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Golden Hind, englische Galeone 1575

Begonnen von Model Mariner, 19. Januar 2007, 18:02:11

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galeotti

Zitat von: hwe in 08. März 2008, 21:02:32
Aber das ist es, ehrlich gesagt, nicht wert. - Normale weisse Ölfarbe tut es genauso. - Es ist stinknormales weiss. - Wenn du den Krümelfaktor simulieren willst, versuch mal Kreide in die Farbe zu bröseln.
Hallo Herbert, Kreide in Ölfarbe bringt gar nichts. In öligen Bindemitteln wird Kreide grau und lasiert nur. Der Farbton wäre derselbe ,wie bei Fenstekitt, der ja nur aus Kreide und Firnis besteht. Eine krümelige Oberfläche dürfte auch kaum bei einem Modell erstrebenswert sein. Wenn man Bleiweiß imitieren möchte, reicht es die weiße Ölfarbe mit etwas ocker und umbra abzutönen. Der Weißgrad von Bleioxyd ist nicht derselbe, wie bei dem heute in Farben verwendeten Titandioxyd oder Zinkweiß . Ich bezweifle ohnehin, dass ein Schiff des 16. Jh. unter der Wasserlinie mit Bleiweiß gestrichen war. Das hätte mit den damals verfügbaren Bindemitteln keine monatelange Wassereinwirkung überstanden. Zeitgenössische Überlieferungen, wie Furttenbachs Architectura Navalis, berichten nur von einem schwarzen Pechanstrich und einer Behandlung mit Unschlitt(Talg).Pech gab es auch in verschiedenen Farbnuancen von hellgelb(weißes Pech) über dunkelbraun bis schwarz. Über der Wasserlinie wurde sicher mit Bleiweiß gearbeitet, da das über Jahrhunderte das wichtigste Weißpigment war. 
Als Rot-ton käme auch noch Englischrot ,bestehend aus eisenoxydhaltigen Erden, in Frage. Grüntöne konnten durch Zugaben von Gelb-und Ockepigmenten durchaus leuchtender als die vorhandenen Kupfer-und Grünerdepigmente gewesen sein. Auch Blaupigmente mit Gelb und Ocker vermischt ergeben andere Grünvarianten. Man darf nicht unbedingt davon ausgehen, dass die Maler dieser Epoche nur mit einem Pigment gearbeitet haben, vielmehr mischten sie ihre Farbtöne, ebenso wie heute, aus verschiedenen Pigmenten.
:winken:Steffen       
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hwe

Hallo Steffen,

Zitat von: galeotti in 10. März 2008, 23:25:33
Zitat von: hwe in 08. März 2008, 21:02:32
Aber das ist es, ehrlich gesagt, nicht wert. - Normale weisse Ölfarbe tut es genauso. - Es ist stinknormales weiss. - Wenn du den Krümelfaktor simulieren willst, versuch mal Kreide in die Farbe zu bröseln.
Hallo Herbert, Kreide in Ölfarbe bringt gar nichts. In öligen Bindemitteln wird Kreide grau und lasiert nur. Der Farbton wäre derselbe ,wie bei Fenstekitt, der ja nur aus Kreide und Firnis besteht. Eine krümelige Oberfläche dürfte auch kaum bei einem Modell erstrebenswert sein.
Gut zu Wissen! - Ich habe das noch nicht ausprobiert, deswegen war es auch als "versuch mal" markiert.
Ich würde auch nicht wirklich ein krümeliges Weiss an einem Modell haben wollen... - Aber wer weiss?
Zitat
Wenn man Bleiweiß imitieren möchte, reicht es die weiße Ölfarbe mit etwas ocker und umbra abzutönen. Der Weißgrad von Bleioxyd ist nicht derselbe, wie bei dem heute in Farben verwendeten Titandioxyd oder Zinkweiß.
Also ich fand, dass das "Kremser-Weiss" nach dem trocknen kaum von anderem Weiss zu unterscheiden war, es sei denn in der Konsistenz.
Ich würde es nur ganz wenig (kaum spürbar!) mit Umbra abtönen. Verhältnis 1:99 oder so...
Zitat
Ich bezweifle ohnehin, dass ein Schiff des 16. Jh. unter der Wasserlinie mit Bleiweiß gestrichen war. Das hätte mit den damals verfügbaren Bindemitteln keine monatelange Wassereinwirkung überstanden. Zeitgenössische Überlieferungen, wie Furttenbachs Architectura Navalis, berichten nur von einem schwarzen Pechanstrich und einer Behandlung mit Unschlitt(Talg).Pech gab es auch in verschiedenen Farbnuancen von hellgelb(weißes Pech) über dunkelbraun bis schwarz. Über der Wasserlinie wurde sicher mit Bleiweiß gearbeitet, da das über Jahrhunderte das wichtigste Weißpigment war. 
Okay, im 16. Jhdt. hast Du sicher Recht. Im 17. sieht das schon anders aus. Da gibt es Gemälde von holländischen Meistern, die die Schiffe ganz deutlich mit weissen Unterwasser-Anstrich zeigen.
Aber nachdem Klaus explizit schrieb, dass er das Schiff im Unterwasser-Bereich "Bleiweiß" färben möchte, habe ich einfach mal dazu Stellung genommen. :)
Zitat
Als Rot-ton käme auch noch Englischrot ,bestehend aus eisenoxydhaltigen Erden, in Frage. Grüntöne konnten durch Zugaben von Gelb-und Ockepigmenten durchaus leuchtender als die vorhandenen Kupfer-und Grünerdepigmente gewesen sein. Auch Blaupigmente mit Gelb und Ocker vermischt ergeben andere Grünvarianten. Man darf nicht unbedingt davon ausgehen, dass die Maler dieser Epoche nur mit einem Pigment gearbeitet haben, vielmehr mischten sie ihre Farbtöne, ebenso wie heute, aus verschiedenen Pigmenten.
:winken:Steffen       
Mit dem anmischen von Farben hast Du definitiv Recht. - Da waren sie wahrscheinlich einfallsreicher, als so mancher aktuelle "Künstler", der einfach ins Tuben-Regal langt...

Ciao,

HWE
:mariinee:

galeotti


Zitat von: hwe in 13. März 2008, 18:51:04
Also ich fand, dass das "Kremser-Weiss" nach dem trocknen kaum von anderem Weiss zu unterscheiden war, es sei denn in der Konsistenz.
Ich würde es nur ganz wenig (kaum spürbar!) mit Umbra abtönen. Verhältnis 1:99 oder so...
Zitat
Hallo Herbert,
Das Kremserweiß habe ich früher häufig für Ölgemälde verwendet, weil es nicht so kalt wirkte wie Zink-oder Titanweiß. Der Weißgrad von Bleiweiß ist niedriger als bei den heute gebräuchlichen Pigmenten. Da den Unterwasseranstrichen neben zerstoßenen Glas ,Harz und Walöl auch noch Schwefel zugesetzt wurde, dürfte er einen Gelbstich gehabt haben.
War dem Schiffspech Bleiweiß hinzugefügt hätte das einen Grauton ergeben, der gegenüber dem dunklen Schiffsrumpf noch relativ weiß wirkte.
 
Der Farbton des Unterwasserschiffs dürfte bei diesem Modell ziemlich realistisch sein.
:winken:Steffen
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hwe

Hallo Steffen,

Zitat von: galeotti in 13. März 2008, 22:33:39

Zitat von: hwe in 13. März 2008, 18:51:04
Also ich fand, dass das "Kremser-Weiss" nach dem trocknen kaum von anderem Weiss zu unterscheiden war, es sei denn in der Konsistenz.
Ich würde es nur ganz wenig (kaum spürbar!) mit Umbra abtönen. Verhältnis 1:99 oder so...
Hallo Herbert,
Das Kremserweiß habe ich früher häufig für Ölgemälde verwendet, weil es nicht so kalt wirkte wie Zink-oder Titanweiß. Der Weißgrad von Bleiweiß ist niedriger als bei den heute gebräuchlichen Pigmenten.
Was ist denn bitte die offizielle Definition von "Weißgrad"?
Wenn du schreibst, es war nicht so "kalt" - dann interpretiere ich daraus, dass es andere Farbpigmente enthielt, die dem Weiß einen eher rötlichen Ton gegeben haben und die "heutigen" Pigmente eher "bläulich" sein müssen. - Das schliesse ich aus meinem Wissen über Farbtemperatur bei Computermonitoren. :)

Ich weiss schon, es ist extrem schwer, ein wirklich neutrales "Reinweiss" zu haben, das weder "kalt", noch "warm" wirkt.
Zitat
Da den Unterwasseranstrichen neben zerstoßenen Glas ,Harz und Walöl auch noch Schwefel zugesetzt wurde, dürfte er einen Gelbstich gehabt haben.
Man hat mit dem Glas und dem Schwefel versucht, das Unterwasserschiff "ungeniessbar" für den Schiffsbohrwurm zu machen.
Das Walöl nutzte man eher, um den Rumpf "zu fetten", damit er besser durch die Wellen gleiten kann (hihihi, man hat schon lustige Ansichten)
Und das Harz diente wohl als Bindemittel für das alles.
Je nachdem, was überwog im Anstrich, hatte der Anstrich wohl einen entsprechenden Farbstich. Ich glaube nicht, dass das sehr gleichmässig war.
Zitat
War dem Schiffspech Bleiweiß hinzugefügt hätte das einen Grauton ergeben, der gegenüber dem dunklen Schiffsrumpf noch relativ weiß wirkte.
[Bild rausgelöscht]
Der Farbton des Unterwasserschiffs dürfte bei diesem Modell ziemlich realistisch sein.
:winken:Steffen

Steffen, das Problem hierbei ist, dass wir alle an unseren Monitoren eine ganz unterschiedliche Weiß-Einstellung haben. Deine Aussage wäre nur dann hilfreich,
wenn wir alle genormt die gleichen Bildschirme hätten und auch identisch eingestellt. Auf meinem Laptop kommt mir das Bild zum Beispiel zu dunkel (insgesamt)
vor. Das sorgt wiederum dafür, dass bei mir die Segel fast braun sind und der Rumpf fast schwarz. Damit tue ich mich auch wieder schwer, einzustufen, wie denn nun
das Weiss auf dem Bild "richtig" aussehen würde.
Ich habe schon mehrfach festgestellt, dass es auch massive Unterschiede in der Bildwiedergabe zwischen TFT (z.B. Laptop-Display) und CRT (Röhrenmonitor) gibt.
Also, wenn du zufällig einen Röhrenmonitor besitzt, dann ahne ich, wie es aussehen könnte/sollte.

Ciao,

HWE
:mariinee:

galeotti

Hallo Herbert, unter dem Weißgrad versteht man die Lichtreflexionsfähigkeit eines Weißpigments und die ist bei Titanweiß viel höher als bei Bleiweiß. Kreide und Schwerspat haben den niedrigsten Weißgrad. Am besten kann man das bei billigen Wandfarben, die häufig Kreide enthalten, im Gegensatz zu weißem Lack ,der Zink-oder Titanweiß enthält, sehen. Die Wandfarben wirken viel grauer als der Lack. Bleiweiß war etwa 2000 Jahre lang das einzig verfügbare Weißpigment welches in öligen oder wachshaltigen Bindemitteln weiß blieb. Kalk und Kreide sind nur für wässrige Bindemittel geeignet. Die Giftigkeit des Bleiweiß dürfte gar nicht so hoch bewertet worden sein, sonst hätte man es sich nicht in der Zeit des Barocks als Schminke ins Gesicht geschmiert und als Puder über die Perücken geschüttet.
Das Foto des Modells sieht auf meinem Bildschirm sicher genau so aus, wie auf Deinem. Es ist sicher dunkler als das Modell tatsächlich ist, ich wollte damit nur sagen, dass ein schwefelhaltiger Anstrich mit hellem Pech als Bindemittel ungefähr so aussehen müsste.
Aber vielleicht sollten wir Model Mariner nicht so sehr mit der Farbenlehre langweilen ,sondern mal wieder feststellen dass die Golden Hind ein sehr schönes Modell wird. :klatsch: :klatsch: :klatsch:
:winken:Steffen
Galeere "la real" Schebecken, z.Z. Galeasse

hwe

Hallo Steffen,

Zitat von: galeotti in 14. März 2008, 17:47:25
Hallo Herbert,

unter dem Weißgrad versteht man die Lichtreflexionsfähigkeit eines Weißpigments und die ist bei Titanweiß viel höher als bei Bleiweiß. Kreide und Schwerspat haben den niedrigsten Weißgrad. Am besten kann man das bei billigen Wandfarben, die häufig Kreide enthalten, im Gegensatz zu weißem Lack ,der Zink-oder Titanweiß enthält, sehen. Die Wandfarben wirken viel grauer als der Lack. Bleiweiß war etwa 2000 Jahre lang das einzig verfügbare Weißpigment welches in öligen oder wachshaltigen Bindemitteln weiß blieb. Kalk und Kreide sind nur für wässrige Bindemittel geeignet. Die Giftigkeit des Bleiweiß dürfte gar nicht so hoch bewertet worden sein, sonst hätte man es sich nicht in der Zeit des Barocks als Schminke ins Gesicht geschmiert und als Puder über die Perücken geschüttet.
Danke für die Infos! - Das mit der Lichtreflexionsfähigkeit, gilt das aber nicht auch für andere Farben? - Die reflektieren das Licht auch unterschiedlich stark. - Aber sicher nicht Weiss. - Wie nennt man das dann bei beispielsweise, Rot? - Rotgrad?

Die Gifitgkeit von Blei hat man lange Zeit massiv unterschätzt. - Es dauert ja auch eine ganze Weile, bis sich Vergiftungserscheinungen zeigen und die hat man dann einfach anderen Dingen zugeschrieben.
Zitat
Das Foto des Modells sieht auf meinem Bildschirm sicher genau so aus, wie auf Deinem.
Sorry, aber da muss ich dir auf's heftigste wiedersprechen!
Du hast mit Sicherheit:
- eine andere Farbtemperatur
- ein anderer Display-Hersteller (andere Ausleuchtung, andere Helligkeitsverteilung, andere Farbtemperatur 5000 Kelvin, 5500, 6000, 6500, um nur die gängisten zu nennen - geben jeweils ein anderes "weiss")
- andere eingestellte Helligkeit
Und das waren nur die Unterschiede zwischen TFT-Displays. - Wenn du auch noch einen normalen Monitor verwendest, werden die Unteschiede noch größer...
Dazu hat jeder seine eigenen Schwächen bezüglich rot/grün, und so weiter...
Zitat
Es ist sicher dunkler als das Modell tatsächlich ist, ich wollte damit nur sagen, dass ein schwefelhaltiger Anstrich mit hellem Pech als Bindemittel ungefähr so aussehen müsste.
Bei den vielen möglichen Abweichungen kann ich dir leider nicht vorbehaltlos zustimmen.
Zitat
Aber vielleicht sollten wir Model Mariner nicht so sehr mit der Farbenlehre langweilen ,sondern mal wieder feststellen dass die Golden Hind ein sehr schönes Modell wird. :klatsch: :klatsch: :klatsch:
:winken:Steffen
Diese Golden Hind wird ebenfalls ganz sicher ein großartiges Schmuckstück! - Aber ich glaube, so vollkommen uninteressant ist für die Mitleser unsere Farbenkunde sicher nicht...  :1:

Ciao,

HWE
:mariinee:

galeotti

Zitat von: hwe in 14. März 2008, 21:31:23
Danke für die Infos! - Das mit der Lichtreflexionsfähigkeit, gilt das aber nicht auch für andere Farben? - Die reflektieren das Licht auch unterschiedlich stark. - Aber sicher nicht Weiss. - Wie nennt man das dann bei beispielsweise, Rot? - Rotgrad?
Hallo Herbert, leider liegst Du hier falsch. Weiß reflektiert durchaus unterschiedlich das Licht. Ein Raum der mit reinem Titanweiß gestrichen wäre, ist dem Auge fast unerträglich, ein Kreide- oder Kalkanstrich ist bei weitem angenehmer. Die Gradeinteilung gibt es nur für Weiß, da es sich nicht um einen eigentlichen Farbton sondern eher um maximale Weißlichtreflexionsfähigkeit handelt. Das totale Weiß gibt es nicht, es hat entweder einen Stich ins gelbe oder blaue. Je geringer ein fremder Farbstich ist, desto höher der Weißgrad. Da ich beruflich viel mit dem ganzen Zeug zu tun habe, mußte ich mich ziemlich viel damit beschäftigen und hatte das auch mal vor langer Zeit als Prüfungsthema. Bleiweiß hat einen leichten Gelbstich und vergilbt in ölhaltigen Anstrichen, besonders bei wenig Licht sehr schnell, unter intensiver Lichtbestrahlung wird es im Laufe mehrerer Wochen wieder weißer.
Bei den Farbtönen Rot,Grün Blau handelt es sich um spezielle Lichtbrechungen und Wellenlängen monochromatischen Lichts welches auf die speziellen Farbrezeptoren unseres Auges wirkt. Manche Reptilien können wahrscheinlich einen, uns Menschen, unbekannten Farbton sehen, da sie einen Farbrezeptor mehr haben. Farben existieren eigentlich nicht wirklich, sondern sie werden in unserem Gehirn gebildet. 
Ich habe übrigens einen Flachbildschirm und da sieht das Bild genauso aus wie in dem Buch, aus dem ich es gescannt habe.
Steffen
Galeere "la real" Schebecken, z.Z. Galeasse

hwe

#107
Hallo Steffen,

Zitat von: galeotti in 14. März 2008, 23:13:58
Zitat von: hwe in 14. März 2008, 21:31:23
Danke für die Infos! - Das mit der Lichtreflexionsfähigkeit, gilt das aber nicht auch für andere Farben? - Die reflektieren das Licht auch unterschiedlich stark. - Aber sicher nicht Weiss. - Wie nennt man das dann bei beispielsweise, Rot? - Rotgrad?
Hallo Herbert, leider liegst Du hier falsch. Weiß reflektiert durchaus unterschiedlich das Licht. Ein Raum der mit reinem Titanweiß gestrichen wäre, ist dem Auge fast unerträglich, ein Kreide- oder Kalkanstrich ist bei weitem angenehmer.
Das glaube ich gerne. - Reines Weiss ist wirklich fast unerträglich. :)
Zitat
Die Gradeinteilung gibt es nur für Weiß, da es sich nicht um einen eigentlichen Farbton sondern eher um maximale Weißlichtreflexionsfähigkeit handelt. Das totale Weiß gibt es nicht, es hat entweder einen Stich ins gelbe oder blaue. Je geringer ein fremder Farbstich ist, desto höher der Weißgrad. Da ich beruflich viel mit dem ganzen Zeug zu tun habe, mußte ich mich ziemlich viel damit beschäftigen und hatte das auch mal vor langer Zeit als Prüfungsthema. Bleiweiß hat einen leichten Gelbstich und vergilbt in ölhaltigen Anstrichen, besonders bei wenig Licht sehr schnell, unter intensiver Lichtbestrahlung wird es im Laufe mehrerer Wochen wieder weißer.
Das ist sehr interessant! - Also kann man "vergilbte" Gemälde wieder heller bekommen, in dem man sie einfach eine Weile in die Sonne legt? - Ich hatte da immer mehr bedenken, bezüglich der Lichtechtheit der Farben. - Ich dachte immer, Licht würde ihnen stark schaden.
Zitat
Bei den Farbtönen Rot,Grün Blau handelt es sich um spezielle Lichtbrechungen und Wellenlängen monochromatischen Lichts welches auf die speziellen Farbrezeptoren unseres Auges wirkt. Manche Reptilien können wahrscheinlich einen, uns Menschen, unbekannten Farbton sehen, da sie einen Farbrezeptor mehr haben. Farben existieren eigentlich nicht wirklich, sondern sie werden in unserem Gehirn gebildet. 
Das mit dem zusätzlichen Farbrezeptor bei Reptilien wusste ich auch noch nicht. - Sehr interssant! - Hat man schon herausfinden können, um welche Wellenlängen es sich handelt? - Ist das nicht ein Hinweis darauf, dass es etwas gegeben hat (oder noch gibt?), das wir quasi nicht sehen können? - Naja. - Vielleicht haben wir Glück und können es in den anderen Spektralfarben doch wahrnehmen. - Aber interessant wäre das schon. - Genauso, wie wir Infrarot nicht sehen können...
Zitat
Ich habe übrigens einen Flachbildschirm und da sieht das Bild genauso aus wie in dem Buch, aus dem ich es gescannt habe.
Steffen
Da kann ich dir nur auf's allerherzlichste gratulieren. -  Und das, ohne Einsatz eines Kolorimeters? - Wow!
Bei mir stimmen nicht einmal die Proportionen des Scans mit dem Original überein!
Hier mal ein Artikel zur Monitorkalibrierung. - Nachdem meistens die Profis in diesen Dingen mit Macs arbeiten, habe ich hier mal eine Mac-Quelle angezapft:

http://www.macnews.de/Farbmanagement+f%FCr+alle/77735.html

Wenn ich die beiden "Abschlussbilder" am Ende des Berichtes vergleiche, tut sich bei mir extrem viel speziell bei den Gelb-Tönen. - Gut zu sehen an der Sonnenblume rechts oben in dem Bild.

Für eine wirklich professionelle Darstellung müssten wir beide nach Möglichkeit dasselbe Display (selber Hersteller) haben und auch beide die Monitore entsprechend mit derselben Soft- und Hardware kalibriert. - DANN könntest Du behaupten, ich sehe es so wie du. - Wenn man von den individuell unterschiedlichen Farb-Sehschwächen mal absieht. :)


Ciao,

HWE
:mariinee:

Model Mariner

Zitat von: galeotti in 10. März 2008, 23:25:33
Ich bezweifle ohnehin, dass ein Schiff des 16. Jh. unter der Wasserlinie mit Bleiweiß gestrichen war.......

Ob es Bleiweiß war weiß ich nicht, aber ich glaube schon dass im späten 16. und frühen 17. Jahrhundert teilweise weißer Unterwasseranstrich verwendet wurde. Mehr dazu ein anderes Mal, heute habe ich nicht genugZeit auf das näher einzugehen.

Inzwischen bin ich etwas weiter, die nächsten Berhölzer sind angebracht, die Deckbalken des Quarterdecks sind noch provisorisch eingesetzt.


bis demnächst

Klaus


Marcus.K.

Hallo Klaus,

das sieht sehr gut aus. Fast wie auf einer richtigen Werft! Tolle Arbeit!  :klatsch:

Model Mariner

Im Frontschott der Hütte ist eine Tür eingesetzt, unter allen Deckbalken sind hängende Knie, die Deckbalken sind noch nicht engültig eingepaßt und verleimt.



Zwei der Deckbalken müssen noch geteilt (die Mitte herausgeschnitten) werden, da in der Mitte des Decks eine mit einer Gräting abgedeckten  Luke eingesetzt wird.

Als nächstes kommt dann das Backdeck in gleicher Bauweise.

:winken:

Klaus




Mike Isler

 :winken: Hallo ... bin mal neugierig ... wie gehts denn mit dem wirklich tollen Modell voran?!   :mariinee: MIKE

Model Mariner

Zitat von: Mike Isler in 04. Oktober 2008, 14:14:15
:winken: Hallo ... bin mal neugierig ... wie gehts denn mit dem wirklich tollen Modell voran?!   :mariinee: MIKE

In den letzten Monaten hatte ich so vieles am Hals (viele Dienstreisen, das Haus renovieren, Gartenarbeit ....) dass ich für den Modellbau und Bauberichte fast keine Zeit erübrigen konnte. Viel Fortschritt am Modell ist daher nicht zu sehen. Ich habe inzwischen einige Kleinigkeiten angefertigt (das Spill, Knie und Deckbalken für das Backdeck, Lukensüll für das Backdeck) aber noch nicht eingebaut.

Es gab aber auch einen Rückschritt: ich war mit der Position der hintersten Geschützpforten nicht zufrieden und habe diese etwas weiter nach vorne versetzt. Im Klartext heißt das einen Teil der Beplankung entfernt und die Öffnungen an der neuen Position geschnitten. Das war vor ca. 2 Wochen, die neue Beplankung wollte ich am darauffolgenden Wochenende anbringen, bin dann aber krank geworden, ich schreibe das jetzt vom Krankenbett aus.
In hoffe dass ich mich demnächst (zumindest ab November) wieder mehr dem Modellbau zuwenden kann.

:winken:

Klaus

AnobiumPunctatum

:winken:  Christian

in der Werft: HMS Triton 1773, Maßstab 1/48

"Behandle jedes Bauteil, als ob es ein eigenes Modell ist; auf diese Weise wirst Du mehr Modelle an einem Tag als andere in ihrem Leben fertig stellen."

Mike Isler

 :winken:Danke und auch gute Besserung :10: :10: MIKE

hwe

Hallo Klaus,

habe deine "Abmeldung" jetzt erst gesehen... - Auf jeden Fall auch von mir eine gute Besserung! - Ich hoffe, es geht dir inzwischen wieder gut?!

Werd' auf jeden Fall erstmal wieder gesund und dann hast Du wahrscheinlich einiges nachzuholen und dann kommt meistens erst wieder
das Hobby...

Wir warten auf die Weiterführung deines Bauberichtes!

Ciao,

HWE
:mariinee:

Model Mariner

#116
Danke für die Genesungswünsche, ich bin wieder OK.

Viel Fortschritt am Modell gibt es inzwischen noch nicht, zumindest keine neuen Bilder . Ich habe mich etwas mit dem Schlagen von Tauen beschäftigt, da ich die ersten Taue demnächst anbringen muß bevor das Backdeck und das Halbdeck geschlossen werden (der laufende Teil des Fockfalls unter dem Backdeck und die Großbrassen unter dem Halbdeck.

Abgesehen vom Modell der Golden Hind habe ich etwas Zeit aufgewendet um eine neue Rekonstruktion (zunächst nur zeichnerisch) anzufangen, ob die jemals ein Modell wird weiß ich noch nicht.
Ich habe versucht die Mayflower von Grund weg auf Basis der Anonymen Handschrift von ca. 1600 und derbekannten Tonnage (180 tons) zu rekonstruieren.
Ich dachte mir vielleicht interessiert es euch, darum hier 2 Bilder davon:




Die Qualität ist leider nicht so gut wie ich es mir vorgestellt habe, ich habe sie von meinem CAD Programm über den Umweg .pdf und dann .jpg angefertigt, in der Verkleinerung hat die Qualität allerdings sehr gelitten.

beste Grüsse

Klaus






AnobiumPunctatum

Hallo Klaus,

sehr interessante Rekonstruktion. Welche Handschrift meinst Du? Sprichst Du vom Text im Kirsch?
:winken:  Christian

in der Werft: HMS Triton 1773, Maßstab 1/48

"Behandle jedes Bauteil, als ob es ein eigenes Modell ist; auf diese Weise wirst Du mehr Modelle an einem Tag als andere in ihrem Leben fertig stellen."

Model Mariner

Zitat von: AnobiumPunctatum in 26. Oktober 2008, 10:38:10
Hallo Klaus,

sehr interessante Rekonstruktion. Welche Handschrift meinst Du? Sprichst Du vom Text im Kirsch?

Ja, die im Anhang  des Buches "Die Galeonen" in Kombination mit Angaben aus einer anderen zeitgenössischen Quelle, die ich aus "The Colonial Merchantman Susan Constant 1605" (Anatomy of the Ship) von Brian Lavery habe.

Model Mariner

Endlich wieder ein kleiner Fortschritt.

Ich war mit der Position der hintersten Geschützpforte nicht zufrieden, darum habe ich einige Planken entfernt (das ist mühseliger als sie anzubringen), habe  Pforten an der neuen Stelle geschnitten, Rahmen eingebaut und die Beplankung wieder angebracht.


Die Löcher für die Dübel sind gebohrt, die Dübel muß ich noch setzen.
Zusätzlich habe ich innen und außen einige neue Plankengänge angebracht und rot eingefärbt



Morgen werde ich mich mit dem Farbmuster dieser beiden Plankengänge beschäftigen, weiß noch nicht genau wie ich es mache

:winken:

Klaus

hwe

Hurra, hurra, der Klaus ist wieder da!  :1: :klatsch: :winken:

Freut mich sehr, dass es dir wieder gut geht!

Deine Rekonstruktion der Mayflower ist recht respektabel! - Hut ab!  :respekt:

Das hört sich nach viel, viel Arbeit an, was Du da gemacht hast. - Es scheint die Mühe aber auch wert zu sein!

Ich freue mich auf die Fortsetzung deines Bauberichtes!

Ciao,

HWE
:mariinee:

AnobiumPunctatum

Endlich wiedwer Holzwurmfutter :) Richtige lecker, Klaus :1:
:winken:  Christian

in der Werft: HMS Triton 1773, Maßstab 1/48

"Behandle jedes Bauteil, als ob es ein eigenes Modell ist; auf diese Weise wirst Du mehr Modelle an einem Tag als andere in ihrem Leben fertig stellen."

Marcus.K.

Aaahhhh, es geht weiter! Ich freu mich auf die Weihnachtsferien und die viele Fortschritte, die Ihr bald alle machen werdet! Endlich RICHTIG Winter!

Und was soll ich sagen - einfach tolle Arbeit!

jaerschen

Hallo Klaus,

schön wieder einen Fortschritt an deinem Schiffchen zu sehen.
Respekt vor dem Mut dies zu korrigieren  :1:
Sieht aber prima aus  :klatsch: .
Warum meinst du eigentlich das die Position nicht so ideal war?

Gruß
Jürgen
Gruß
Jürgen :winken:


Im Bau:
HMS Triton 1773 1/48

Model Mariner




ich glaube ich bekomme das ganz gut hin sobald ich erst einmal einige Laufmeter dieser Deko geschaffft habe

:winken:
Klaus