat noch lange keine Zukunft

MrThomas

Vielen Dank! Dann mach ich mich gleich heute an die Arbeit  :1:

keramh

Hallo,
bevor Du die Farbe aufträgst sollten die Teile mit warmen Seifenwasser gründlich von allen Verschmutzungne gespült werden. Danach mit klaren Wasser abspülen und mit Küchentüchern trocknen.
Die Farben von Revell können so wie sie sind verarbeitet werden.
Wichtig für ein gutes Ergebnis ist das Werkzeug. Du solltest Dir ein paar gute Pinsel (Rotmarder) in den verschiedensten stärken zulegen.
Für flächige Bemahlungen empfielt sich nur ein Airbrush oder für Anfänger Lack aus Spaydosen.
Viel Erfolg beim Bau Deiner Modelle wünscht
keramh

MrThomas

Danke für die Tipps. Pinsel benutze ich eh nur für die kleinen Teile. Für die Karosserie hab ich mir so ein Airbrush-Set zugelegt. Bin schon gespannt, ob das reibungslos klappt  :rolleyes:

Wolf

na, da steigst Du ja direkt voll ein. Übers Airbrushen gibt es auch einiges hier im Board was Dir weiterhelfen wird.
Wer Future hat, hat noch lange keine Zukunft

MrThomas

ZitatOriginal von Wolf
na, da steigst Du ja direkt voll ein. Übers Airbrushen gibt es auch einiges hier im Board was Dir weiterhelfen wird.

Na wie gesagt, es hat mich voll erwischt ;)! Habe schon die tollen Artikel zum Airbrush gelesen. Wirklich Respekt. Mit eurer Hilfe sollte ja nichts schiefgehen!  :P

Wolf

na, sei Dir da mal nicht so sicher.....schief gehen kann gerade beim bemalen immer was. Ob man nun Anfänger ist oder Profi, die Abgründe des Problem und Fehlerteufels sind unergründlich.
Wer Future hat, hat noch lange keine Zukunft

MrThomas

Hab ja auch geschrieben SOLLTE  ;)

Ist mir schon klar, dass am Anfang es sicher nicht so leicht geht, wie man sich das gerne vorstellt. Ich habe den nötigen Respekt gegenüber dem Airbrushen  :))

jörg

Hi, noch einen Tip, ich benutze Fettlöser für die Großküche.
Aber vorher an einem Plastikteil testen.
Damit bekommst Du sogar Farbe ab, die von Tamiya nämlich.
Aber das nur so am Rand. Wichtiger ist, dass Du damit auch die Rückstände vom Tapen abbekommst, sei es vom Maskieren oder vom Pressen/Kleben.

Und nach dem Abwaschen, trocknen lassen. Denn Wasser und Farbe vertragen sich nicht.

Ansonsten viel Spaß,

MrThomas

So, hab jetzt gerade mit dem Bemalen begonnen. Eine Frage hab ich noch : Wie haltet ihr die kleinen Teile während dem Bemalen? Oder wie macht ihr es, damit alles schön gleichmässig bemalt werden kann?

Wolf

entweder mit Pinzette oder wenn das Teil ein Loch hat auf einen Zahnstocher steckenbzw bei größeren Löchern einen entsprechenden größeren Stab wie z.B. Pinselende verwenden.
Das mit dem gleichmäßigen Streichen ist Übungssache. man darf das Teil nicht in Farbe ertränken, aber auch nicht sowenig auf den Pinsel an Farbe aufnehmen daß man zu oft neu ansetzen muss. Und immer nass in nass Pinseln, also die Farbe nicht antrocknen lassen und dann an der Stelle weitermachen.
Wer Future hat, hat noch lange keine Zukunft

Oliver

Bei WESTFALIA (Hagen) oder auch in Modellbauläden (da aber bestimmt teurer) gibts eine sogenannte "dritte Hand".  Das ist ein massiver Metallständer mit einem rundum beweglich gestalteten Querarm an dessen beider Enden je eine Krokodilmaulklemme angebracht sind. Damit lassen sich Kleinteile sehr gut festhalten und man hat die Hände zum Bemalen frei. Bei Westfalia hat das Teil damals 5DM gekostet. Mittlerweile hab ich fast 20 Stück davon, weil man damit einfach alles einspannen kann. Vom Kleinteil bis zum fertigen LKW-Chassis.

keramh

Hallo,
Kleinstteile  8o am besten am Gießast belassen und dort streichen.
Nach dem Trocknen :10:  abtrennen und diese Stelle mit einem kleinen Tupfer Farbe bemalen.
mfg
keramh

MrThomas

Wieder mal vielen Dank an Euch! Tolle Tipps. Habs zuerst mit der Pinzette versucht, ist aber nicht so toll gegangen. Ist aber sicher auch Übungssache. Vielen Dank für eure Ratschläge.

Bartek

Wie fixiert man aber Kleinteile zum Sprühen? Z.B. Fahrwerksklappen etc. Wenn man die Dritte Hand benutzt, versaut man die sofort mit Farbnebel.

jörg

Nabend Thomas,
nimm einfach Knete, Kinderknete, oder doppelseitiges Klebeband.
Ich benutze meistens Knete. Hinterläßt fast keine Rückstände. Und gehe auch mit dem Druck auf unter 1Bar.

Dude

Zum Lackieren nehm ich meistens Leimzwingen ausm Baumarkt (nich die zum Schrauben, sondern die "Riesenwäscheklammern" :3: ). Die sind ziemlich stark und man kann sogar kleine Teile an den Klebenippeln festhalten. Ob dabei n bisschen Farbnebel drankommt, is dabei ausserdem ziemlich egal und die Dinger halten bombenfest! :6:

Bei noch kleineren Teilen nehm ich entweder ne Kreuzpintette oder Krokoklemmen wie sie auch an der Dritten Hand dran sind...!
...denn mehr als ein Siegerländer kann der Mensch kaum werden.

Aufs Allerherzlichste,
Steffen

De Sejener

Oliver

ZitatWie fixiert man aber Kleinteile zum Sprühen? Z.B. Fahrwerksklappen etc. Wenn man die Dritte Hand benutzt, versaut man die sofort mit Farbnebel

Du willst doch nicht die dritte Hand in die Vitrine stellen, oder  :2:
Ob da Farbnebel drauf kommt ist doch ziemlich egal, das Teil funktioniert auch mit 20 Lackschichten noch so gut wie ne Kalaschnikov nach nem Schlammbad.  Wenn s dich trotzdem stört, leg die Klemmen halt kurz in Verdünnung.

Wolf

Von Helping Hand und Krokoklemmen halte ich persönlich nur was, wenn man damit nicht das Bauteil selber festklemmt da ich schon selbst erlebt habe welch unschöne Macken dadurch verursacht werden. Am Gießast selber lackiere ich auch nicht mehr weil es sich für mich nicht lohnt, da ich jedes Teil noch einmal nachbearbeite und somit die Lackierung dann wieder ruiniert werden würde.
Wer Future hat, hat noch lange keine Zukunft

Bartek

Ja das ist das Problem wenn man am Giessast malt, wenn man das bemalte Teil dann abtrennt, muss man die Trennstelle nochmal bemalen und das sieht dann bei mir nicht gut aus, man sieht daß nochmal Farbe aufgetragen wurde.

Hans

Nicht unbedingt, Thomas. Mein Tipp: Irgendwo muss das Teil ja hingeklebt werden. Oft kann man an der Klebestelle ein 0,5 mm oder 0,3 mm Loch bohren. Nachdem dort ja geklebt wird, muss man hier nichts nachbessern.
Vorsichtig bohren, fast immer mit der Hand, ganz selten mit der Maschine. Dort kommt dann ein ggf. noch zugespitzter Schaschlikspiess rein, mit Presspassung, dann braucht man keinen Kleber. Geht durchaus, auch wenn das Loch nur 1mm oder weniger tief ist.

( P.S. Das ärgert mich manchmal wirklich, das der Spritzgussansatz am Rahmen meistens eben NICHT an der Klebestelle sitzt. Oft ginge das ohne Probleme).

Tipp 2: Doppelseitiges Klebeband ist manchmal zu klebrig. Ich rolle oft Tamiya-Band zu einer Schlaufe, Klebeseite aussen. Diese Schlaufe wird auf ein Stück Karton etc. aufgebracht und angedrückt. Aussen bleibt somit eine Klebeschicht.
Da drauf dann das Teil und sprüüüüüüüh.... .

Tamiya/Gunze-Farben haben den Vorteil, das sie relativ schnell trocken. Teil abziehen, ggf. umdrehen, auf die selbe 'Schlaufe' und fertig sprayen.

Grüße
Hans
Ceterum censeo: Die Lackierung ist wichtiger

Peter Pommes

Also ich mache immer eine Stecknadel mit dem Feuerzeug heiss und bohre sie an einer verdeckten Stelle in das Teil. Wenn das mal nicht richtig hält, kann man die Stecknadel noch mal rausziehen und mit einem Tropfen Sekundenkleber auf der Spitze in das geschmolzene Loch stecken. Ätzteile, oder andere Teile, in die man die Nadel nicht stecken kann, können an den Kopf einer Stecknadel geklebt werden. Die Stecknadel kann dann in eine Wäscheklammer geklemmt werden und steht so sicher auf dem Tisch. Die "Halterung" Stecknadel hinterlässt keine später zu beseitigenden Spuren.
Versuch's mal  :P
Peter

wezman

Also kleine Teile wie Staurohre, Blattantennen etc. lasse ich fürs brushen am Giesast. Größere Teile wie z.B. Fahrwerksabdeckungen lackiere ich mit Hilfe der Pipette. Dabei lackiere ich erst die eine Seite und wenn sie trocken ist die andere. Hatte damit bisher keine Probleme hinsichtlich einer "Kante" oder ähnlichem.