Hallo zusammen!
Da ich erstaunlicherweise keine alte Diskussion zu dem Thema finden konnte, frage ich einfach mal in die Runde:
Gibt es transparente Spachtelmasse? Und wenn ja: Wie heißt die?
(bzw. ich weiß, dass es soetwas gibt:
Revell Airbus A380 + Interior & Hasegawa Wright Flyer I Tutorial 4/10 (http://www.youtube.com/watch?v=xoe8rwghHDU#)
Was benutzt der da bei 2:40?)
Ich konnte weder bei Revell noch bei Tamiya oder sonstwo etwas entsprechendes finden.
Was laut einiger Threads zum Thema Kleber zu funktionieren scheint ist Micro Kristal Klear, was ja anscheinend sehr ähnlich wie Ponal ist.
Kleber als ernsthafte Spachtelmassen-Alternative zu verwenden erscheint mir aber etwas zu improvisiert.
Ich bräuchte das, um zum einen die Flugzeugkanzeln gegebenenfalls einzuspachteln, und zum anderen die Seitenfenster in Passagierflugzeugen (1:144) zu schließen. Letztere sind ja üblicherweise einfach nur Löcher im Rumpf.
Ich bin gespannt, was ihr dazu an Tipps und Tricks auf Lager habt.
Sicher das das Spachtelmasse ist? Sieht irgendwie aus, wie Sekundenklebergel.
Keine Ahnung, ich kann leider kein japanisch.
Er benutzt es zumindest als Spachtelmasse.
Das könnte dickflüssiger Sekundenkleber sein.
Von einer transparenten Spachtelmnasse habe ich noch nichts gehört.
Um kleine Fenster herzustllen kann man Krystal Klear von Microscale nehmen oder auch Clearfix von Humbrol.
Aber das geht nur bei wirklichen kleinen Fenstern.
Ansonsten: Spalten bei Klarsichtteilen schließe ich mit Cyanacrylat Kleber. Es gibt welche die nicht ausgasen wie z.B. den Kleber von Schwanheimer. Mit diesem kann man sehr gut Klarsichtteile kleben, anschließend die Berieche verschleifen und hochglanzpolieren.
Beispiel: Die Linse wurde mit diesem Kleber eingeklebt. Da sie nicht genau passte wurden die Übergänge ebenfalls mit dem Kleber angeglichen.
(http://foto.arcor-online.net/palb/alben/89/533889/3337646436666333.jpg)
danach wurde das Ganze poliert. Da war dann nachher so glatt, dass man gar keinen Übergang mehr zwischen Linse und Rumpf gesehen hat.
(http://foto.arcor-online.net/palb/alben/89/533889/3137356463393063.jpg)
Zitat von: Wolf in 17. Januar 2012, 16:41:21
Es gibt welche die nicht ausgasen wie z.B. den Kleber von Schwanheimer.
Wo bekommt man den her? Würde mich mal interessieren. Und ich hab grade mal ne Studienkollegin gefragt, die kann relativ gut Japanisch. Es IST Sekundenkleber. ;)
Zitat von: Graf in 17. Januar 2012, 16:24:13
Ich bräuchte das, um zum einen die Flugzeugkanzeln gegebenenfalls einzuspachteln, und zum anderen die Seitenfenster in Passagierflugzeugen (1:144) zu schließen. Letztere sind ja üblicherweise einfach nur Löcher im Rumpf.
Ich bin gespannt, was ihr dazu an Tipps und Tricks auf Lager habt.
Also der Trick den ich letztlich erfolgreich genutzt habe, um genau sowas zu machen:
einfach von hinten abgeklebt, dann Sekundenkleber Gel drauf, mit Backpulver gepudert (wird fast sofort trocken) und dem fröhlichen Schleifen stand nix mehr im Wege.
Den Trick mit dem Backpulver hat, glaube ich zumindest, mal KlausH hier erwähnt...
Peter :winken:
ich stimme Dir mal völlig zu - den Trick verwende ich auch sehr gerne beim Figurenmodellbau, wenn kleine Teile schlecht zu stiften gehen. Die sind aus Zin hauptsächlich. Prise Backpulver, Sekundenkleber, fertig! Falls mal etwas zu viel genommen wurde, kriegt man das im unlackierten Zustand auch 1a mitm Cutter wieder runter. Ich arbeite nur so eigentlich. Aktivatorsprays sind mir zu teuer, und 95% landen eh genau da, wo es NICHT hin soll ;)
UV-Kleber. Ist zäh und glasklar. Licht hin, bis 3 zählen, schleifbar.
H
Wollt ihr damit jetzt bei 1:144 die Fenster damit herstellen, oder einfach nur schließen? Wenn man die Fenster damit herstellen will, kann man auch Schmucksteinkleber oder von Tesa den Vielzweckkleber nehmen, die härten auch klar aus. Oder hab ich was falsch verstanden?
Gruß
Drache74
Zitat von: Hans in 17. Januar 2012, 18:21:35
UV-Kleber. Ist zäh und glasklar. Licht hin, bis 3 zählen, schleifbar.
Bist Du Dir ganz sicher mit dem glasklar ? Der aus dem Baumarkt, Bondic war's glaube ich, sieht auf weißem Polystyrol eher gelblich aus.
Danke für die vielen schnellen Antworten. Es scheint also wohl tatsächlich keine transparente Spachtelmasse zu geben.
Mit Sekundenkleber hatte ich noch nie zu tun. Muss ich da irgendetwas beachten, oder kann ich jeden beliebigen Sekundenkleber verwenden?
Bleiben die genannten Kleber (Sekundenkleber, UV-Kleber, Krystal Klear, Cyanacrylat Kleber) auch klar, oder muss ich die besonders behandeln (Beispielsweise vor direktem Sonnenlicht schützen)?
@Drache74: Ich möchte statt der Löcher im Rumpf (transparente) Fensterscheiben haben. Wobei ich die dann vor dem Lackieren alle abkleben muss. Das wird ein Spaß. :)
Hallo Graf,
hast Du schon mal wie von mir oben erwähnt, den Schmucksteinkleber bzw von Tesa den Vielzweckkleber in Erwägung gezogen? Die trockenen beide klar aus.
Viele Grüße
Drache74
Zum Herstellen von Fenstern KrystalKlear verwenden, der Rest sind reine Klebstoffe. Nun ja, was gibts zu beachten... Nikcht viel ausser: Lüften, sparsam dosieren, von Kindern fernhalten usw. Das Übliche eben.
Naja, Sekundenkleber funktioniert offenbar auch recht gut, wenn man sich das Video in meinem ersten Post mal anschaut.
Momentan tendiere ich zum Sekundenkleber, für den hätte ich auch noch ein paar andere Einsatzgebiete.
Schmucksteinkleber und Tesa Vielzweckkleber sind mir bisher unbekannt, da werde ich mich erst noch informieren müssen....
Sekundenkleber IST Cyanacrylatkleber. Es gibt ihn in flüssig, halbflüssig und als Gel. Zum Spachteln taugen alle. Vor Licht muss man sie nicht schützen, aber vor Wasser. Cyanacrylatkleber sind nicht wasserfest - das heisst jetzt nicht, dass ein Tropfen Wasser das Modell zur Explosion bringt, aber ich würde ihn zB nicht im RC-Schiffbau unter der Wasserlinie einsetzen.
UV-Kleber sind Acrylmassen, die unter UV-Licht aushärten. Die muss man nicht vor dem Licht schützen, im Gegenteil. Aber wenn hart, dann halt hart.
Schmuckkleber oder Tesakleber sind zum Spachteln eher nicht geeignet, sie sind nicht wirklich hart, sie schmieren beim Schleifen. Aber zum Verglasen sind sie gut geeignet oder zum glasklaren Verkleben.
H
Und beim Schmucksteinkleber drauf achten (den Tesa kenne ich nicht), das er einen gewissen Schwund hat.Merkt man z.B., wenn man versucht große Halbtropfen (z.B. als Scheinwerfergläser) damit zu machen,sinkt gerne in der Mitte ein.
@Schnurx:
Danke, das hatte ich vergessen zu erwähnen beim Schmucksteinkleber. Den Tesa hab ich zwar hier, aber in der Form noch nicht ausprobiert. Ich hab hier mal irgendwo im Board aufgeschnappt, das man den auch gut nehmen könnte um Scheiben zu verkleben, eben weil der glasklar wird
Gruß
Drache74
Klare Spachtelmasse an sich könntest Du im Grunde sehr einfach selbst herstellen, indem Du klaren Gussast mit einem geeigneten Lösemittel (Ethyl- bzw. Buthylacetat z. B.) löst, in die gewünschte Konsistenz bringst und dann verarbeitest. Hat natürlich den Nachteil, dass es durch die Verflüchtigung des Lösemittels einer gewissen Schrumpfung unterliegt und, wenn überhaupt, eher bedingt für die von Dir erwähnten Fenster verwendet werden kann. Da sollte man dann vielleicht ggf. durch Maskieren die umliegenden Bereiche schützen.
Klarer Gussast hätte in meinen Augen zumindest auch den Vorteil der leichten Schleif- und Polierbarkeit.
Zitat von: Leopard-2 in 19. Januar 2012, 08:03:17
Klare Spachtelmasse an sich könntest Du im Grunde sehr einfach selbst herstellen, indem Du klaren Gussast mit einem geeigneten Lösemittel (Ethyl- bzw. Buthylacetat z. B.) löst, in die gewünschte Konsistenz bringst und dann verarbeitest. Hat natürlich den Nachteil, dass es durch die Verflüchtigung des Lösemittels einer
Interessante Idee, aber ich fürchte, dass das klare Polystyrol auch beim Einsatz großer Mengen Lösungsmittel milchig wird...... mußte man aber dennoch mal testen (geht nur im Büro gerade so schlecht).
Gruß
Thorsten
genau das wird passieren.
Eine ALternative wäre aber die Fensteröffnung etwas zu vergrößern, dann klaren Gussast reinzustecken und mit normalem Plastikkelber zu verkleben. Den Gießast plan abschneiden, dann eventuelle Passungenauigkeiten normal zu verspachteln und zum Schluß das klare Stück Plastik zu polieren.
Was ich schon für Fensterflächen genutzt habe: Epoxydharz, wird ganz leicht gelblich, fällt bei kleinen Flächen aber nicht auf.
Gruss Jürgen
Acrylgele, wie sie im Künstlerbedarf zum Andicken etc. von Acrylfarben zu bekommen sind, wäre wohl auch eine Alternative. Ihre Konsistenz läßt sich mit Wasser einstellen, so daß man sie z.B. in Spalten fließen lassen kann. Sie härten/trocknen glasklar auf und schrumpfen im unverdünnten Zustand nur wenig.
wefalck
Zitat von: Graf in 17. Januar 2012, 20:20:00
[...] Ich möchte statt der Löcher im Rumpf (transparente) Fensterscheiben haben. [...]
Zitat von: Hans in 17. Januar 2012, 18:21:35
UV-Kleber. Ist zäh und glasklar. Licht hin, bis 3 zählen, schleifbar.
Genau das hab ich auch gemacht und nach etlichen Versuchen war dieses Zeug, mit dem man künstliche Fingernägel mit Hilfe von UV-Licht macht, die beste Variante. Alles was irgendwie mit Epoxidharz oder klarem Resin zu tun hatte wurde entweder gelblich, blieb leicht klebrig, hatte viel zu viele eingeschlossene Luftblasen drin oder ließ sich nicht vernünftig schleifen... oder alles zusammen! :rolleyes:
Dieses künstliche Fingernagel-Zeugs, 'ne UV-Lampe, und ich hatte die besten Airliner-Windows in 1/144... :D
Tho :santa:
Gibts jetzt auch als Kleber-Set im Bauhaus, funktioniert wirklich ganz gut!
Vielen Dank für die vielen Tipps. Jetzt sollte ich genug Vorschläge haben um so lange herumzuprobieren, bis ich etwas gefunden habe, das mir gut gefällt. :1: