Supermarine Spitfire Mk Vb - Airfix - Maßstab 1/48

Begonnen von mhase, 30. Dezember 2014, 22:49:48

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mhase

Airfix Supermarine Spitfire Mk Vb - Maßstab 1/48  
 


Modell:  Supermarine Spitfire Mk Vb
Hersteller:  Airfix
Maßstab:   1/48
Art. Nr. :   A05125
Preis ca. :  21.95 - 25.95 EUR








Beschreibung:  

Zum Vorbild:

Euch hier was über die Spitfire zu erzählen, wäre sicher unnötige Platzverschwendung, doch trotzdem ein paar Kurzinfos zum besseren Verständnis dieses Typs:

Die Spitfire Mk V wurde ab Februar 1941 als Ersatz für die Baureihen Mk I bzw. II an die Verbände der RAF ausgeliefert und war in den Versionen Mk Vb und Mk Vc bis Kriegsende an nahezu allen Fronten bei der RAF und verbündeter Staaten im Einsatz. Mit diesem Typ, der erstmals mit Einspritzvergasern ausgerüstet war konnte die RAF Anfang 1941 eine Art "Gleichgewicht" zu den Bf 109F der Luftwaffe herstellen, das allerdings schon bald durch das Auftreten der neuen FW 190A wieder "gestört" wurde.

Als erste Squadron erhielt die No. 92 Sqn den neuen mit RR Merlin 45-Motoren ausgerüsteten Typ, der eigentlich als Interimslösung bis zur Einsatzreife der - niemals gebauten - Baureihe Mk. III und dem nur in kleinerer Stückzahl produzierten Höhenjäger Mk. VI dienen sollte. Bis Ende des Jahres 1941 waren die meisten der RAF-Squadrons des Fighter Command mit diesem Typ ausgerüstet.

Beide Typen (Mk Vb und Mk Vc) waren ab März 1942 auf Malta in großen Stückzahlen bis zum Ende der Belagerung im Herbst 1942 im Einsatz und trugen wesentlich zur Niederlage der Achsenmächte im Mittelmeerraum bei.

Die ersten Mk. V. wurden aus in der Produktion befindlichen Mk. I und II um- und danach als MK V Serienproduktion gebaut. Die zunächst als Mk. I/II gebauten, späteren Mk. V unterschieden sich von der Serienmaschinen u.a. durch die Form der Windschutzscheibe.
Die Mk. V hatte auch als erster Typ den sog. "Crow Bar" in der Einstiegsklappe, damals aber noch in der Cockpitinnenfarbe. Ein weiteres Unterscheidungsmerkmal ist der runde Ölkühlereinlaß, sowie die nunmehr metallverkleideten Steuerflächen.

Bereits nach knapp hundert Maschinen der Baureihe Mk. Va mit acht MG des Kalibers 0.303 wurde die Serie Mk Vb mit zwei Hispano-Suiza Kanonen des Kalibers 20mm und vier Browning 0.303 MG gebaut. Der neue Flügel erhielt die Bezeichnung "B-Wing". Im Oktober 1941 kam dann der sog. "Universal Wing" oder auch "C-Wing" in Produktion, bei dem entweder acht 0.303 MG, oder zwei 20mm Kanonen und vier .303 MG oder vier 20mm Kanonen eingebaut werden konnten.
beim "C-Wing" konnten dann auch Pylone zur Aufnahme von je einer 250lb-Bombe unter den Flügeln montiert werden.

Mit der Mk. V wurde Ende 1941 auch erstmals der Zusatztank unter dem Rumpf erprobt und eingesetzt ohne den die Versorgung Maltas mit diesen Jägern niemals möglich gewesen wäre.

Hier das gute Stück im Original (BM597):

M. Hase., RAF-Museum Duxford 2013


Der Bausatz:

Auf der Spielwarenmesse 2014 stellte Airfix den "neuen" Bausatz der Mk Vb in 1/48 vor, derzwischenzeitlich auch im Handel erhältlich ist. Ich hatte das Glück, im Sommer diesen Jahres in einem hervorragend sortierten Modellbaugeschäft in Cherbourg dieses gute Stück ergattern zu können und bin seither hin- und hergerissen, ob ich nicht mal versuchsweise 1/48 bauen werde - insbesondere, da eine Maltaversion enthalten ist.

151 Bauteile, verteilt auf fünf graue und einen "klarsichtigen" Spritzling sind bruchsicher auf  im mittlerweile bekannten, roten Stülpkarton sauber in Tüten verpackt, ergänzt durch eine sauber aufgemachte Bauanleitung und einen versatzfrei gedruckten Decalbogen für zwei Versionen der Mk Vb.

Die Teile sind im Airfix-typischen hellgrauen Plastik gespritzt, das m. E. aber etwas härter ist, als die Teile vorangegangener Bausätze in 1/72, die ich kenne. Die Teile sind gratfrei, teilweise aber mit etwas prominenten Angußstellen. Die unvermeidlichen Auswerfermarkierungen sind - soweit erkennbar - nicht sichtbar platziert, was den Bau wesentlich erleichtert. Formentechnisch könnte m. E. bei den garuen Spritzlingen noch etwas mehr "herausgeholt" werden, hier wirken die Teile teilweise etwas schwammig und nicht so scharf in der Kontur, wie bei manchem Wettbewerber.

Neben Rumpf und dem  "B-Flügel" besticht der Bausatz aber durch eine Vielzahl von Teilen für verschiedene Versionen der Mk V, darunter zwei verschiedenen Propeller, drei verschiedene Auspuffanlagen, drei Verglasungsvarianten, die sowohl offen, als auch geschlossen dargestellt werden können mit den entsprechenden Tankabdeckhauben und zu guter Letzt separate Steuerflächen. Dazu ein stimmiger Vokes-Filter, Bomben mit Halterungen ( wohl nur bei Mk Vc eingesetzt) und der aus den Trägerstarts bekannte Zusatztank.

Die Gravuren würde ich als angemessen bezeichnen - sicher nicht so filigran wie die der Mk IX von Eduard im selben Maßstab, aber doh sehr gleichmäßig und fein gezogen.

Alle Farbangaben sind auf Basis Humbrol-Farben.


Baubar sind "ooB"" folgende beiden Versionen:

Version A :
AB264 (GN°H) der No. 249 Sqn RAF, eingesetzt im März 1942 auf Malta. Die AB264 kam als eine der ersten Spitfires nach Malta und war dort bis zu belagerungsende im Einsatz. Anschliessend ging sie an die USAAF, das Ende ist m. W. nicht bekannt.
Bei dieser Maschine wurden möglicherweise die "dark brown" lackierten Flächen auf Malta mit einer dunkelgrauen Farbe überlackiert (a.A. Brian Cauchi in "Malta Spitfire Vs - 1942, S. 13 - hier wird angedacht, dass die Flächen in "Light Stone" überlackiert wurden). Die "Lackierschemen" der Malta-Spitfires beschäftigen ja seit gefühlten hundert Jahren mehr als genug Experten und im Ergebnis weiß niemand irgendetwas genau oder auch nur annähernd. Nach meinen Recherchen aber eine durchaus mögliche Interpretation, wobei ich die Unterseiten nicht in Sky, sondern in Light Blue lackieren würde. Die Maschinen stammten aus der Serienproduktion und waren definitiv bei Verladung im sog. "Desert Scheme" lackiert. Hier war die Untersiete entweder "Light Blue" oder Azur Blue". Aber auch das ist nur Interpretation aus jahrelanger Recherche - auch vor Ort.


Version B:
BM597 - eine restaurierte Mk Vb in Farben der No. 317 Polish Fighter Sqn. Diese Maschine gehört der Historic Aircraft Collection Ltd. und war so 2013 beim IWM in Duxford (s. Bild oben).   



Hier mal der gesamte Schachtelinhalt: 




Bekanntlich sagen Bilder mehr als Worte:

Sprue - A - Rumpf:


Dasselbe von der Innenseite:


Sprue - B:

Links oben die Inneneinrichtung des Cockpits, unten rechts die erste der beiden mitgelieferten Hauben des Motors

Sprue - B Rückseite:


Sprue - C:

Man beachte den Piloten...

Sprue-C-Rückseite

zweiter Propeller als Variante

Sprue-D - Vorderseite:

Die zweite Haube, sowie die zusätzlichen Bomben mit Pylonen und Schlössern

Sprue D- Rückseite:


Sprue - E- Tragflächen:

Die typischen Gravuren des B-Flügels, mit zusätzlichen Versteifungsrippen

Sprue E: Die Innenseiten


Sprue - F - Verglasungen:

Je drei Frontscheiben der alten und neuen Form mit außen- und inneliegender Panzerung, dazu drei Schiebehauben geöffnet und geschlossen darstellbarzwei verschiedenen Revi und Spiegel, dazu durchsichtige Randbögen der Flügel
Besser geht es nicht mehr"

Der Decalsatz für zwei Maschinen:


Der Bauplan - Stae of the Art:



Abschliessend noch ein paar Detailbilder:

Cockpit-Frontscheiben:


Der Pilot:


Cockpit Inneneinrichtung:


Die Quick-Fastener der seitlichen Motorabdeckungen:




Fazit:  

Sicher war es an der Zeit, die alte Mk V-Version aus dem Hause Airfix (Otaki?) zu ersetzen. Airfix ist hier konsequent den Weg weitergegangen, "Must haves" deren Kollektion rundzuerneuern und neu zu gestalten. Herausgekommen ist dabei ein Bausatz, der mich völlig überzeugt hat, obwohl ich kein ausgesprochener 1/48er-Fan bin.
Stimmig in dem Maßen, interessante Varianten und hervorragend durchdachte Aufteilung der Bauteile versprechen hier für knapp über 25,- EUR eine Menge Bastelspaß. Die Kollegen aus Tschechien werden sicher in Kürze auich hier passende "Aftermarket-Teile" in Mengen auf den Markt werfen, um auch diesen Bausatz noch weiter aufzuwerten - getreu dem Motto: Bausatz 20,- Euro, Zubehör 120,-..... Ob man das alles immer braucht?   

+ Modellauswahl
+ Maßhaltigkeit
+ Detaillierung
+ Konstruktion
+ Verglasungsvarianten
+ Preis (?)

- Kanonenrohre und Auspuffstutzen müssen selbst aufgebohrt werden
- teilweise Unschärfe in den Konturen


Michael Hase

Balu83

Hi,

Ich kann das nur bestätigen. Habe die Schachtel heute auch in der Hand gehabt und sie mal geöffnet. Was ich erkennen konnte war wirklich vom feinsten.  :P
Da ich aber diese Version der Spitfire aus anderem hause schon im Lager habe habe ich diese mal "NOCH" da gelassen  :pffft:

:winken:

Eimerchen

Schön das du das Modell hier mal vorstellst Michael. :P

Klasse finde ich das dem Kit ein Vokes Filter beiliegt.
Allerdings hätte ich mir konsequenterweise auch noch einen Aboukir Filter in der Schachtel gewünscht, das hätte dann wirklich alle Möglichkeiten,
für den Bau unterschiedlicher Mk.Vb Varianten, offen gelassen.

Ich hoffe das Airfix auch noch eine Mk.Vc nachlegen wird.

Beste Grüße
Jörg
Jeder Mensch ist zu etwas nütze und sei es als schlechtes Beispiel.

Mini sein Assistent

Moin.

Die sieht ja wirklich klasse aus, fast schon schade, daß auch ich eine Mk V eines Mitbewerbers im Lager habe...
Aber die für Februar angekündigte Mk I ist bereits vorbestellt  8)

Zitat von: Eimerchen in 31. Dezember 2014, 14:30:45
Ich hoffe das Airfix auch noch eine Mk.Vc nachlegen wird.

Auf jeden Fall gibt's von Alley Cat bereits ein Conversion-Set für die Mk Vc
Ein bißchen runterscrollen (Modell Nr.14)
http://www.hyperscale.com/2014/galleries/2014modelsbg_1.htm

Grüße,
Markus.
F U B A R

Russfinger

Danke für die Bausatzvorstellung.
Bitte bauen - da kann man von einem Britenspezialisten wie Dir sicherlich eine Menge lernen. :1:
Aber eine Frage: Was ist ein "Einspritz-Vergaser"?
Mir ist bekannt, dass es bei der Spitfire einen Vergaser-Zurüstteil gab, dass den Effekt der negativen G-Kräfte im Kurvenkampf minderte - vor allem gegenüber den deutschen Einspritzmotoren (hier in inglisch: http://en.wikipedia.org/wiki/Miss_Shilling%27s_orifice.
Es gab auch eine Serie Ladeluftkühler zur Leistungserhöhung - aber der Terminus "Einspritz-Vergaser" ist ein Widerpruch in sich.

:winken:

Russie


No Kit left behind!

mhase

Hallo Russie,

da hast Du natürlich Recht. Eine Einspritzung hatte der merlin sicher nicht. ich wusste nur nicht, wie das besser zu umschreiben wäre...... Letztendlich war ja das Ergebnis dasselbe

ich mach mich mal schlau, wie ich das umformulieren werde.

Gruß

Michael

Toche

Hallo
DANKE für deine Bausatz Vorstellung!! Ich finde auch,das hier Airfix ein gutes Modell uns zur Verfügung gestellt hat. Da ich gerade an der Spit PR. XIX baue,kann ich sagen,auch diese wird sich sicherlich genau so gut bauen lassen. Auf jeden Fall macht man hier mit keinen Fehler. :klatsch:
Gruss Toche  :)

Primoz

Schöner Bausatz! 8) Auf welche Details muss man denn dabei achten, wenn man daraus eine Mk.IIb machen möchte? :woist:
Das Leben ist eine sexuell übertragbare unheilbare Krankheit mit tödlichem Ausgang

mhase

@Primoz:

Aus dem Bauch heraus äußerlich mal die Verkleidung der Steuerflächen (stoffbespannt), der Filter unter der Tragfläche (andere Form), Blister für Coffman-Starter, evtl. Propeller. ich mache mich aber mal schlau und melde mich dazu noch mal.

Gruß

Michael