Löten statt Kleben

Begonnen von Michael, 25. August 2010, 20:53:55

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Lötprofi

jOOO; Du bist fast dran..
Was ich allerdings nicht verstehe ist diese sache mit den kleinen Stücken, wozu....????

1. Lötstelle erwärmen
2. Flamme wegnehmen
3.  Erst dann das Lötzinn aufbringen und zwar von der Rolle 2mm Radiolot

Wie schon vorher erwähnt, DAS LÖTZINN MUSS AM MATERIAL SCHMELZEN; NICHT IN DER FLAMME, das ist ganz wichtig..
Wenn du das zusammen machst, also die Zinnschnipsel mit dem Mat. zusammen erwärmst verdammpft das Flußmittel bevor es seiner Bestimmung nachkommen kann.
Bei den Spanten die teile mit Klammer fixieren, die Flamme von aussen anhalten und das Zinn durch die seitlichen Öffnungen zuführen ( von der Rolle) nur kurz reinticken, das schießt die ganze Naht entlang und von aussen sieht man überhaupt nichts.

standart2k

Ich habs bis jetzt bei den Platten so gemacht, das ich die Verstrebungen mit der Klemme fixiert habe und das Ganze dann mit der Platte nach oben auf die Keramikplatte gelegt habe. Dann hab ich auf das Loch ein kleines Stück Lötzinn gelegt und gleichzeitig von unten mit dem Gasbrenner erhitzt. Erst erhitzen und dann Lötzinn drauf klappt nicht so ganz, da das Blech nach dem Wegnehmen der Flamme sofort wieder so kalt wird, dass das Zinn nicht mehr schmilzt.
Im Bau:
-Vieles
-und noch mehr

Lötprofi

Moin, ich habe leider nix mehr zu Löten deshalb habe ich aus Resten einen Versuchsaufbau für dich gemacht. Im ersten Bild siehst die Querstreben von innen gelötet.  Innen Lot über die ganze länge (Linke Strebe) verteilt und von aussen (rechte Strebe ) sieht man nicht Spur..
Im Zweiten dann Quasi der Deckel mit Klemme fixiert hochkant hingestellt und Lot von innen und die Flamme von aussen. Habe nur zwei Hände deswegen das Lot auf dem Tisch nur um die Richtung zu zeigen.
So geht das perfekt evt. macht der brenner von Rothenberger nicht genug Hitze oder du hälst zu kurz drauf oder dein keramikdings leitet zuviel Hitze aber woanders dran kanns nicht liegen. Siehst ja, ich benutz ein olles Holzbrett wenns genug verkokelt ist kommts in die Tonne.. :V:
Diesen Rothenberger habe ich auch irgendwo, mal sehen ob ich den wiederfinde, dann versuch ich es damit auch mal.....




Lötprofi

#153
PS. nun aber wirklich zum letzten mal sonst nervt es die anderen langsam und leider hast keine PN ...
Das Material muß so heiß sein das es das Zinn überhaupt annimmt um eine echte Verbindung einzugehen.
Wenn man es zusammen erhitzt wie du das mit den kleinen Stücken machst, schmilzt das Zinn bevor das Messing die richtige Temperatur hat um eine feste Bindung einzugehen. Das siehst du schon an dem Zinn wenn es so kugelig wie quecksilber ist, dann haben die beiden Materialien keine echte Verbindung. Wie sagen die Schweißer immer "Gott gebe das es klebe" dann knackt es auch beim biegen, bei ner echten Verbindung da knackt nix und da kann man auch nix mehr biegen das ist Bombenfest.....
dsas ganze nennt sich auch kalte Lötstelle.. Hier ne Erklärung von Wikipeter

Kalte Lötstellen können viele verschiedene Ursachen haben:

    * Bei Handlötung wurde ein Lot mit weiter Temperaturspanne zwischen der Liquidus- und Solidustemperatur verwendet. Innerhalb dieser Temperaturspanne ist das Lot breiig, schon leichte Erschütterungen begünstigen das Entstehen einer Kalten Lötstelle.

    Für Handlötungen empfiehlt sich daher ein Lot, bei der beide Temperaturen zusammenfallen, wie z. B. L-Sn63PbAg mit 178 °C Solidus- und Liquidustemperatur.

    * Die Löttemperatur war zu gering – die Lötstelle war zu kalt – wohl der Namensgeber. Es erfolgte keine oder keine vollständige Benetzung.
    * Die Löttemperatur war zu hoch. Das Flussmittel hat sich zu schnell zersetzt, bzw. verdampft bevor eine deoxidierende Wirkung einsetzt. Die hohe Temperatur führt zu einer schnellen Oxidation der zu verbindenden Bereiche.
    * Beim Abkühlen einer Lötverbindung wurde nicht sichergestellt, dass der gesamte Lötbereich zwischen der Liquidus- und Solidustemperatur erschütterungsfrei bleibt.
    * Die zu benetzenden Oberflächen sind wegen Oxidation oder Überlagerung (Durchwachsen der Intermetallischen Phase) nicht mehr benetzbar, so dass das Lot eher formschlüssig eine Art ,,Verklammerung" darstellt.

Lötprofi

So nach erfolgreicher Haus-Kellerdurchsuchung Herrn Rothenberger (Micropen 1300c) gefunden und getestet, der hat wirklich nicht richtig Power. Funktioniert zwar auch aber da muß man schon mit Vollgas lange draufhalten. was natürlich wieder zuviel Wärme im restblech erzeugt. Jetzt weiß ich auch wieder warum ich mir den Proxon Brenner gekauft habe. Aber es geht ohne Anlauffarben oder Ausglühen, ein wenig länger draufhalten und vor allem länger abkühlen lassen bevor man den haltbarkeits Test macht..
:5:

standart2k

Danke für die vielen Tipps. Ich werd mir jetzt den Proxxon bestellen und dann das Ganze nochmal probieren.
Im Bau:
-Vieles
-und noch mehr

Michael

Also ich habe auch einen Brenner von Rothenberger, der ist gänzlich ungeeignet hierfür, deshalb benutz ich einen regelbaren Lötkolben. Der Brenner von Proxxon ist mit Sicherheit die bessere Alternative, da der Rothenberger ausgeht sobald man ihn schräg nach unten hält.
Und wie Lötprofi schreibt, nur genug Wärme erzeugt wenn man ihn auf die stärkste Stufe einstellt, bleibt dann nur noch die schlechte Handhabung.
Die man aber nicht umgehen kann.

Ob jetzt Proxxon oder eine andere Marke, man sollte darauf achten das der Brennerkopf abgewinkelt ist.
Ich hab keine Macken! Das sind Special-Effects.