Mil Mi-12 (V-12), Amodel, 1/72

Begonnen von BAT21, 11. Dezember 2022, 13:19:35

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BAT21

Mil Mi-12 (V-12)


Modell:  Mil Mi-12 (V-12)
Hersteller:  Amodel
Maßstab:   1/72
Art. Nr. :   72018
Preis ca. :  170 € aufwärts







Beschreibung:

Der ukrainische Hersteller Amodel hat unter der Artikelnummer 72018 ein Modell der Mil V-12 im Maßstab 1/72 produziert.
Das Modell kann der Amonster Reihe zugeordnet werden - das fertige Modell benötigt riesig viel Platz und die größten Teile (hier Rumpf nd Tragflügel) wurden aus GFK hergestellt. Die restlichen Bauteile sind normale Plastikteile, produziert im Shortrun Verfahren. Das sieht man den Teilen stellenweise auch an: es gibt viel Grat und hier und da leichten Fromversatz. Ätzteile befinden sich leider keine im Karton, eine Anleitung und ein Abziehbilderbogen vervollständigen das Angebot.

Für weiterführende Infos zum Vorbild verweise ich aufs Internet, u.a. die Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Mil_Mi-12


Schachtelinhalt:

Die Anleitung wird als Heft geliefert und führt in 46 Schritten zum fertigen Hubschrauber.
Farbangaben beziehen sich auf das System von Humbrol.








Für die finale Bemalung gibt es ein Extrablatt - leider auch nur in Schwarzweiß:




Es kann der in Le Bourget präsentierte Prototyp gebaut werden.
Die dafür benötigten Abziehbilder finden auf einem überraschend kleinen Bogen Platz:




Kommen wir nun zu den eigentlichen Bauteilen - den Anfang machen die vormontierten GFK Teile:






Im Bereich der Türschienen gibt es einige Unsauberkeiten, hier muss der Modellbauer nacharbeiten.
Auch die Tragflügel sind vormontiert, benötigen aber ebenfalls Zuwendung vom Modellbauer:






Der Rest vom Modell besteht, wie schon in der Einleitung erwähnt, aus Plastikteilen.
Hier die Rahmen für den Bugbereich:








Der Heckbereich:








Die Heckklappen lassen sich leider nur geschlossen montieren.
In früheren Auflagen lagen noch Teile für die Innenwände vom Laderaum bei, so dass die Klappen auch offen montiert werden konnten.
Die sind wohl mittlerweile dem Rotstift zum Opfer gefallen?
Aber wenn man schon spart, warum werden dann diese Rahmen beigefügt:




In der Anleitung werden sie nicht erwähnt... wer schon eine Mi-6 vom gleichen Hersteller gebaut hat, erkennt hier die klappbaren Sitze vom Laderaum.

Die Teile der Antriebsanlagen:










Ein Hubschrauber braucht ja einen Rotor... oder auch mal zwei:









Achtung! der gezeigte Rahmen sollte 5 mal beiliegen - leider nicht in meinem Karton. Da gibt es 4 Rotorblätter für rechts und 6 Stück für links.

Die Teile der Ruderanlagen:








Und die restlichen Kleinteile, Räder und Streben:














Die Klarsichtteile wurden auf 3 Rahmen verteilt:






Die Transparenz ist eher mittelprächtig, vielleicht helfen hier eine dezente Politur oder das ein oder andere Wundermittelchen?

Soweit zum Schachtelinhalt... nach dem Blick in die Schachtel stand Recherche auf dem Plan.
Wie schon geschrieben, soll aus dem Bausatz der in Le Bourget präsentierte Prototyp entstehen können.
Schaut man sich Bilder der Maschine an, stellt man fest, dass es im Bereich der Heckklappe Unterschiede gibt:

https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/5/59/Aeroflot_Mil_V-12_%28Mi-12%29_Groningen_Airport.jpg

Beim Original befinden sich zwei kleine Stützräder unter der Klappe, beim Modell sollen zwei stabile Stützen montiert werden.
Diese findet man beim Hubschrauber, der in Monino ausgestellt ist:

https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/d/d5/Mil_V-12_%28CCCP-21142%29_at_Central_Air_Force_Museum_pic14.JPG/1024px-Mil_V-12_%28CCCP-21142%29_at_Central_Air_Force_Museum_pic14.JPG

Die Maschine trägt/trug zwar auch die Registrierung CCCP-21142, aber das soll ein Fehler sein.
In Monino ist die zweite Maschine ausgestellt, die nie eine Registrierung trug.
Die Original CCCP-21142 befindet sich auf dem Werkgelände der Firma Mil:

https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/f/fc/A_Giant_and_a_Dwarf_-_Mi-12_and_Mi-28_at_the_Mil_Helicopter_Plant_in_Panki%2C_Tomilino.jpg/1024px-A_Giant_and_a_Dwarf_-_Mi-12_and_Mi-28_at_the_Mil_Helicopter_Plant_in_Panki%2C_Tomilino.jpg

Hier erkennt man weiterhin keine seitlichen Stützen im Heckbereich...

Damit stellt uns der Bausatz vor ein kleines Problem: wer die Originalmaschine aus Le Bourget bauen möchte, muss im Heckbereich selber Hand anlegen. Leider habe ich noch keine passenden und aussagekräftigen Bilder gefunden, die einen Umbau ermöglichen.
Aus der Schachtel kann nur die Museumsmaschine aus Monino entstehen, die dort einen falschen Anstrich trug (oder immer noch trägt?).


Fazit:

Amodel liefert hier einen herausfordernden Bausatz.
Der geneigte Modellbauer mit ausreichend Erfahrung und Ausdauer wird sicherlich viel Bastelspaß haben.
Leider trüben falsche Teile und der mittlerweile fehlende Laderaum den Gesamteindruck.
Vor dem Kauf sollte geschaut werden, dass fürs fertige Modell ausreichend Platz vorhanden ist - der Hubschrauber wird riesig.

+  Vorbildauswahl
+  Teileanzahl noch überschaubar


-  Schlechte QS beim Zusammenstellen der Teile
-  Laderaum nicht (mehr) offen baubar
-  Klarsichtteile
-  Gebaut werden kann der 2. Prototyp, Bemalung und Abziehbilder passen nur zum 1. Prototyp

Koffeinfliege

Schöne Vorstellung! GFK bei einem Standmodell?! Krass! Das habe ich ja noch nie gesehen. 8o

Die Qualität bei Amodel schwankt wohl gerne mal. Nach Deiner Vorstellung habe ich mir ja die Mi-10K bestellt und die hat zwar auch ne Menge Fischhaut, aber die Klarteile sind ok, wenn auch nicht Top-Notch.

Aber gerade habe ich ganz genau die Gußäste kontrolliert - zum Glück ist alles da. :)

Gilmore

Zitat von BAT21:
"Vor dem Kauf sollte geschaut werden, dass fürs fertige Modell ausreichend Platz vorhanden ist - der Hubschrauber wird riesig."
Habe gerade nachgerechnet, mit den beiden Rotorkreisen 93 cm Spannweite!
Da hättest Du den Blickfänger in Deiner Modellsammlung. Bin gespannt, wie Du das Modell baust.
Ich bin multitasking-fähig. Ich kann alle anfallenden Arbeiten gleichzeitig liegenlassen.

Wolf

Was ein Brocken. Da bin ich auf das fertige Modell gespannt.
Wer Future hat, hat noch lange keine Zukunft