Spuren auf einem Decalbogen - Stockflecken oder Papieralterung?

Begonnen von Thorsten_Wieking, 29. Juli 2014, 17:03:27

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Thorsten_Wieking

Hallo Zusammen,

auf dem Decalbogen einer Matchbox AH-1 Cobra, die seit Erhalt als Gebrauchtware bei uns in der Wohnung lagerte, sind mir bei näherer Betrachtung diese braunen Verfärbungen aufgefallen.

Die Frage ist - was könnte das sein?
Gegen Stockflecken spricht nach meiner Erfahrung die Tatsache, das die Decals selbst nichts abbekommen haben und das die Verfärbungen großflächig und vor allem gleichmäßig sind.

Ähnliche Spuren habe ich auf vergleichbar alten Decals einer Revell Tigercat (ebenfalls gebraucht gekauft) und einem AMT Ertl Star Trek 3 Schiffe Set gesehen. Zum Vergleiche kenne ich auch Decals, die eindeutig durch Stockflecken/Schimmel unbrauchbar geworden sind.

Was vermutet Ihr? Habt Ihr irgendwelche Erfahrungswerte?





Danke

Grzß
Thorsten
"Erst wenn das letzte Spielzeuggeschäft geschlossen ist, werdet Ihr feststellen, das man beim Onlineshopping keine freudestrahlend-glänzenden Kinderaugen sehen kann."

Gibbs Rule #9 " Never Go Anywhere Without A Knife "

pucki

Ich kenne das von alten Büchern. Da ist es meist Haus-feuchte bzw. Lichteinfall.

Da die Teile vermutlich im Karton gelegen haben würde ich dir raten mal dran zu riechen. Möglicherweise riecht der Karton bzw. die Decals leicht muffig. Für Schimmel brauch man bestimmte Bedingungen, die hier aber vermutlich nicht vorhanden waren.

Ich würde sogar vermuten, das der Karton auf Grund seines Alters in den Keller gekommen ist (Ungeheizt) und dann beim Aufräumen gefunden und bei Ebay verkauft wurde. (Hin+wieder stimmt der "Kellerfund" wirklich ;) ).

Mein Tip. Rieche ihn und die Decals mal und poste das Ergebnis hier.  Dann kann man vielleicht mehr Infos geben.

Gruß

  Pucki
Ich bin PucKi, ein älterer Mann und überzeugter Single, der immer noch versucht ein perfektes Modell zu bauen.

toty7584

Ich würde sagen das sich das Papier verfärbt hat, für Stockflecken ist es doch ziemlich gleichmäßig.

Ich habe mal den Rat bekommen den Bogen in einen gefierbeutel und ins Fenster kleben kann schnell gehen aber auch dauern.

Gruß Thorsten

Marco Scheloske

Zitat von: pucki in 29. Juli 2014, 17:41:41
Ich kenne das von alten Büchern. Da ist es meist Haus-feuchte bzw. Lichteinfall.


Es liegt eher am fehlenden Licht - der Effekt nennt sich "Dunkelgilb". Tritt bei Lagerung in Graukarton (woraus die meisten Bausatzkartons bestehen) gerne auf, auch bei "normalen" Drucksachen.
Gruß aus MG und "Just glue it!"
Marco (Triliance.de), "The Baseman"


pucki

Zitat von: Marco Scheloske in 29. Juli 2014, 18:22:06
Es liegt eher am fehlenden Licht - der Effekt nennt sich "Dunkelgilb". Tritt bei Lagerung in Graukarton (woraus die meisten Bausatzkartons bestehen) gerne auf, auch bei "normalen" Drucksachen.

Ich kenne nur den gegenteiligen Effekt. Zuviel Sonne.  Hab ich wieder was gelernt  8).

Gruß

  Pucki
Ich bin PucKi, ein älterer Mann und überzeugter Single, der immer noch versucht ein perfektes Modell zu bauen.

Thorsten_Wieking

Zitat von: pucki in 29. Juli 2014, 17:41:41
dran zu riechen. Möglicherweise riecht der Karton bzw. die Decals leicht muffig.
Die Geruchsprobe  war unauffällig bzw. nicht muffig, ebenso paßte das Verfärbungsmuster nicht zu Decalbögen, auf denen ich eindeutig Stockflecken entdeckt hatte - in dem Themenbereich habe ich "dank" der Bucht inzwischen so meine Erfahrungswerte gesammelt. Bausatz- und Kartonalter spielen dabei jedoch nicht immer eine Rolle.


Zitat von: toty7584 in 29. Juli 2014, 18:04:25
Ich habe mal den Rat bekommen den Bogen in einen gefierbeutel und ins Fenster kleben kann schnell gehen aber auch dauern.
Funktioniert hervorragend, selbst schon getestet, wenn die Decals selbst vergilbt sind. Komischerweise war hier nur das Trägerpapier betroffen, aber.....


Zitat von: Marco Scheloske in 29. Juli 2014, 18:22:06
[...]der Effekt nennt sich "Dunkelgilb".

Danke für die Info, bin ich a) beruhigt und b) habe auch wieder was neues gelernt.

Gruß
Thorsten
"Erst wenn das letzte Spielzeuggeschäft geschlossen ist, werdet Ihr feststellen, das man beim Onlineshopping keine freudestrahlend-glänzenden Kinderaugen sehen kann."

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jackrabbit

Hallo,

Zitat von: Thorsten_Wieking in 30. Juli 2014, 14:04:41
Zitat von: toty7584 in 29. Juli 2014, 18:04:25
Ich habe mal den Rat bekommen den Bogen in einen gefierbeutel und ins Fenster kleben kann schnell gehen aber auch dauern.
Funktioniert hervorragend, selbst schon getestet, wenn die Decals selbst vergilbt sind. Komischerweise war hier nur das Trägerpapier betroffen, aber..... 

okay, die decals verlieren dann ihren "Gilb" und bleiben ansonsten heile und vollkommen verwendungsfähig?
Ich hätte da nämlich ein paar Kandidaten von Hasegawa.  :rolleyes:

Viele Grüsse

toty7584

Am besten in die pralle Sonne es kann auch schon mal etwas dauern.  Aber du mußte sie nicht neu kaufen.

Gruß Thorsten

chriock

@jackrabbit:

Habe es schon mehrfach bei Decals so gemacht. Bisher konnte ich sie jedes Mal nachher ganz normal, problemlos verarbeiten, wie andere entsprechend alte Decals auch.

Gruß
Christian

RLHDLW

Ich habe es verschiedentlich probiert, Decals in der Sonne zu bleichen. Erstens wurde der Gilb nie vollständig gebleicht, zweitens wurden die Decals teilweise brüchig (z.B. Airfix). Kann ich nicht empfehlen.


Jeder tut, was er kann. Aber nicht jeder kann, was er tut.

Aviation Images - Aircraft in Detail
http://www.b-domke.de/AviationImages.html

Hans

Naja, manchmal geht's, manchmal halt nicht. Die Dauer kann mitunter lang sein.

Was das gezeigte Decal anbelangt: Da ist der Decal-Lack ja gar nicht verblichen, das Papier hat Flecken. Ich halte das tatsächlich für sog. Stockflecken. Nachdem aber alle mir bekannten Mittel dagegen mir nicht bekannte Auswirkungen auf den Lack haben, würde ich ausser trockener Lagerung gar nix machen. Die Flecken im Papier sind dem Lack wurscht. Auf der anderen Seite...die Hoheitszeichen sind eh grottig, also sich nach was Gescheitem umzusehen, wäre eh nicht wirklich verkehrt
Ceterum censeo: Die Lackierung ist wichtiger

Thorsten_Wieking

#11
Zitat von: jackrabbit in 30. Juli 2014, 15:59:58
Ich hätte da nämlich ein paar Kandidaten von Hasegawa.  :rolleyes:
Viele Grüsse
Äh.... bei Hasegawa sind weiße Decals nach meiner Erfahrung auch direkt aus der Schachtel nie wirklich reinweiß.
In meinem konkreten Fall waren es Decals einer Fujimi Seapsprite, die danach verwendungsfähig waren, wobei man bei alten Decals ja immer Vorsichtig sein muß.

Zitat von: Hans in 30. Juli 2014, 17:15:16
[....]das Papier hat Flecken. Ich halte das tatsächlich für sog. Stockflecken. [....] würde ich ausser trockener Lagerung[...], also sich nach was Gescheitem umzusehen, wäre eh nicht wirklich verkehrt
Die Hoheitszeichen sind mir auf den Bildern auch aufgefallen. Primär geht/ging es mir um diese flächige Verteilung ohne Beeinträchtigung der eigentlichen Decals. Ich muß zugeben, das ich in diesem Fall auch eher zur Theorie von Marco tendiere. Andernfalls würde ich die Decals sofort befördern bzw. das Teil bevorzugt bauen und die Decals verwenden (deshalb muß demnächst eine Saab Tunnan gebaut werden). Mit der aktuellen AH-1 Schwemme sollten Ersatzdecals allerdings zu finden sein.


Hier mal zum Vergleich ein paar Bilder von Decals mit (eindeutigen) Stockflecken. Die im Vergleich zum obigen Beispiel willkürliche Verteilung und unterschiedliche Größe waren ja im Endeffekt der Grund meines Eingangspostings. Auch wieder ein Bausatz aus der Bucht, die Gußäste waren sogar mit Luftpolsterfolie einpackt.






Addendum: Der hat auch ein paar Jahre in unserem Keller gelebt, eingelagert in einem 08/15 Umzugskarton. Keller ist bautechnisch trocken, allerdings auch nicht luftdicht, d.h. wenn es draußen eine hohe Luftfeuchtigkeit hat, dann haben wir die auch im Keller. Inzwischen habe ich zu 95% auf Lagerung in Eurokisten umgestellt.

Gruß
Thorsten
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Gibbs Rule #9 " Never Go Anywhere Without A Knife "

Hans

Die sogenannte Dunkelvergilbung betrifft Lacke, nicht Papier. Besonders bekannt und in Lackiererkreisen gefürchtet ist das bei weissen Alcydharzlacken (Enamels). Acryl sind davon nicht betroffen. Es betrifft auch mitunter Klarlacke, was zB bei reinweiss mit Enamel und dann mit Klarlack überzogenen Modellen durchaus auch mal zu Überraschungen führen kann.
Bei Decals zB im Siebdruckverfahren können auch Alkydharze zum Einsatz kommen und die neigen dann tatsächlich auch zum Vergilben. Und nur die bringt man dann auch mit UV-Strahlung wieder hin.
Papier alleine ist davon nicht betroffen und schon gar nicht "fleckenförmig".

H
Ceterum censeo: Die Lackierung ist wichtiger

pucki

Ich würde
Zitat von: Thorsten_Wieking in 31. Juli 2014, 16:43:19
Addendum: Der hat auch ein paar Jahre in unserem Keller gelebt, eingelagert in einem 08/15 Umzugskarton. Keller ist bautechnisch trocken, allerdings auch nicht luftdicht, d.h. wenn es draußen eine hohe Luftfeuchtigkeit hat, dann haben wir die auch im Keller. Inzwischen habe ich zu 95% auf Lagerung in Eurokisten umgestellt.

Gruß
Thorsten

Ich würde einfach etwas unbehandelten Reis dabei legen, oder wenn du hast diese Krümmel-Säcke, die bei einigen Geräten dabei liegen (Ist meist auch Reis drin). Der kann überflüssige Feuchtigkeit aus der Luft ziehen.

Bei zu viel Luftfeuchte einfach mal für ein paar Euro ein Kristallsack mit Kiste im Baumarkt kaufen. (Meiner kostet mich 4 Euro alle 1/2 Jahr // Startset ca. 10 Euro max.). Der saugt die Feuchtigkeit auf, und gibt sie in die Kiste drunter wieder.

Bevor wieder einer fragt ;) Ich meine sowas :-> http://www.amazon.de/Wenko-Feuchtigkeitskiller-Raum-Entfeuchter-24-15-5/dp/B0002HP1KU zum Beispiel. Ist da aber zu teuer, deshalb nur als Beispiel.

Ich hab meine Abstellkammer neben der Küche und habe um meine Perry-Rhodan-Hefte zu schützen, auch so eine Kiste in der Abstellkammer.

Gruß

  Pucki
Ich bin PucKi, ein älterer Mann und überzeugter Single, der immer noch versucht ein perfektes Modell zu bauen.