Hi @all,
mir ging schon länger die Idee durch den Kopf ein Diorama mit 2 Personen zu bauen. Das Ziel sollte es sein, dass jede Dioramenhälfte für sich in der entsprechenden Vitrine des Besitzer einzeln betrachtet schon einen Sinn ergibt, auf Aufstellungen die beiden Hälften aber eben so sinnvoll zu etwas "Ganzem" zusammengefügt werden können.
Irgendwann im letzten Herbst standen KlausH und ich in dem Modellbauladen unseres Vertrauens und Klaus liebäugelte mit einem Tamiya Jeep. Natürlich wurde dann wie üblich rumgefrotzelt und irgendwann fielen die Worte :
Warlock : "Hö cool, da bau ich nen Jimmy und stell ihn hintendran und dann haben wir den Anfang von einem Red Ball Express Convoy"
KlausH : "Wenn Du die Base baust ..."
Warlock : "Ei jo klar ..."
-> verhaftet
Bevor wir mit den eigentlichen Modellen anfangen vielleicht noch ein paar Worte zum Red Ball Express :

Bildquelle :
http://www.surfacezero.com/g503/data/2071/RedBallExpress1_204911238-S.jpgNach der Landung in der Normandie hing der Vorstoß der Alliierten insbesondere von der Versorgung der Kampftruppen mit Treibstoff und Munition ab.
z.B. verbrauchte die 3rd Army von General George S. Patton durchschnittlich pro Tag 380.000 Gallonen ( ~1.400.000 Liter ) Treibstoff pro Tag.
Im Zusammenhang wird mit dem Red Ball Express wird Patton auch gerne wie folgt zitiert :
"But I gotta have gas for my tanks, my men
can eat their belts".
Grobe Übersetzung : "Meine Männer können ihre Gürtel fressen, aber ich brauche Sprit für meine Panzer"
"Give me all the gas I need, and I'll go all
the way to Berlin".
Grobe Übersetzung : "Gib mir soviel Sprit wie ich brauche und ich fahr Dir bis nach Berlin"
Somit wurde eine logistische Meisterleistung in Form des Red Ball Express zwischen dem 20.08.44 und dem 20.09.44 durchgeführt.
Es gab eine Route von Saint-Lo Richtung Front ( die Route wurde im Laufe der Zeit verlängert ) und eine andere Route von der Front zurück nach Saint-Lo. Die entsprechenden Straßen die zu diesen Routen gehörten waren sowohl für den zivilen, als auch restlichen Militärverkehr gesperrt. Die LKW Fahrer des Red Ball Express waren größtenteils Amerikaner mit afrikanischen Wurzeln, da man zu dieser Zeit in der US Army noch davon ausging, dass Schwarze nicht kämpfen können ( vrgl. hierzu auch Tuskegee Airmen
http://en.wikipedia.org/wiki/Tuskegee_Airmen oder auch die 614th Tank Destroyer Battalion
http://en.wikipedia.org/wiki/614th_Tank_Destroyer_Battalion ). Dabei waren die Strapazen für die entsprechenden Fahrer enorm. Fahrzeiten von 48 Stunden ohne Schlaf waren durchaus üblich und es gab viele Unfälle durch Übermüdung, Materialermüdung (Reifen) und Überladung (Washington hat in dem Zusammenhang das Überaden der LKW um 100% abgesegnet). Mit etwas Geschick konnten die Fahrer aber auch zu einem Vermögen gelangen, in dem sie einen kompletten LKW mit Treibstoff zum Schwarzmarkt zuführten. Es gibt auch einige Tatsachenberichte die schildern, dass sich die weibliche Bevölkerung gerne erkenntlich zeigte für einen Kanister Treibstoff.
Im Rahmen des Red Ball Express wurden verschiedene LKW der US Army eingesetzt, die Hauptlast lag aber auf dem bekannten GMC CCKW 2,5 ton Truck. Angeführt wurden die Convoys meisten von einem Jeep als Convoy Commander.
Kommen wir nun zu den entsprechenden Bases :
Die Bases basieren auf dem Bausatz 36042 VILLAGE ROAD SECTION von Miniart. Dieses Set besteht aus 2 Sektionen, die beliebig aneinander gereiht werden können. Da die Segmente aber zu breit waren wurden sie kurzerhand der Länger nach geteilt. Die Sektion für den GMC musste noch etwas verlängert werden, da der GMC sonst nicht drauf gepasst hätte. Die Straße wurde mit verschiedenen Grautönen von Tamiya bemalt und mit Vallejo Pigmenten behandelt. Der Zaun wurde mit einem Sandton von Gunze vorbehandelt und danach mit Ölfarbe "Burnt Sienna" aus Holz getrimmt.
Bei der Begründung kam wieder Hanf zum Einsatz, die Büsche sind aus verschiedenen Sets von Mininatur und die Blumen entstammen einem Set von Fredericus Rex. Hier und dort wurden noch einige Blätter aus verschiedenen Sets von PlusModel verteilt. Unter'm Strich kann man also mit den Straßensegmenten recht zügig eine ansprechende Base gestalten.
Aufgrund der Idee musste ich leider einen Kardinalsfehler des Dioramenbau begehen. Überlicherweise sollen ja keine Elemente parallel zur Base verlaufen. In diesem speziellen Fall wären die kompletten Bases aber zu breit geworden, wenn die Straße _NICHT_ parallel zur Base verlaufen würde. Bei einer eventuellen Verlängerung der Szene würde sich das Spielchen entsprechend weiterziehen.
Hier nun zunächst ein paar Bilder in der Übersicht. KlausH und ich werden jeweils in einem extra Beitrag noch ein paar Worte zum entsprechenden Modell verlieren.



