Heinkel He 111 H-22 Revell 1:32 ***Instrumente, erste Ergebnisse***

Begonnen von Olaf, 25. März 2024, 16:17:10

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Iceman-Pilot

 8o

 ;(

 :blaw:

Lass Dich nicht von sowas unterkriegen. Und immer daran denken:

Es gibt nur zwei Sorten von Menschen. Die, die den Fehler schon gemacht haben und die, die es noch vor sich haben  :pffft:


Alex
 :winken:
mein Kanal auf YouTube
https://www.youtube.com/@alexw.2344

Olaf

Stimmt, Alex!

Und Probleme sind Lösungen in Arbeitskleidung.

Eben griff ich zum Pinselständer, um meine Malarbeiten an den Funkgeräten in Angriff zu nehmen und griff - in gähnende Leere!

Es war Besuch mit Kindern da, und da denen langweilig war, gab man ihnen einen Tuschkasten und meine armen Rotmarderpinsel  ;(  ;(
Ich fand nach kurzer Suche ihre Leichen in einem Wasserbecher. Natürlich mit den Borsten nach unten und seit Tagen im Wasser.
Die lieben Kleinen haben ja keine Ahnung, was gute Pinsel kosten und der/die Erwachsene, der/die sie ungefragt den Kindern gegeben hat, auch nicht. Gewesen ist es natürlich auch mal wieder keiner.  :rolleyes:

Zwangspause, bis ich Neue habe!  :woist:

LG Olaf  :winken:
Das nächste Modell wird besser!

Olaf

Zwischennachricht:

Meine neuen Pinsel kommen heute.
Inzwischen habe ich alle Gerätschaften aus Ätzteilen mit "Patafix", in diesem Fall ein Produkt unter dem Markennamen "Pritt", an Holzstäbchen fixiert.
Dann habe ich sie zunächst grundiert und dann in RLM 02 (Systemträger) und RLM 66 (die eigentlichen Geräte) lackiert.
Als ich sie wieder lösen wollte, kam die Überraschung:
Die Haftpunkte ziehen Fäden, dass Kaugummi neidisch wird. Eine Konsistenz, die an sehr zähen Honig erinnert. Und obendrein klebt das wie die Pest.
Wenn jemand eine Idee dazu hat, ich habe bereits parallel hier einen Thread dazu gestartet: https://www.modellboard.net/index.php?topic=69547.0

Ich lasse mich nicht unterkriegen!
Wie Friedrich Luft, ein in Berlin  legendärer Theaterkritiker beim RIAS, einst sagte:
"Wir hören [sehen] uns wieder, gleiche Welle, gleiche Stelle!

Bis dahin

LG Olaf  :winken:
Das nächste Modell wird besser!

matz

Shit happens, und wenn, dann ordentlich  :D

Wegen Pattafix: probiers mal mit Dowanol, löst die Klebeschmiere recht gut an und aus den Fäden wird Brei  :1:
Vorher aber an Probestück probieren.

Gruß
matz
Wer aufhört, besser zu werden, hat aufgehört, gut zu sein.
(Philip Rosenthal, Unternehmer, *1916 +2001)

Olaf

Danke matz, das werde ich versuchen.
Ich hätte es wohl sonst mit Waschbenzin probiert.

LG Olaf  :winken:
Das nächste Modell wird besser!

matz

Wer aufhört, besser zu werden, hat aufgehört, gut zu sein.
(Philip Rosenthal, Unternehmer, *1916 +2001)

Olaf

So, Leute!

Die verhunzten Ätzteile sind wieder gerichtet, von den verdorbenen Haftpunkten gereinigt und neu Lackiert.

Da ich noch auf eine Nasspalette warte, die ich zur Detailbemalung der Funkanlage brauche, habe ich mich nach Bildmaterial der verbauten Geräte umgeschaut.

Schließlich wäre es ja Unsinn, mit diesem Aufwand alles zu bauen und dann fantasiemäßig zu bemalen. Wenn schon, denn schon!

Wenn man also in den gängigen Suchmaschinen "Funkgeräte He 111" oder "Funktechnik Luftwaffe" und ähnliche Suchwörter eingibt, gelangt an bestenfalls zu einem antiquarisch erhältlichen Originalhandbuch. Sauteuer! Obendrein wird man in dieser Publikation eher keine Farbabbildungen finden.
In einem Band der Reihe "Vom Original zum Modell" zur Ju 88 (Autor Helmut Erfurt, Bernhard & Graefe Verlag) gibt es eine Abbildung des Funkerplatzes einer Ju 88 A-1 oder A-5, eine colorierte Zeichnung mit einer übersichtlichen Bezeichnung der verbauten Geräte. Das ist immerhin eine grobe Orientierung, aber, wahrscheinlich aus Gründen der besseren Lesbarkeit ist alles sehr hell wiedergegeben. Eine wirkliche Referenz ist das somit nur bedingt. Aber! Da stehen immerhin zur dort verbauten Funkanlage FuG 10 die bei der Luftwaffe verwendeten Bezeichnungen.
Das brachte mich auf die Idee, es mit diesen Bezeichnungen zu versuchen. Und siehe da, die Geräte bekommt man im Internet überall zu kaufen! Mit schönen Farbbildern dazu!
Diese kann ich mir natürlich privat abspeichern, aber aus verständlichen Gründen hier nicht posten.

Außerdem besteht das weitere Problem, dass der Funkerplatz in der Ju 88 (A-1 oder A-5)wesentlich übersichtlicher ausgestattet war, als es in der He 111 H-20/22 der fall war dort war nämlich zusätzlich das FuG 16, das FuG 101, das FuG 25a, das Bordpeilgerät Peil G 6 mit automatischem Peilzusatz APZ 6 und die Funk Blindlandeanlage FuBl 2 verbaut.

Also weitergesucht. Im Band "Vom Original zum Modell - Heinkel He 111" (Autor K.H. Regnat, Bernhard & Graefe Verlag) auf Seite 65 gibt es eine zeichnerische Schemadarstellung der Funkanlage der He 111, die wahrscheinlich einem der Original-Handbücher entnommen wurde. Das hatte ich zu Beginn des Projektes schon einmal gesehen, aber wegen Mangels einer farbigen Darstellung und fehlender Details wieder verworfen. Doch auch hier fand ich die Luftwaffeneigenen Bezeichnungen vor und konnte darum auch hierfür fast sämtliche Geräte im Internet finden.

Edit: unter www.deutscheluftwaffe.de finden sich die Geräte zum großen Teil ebenfalls. Edit Ende

Da ich völlig bekloppt bin, versuche ich auch noch die Kabelbäume nachzubilden. Dafür suche ich jetzt noch weiter nach aufschlussreichem Material.

Eine Frage an die absoluten Cracks unter uns:
Üblicherweise waren, soweit ich das weiß, Elektrische Leitungen gelb, Sauerstoffleitungen blau und die Hydraulikleitungen schwarz. Stimmt das?
Ich frage, weil ich auch schwarze Leitungen an einem Verteilerkasten gesehen habe. Im Cockpitbereich habe ich mit den gelben Leitungen auch Zweifel wegen des Blendschutzes. Helle Oberflächen spiegeln sich ja gern an Scheibeninnenseiten.

In ein paar Tagen gibt es dann endlich wieder sichtbare Ergebnisse anstelle meines theoritischen Geschwafels.

So Long,

LG Olaf :winken:
Das nächste Modell wird besser!

vonMackensen1914

#57
Schön das es weitergeht  :P  und die Kabelfrage Trift mich bei meinem FW190 Projekt ja auch, glaube hier gab es mal nen Spezialtreat dazu. Find den nur nicht mehr.

Edith gefunden https://www.modellboard.net/index.php?topic=69122.0

KHS

#58
Zitat von: Olaf in 16. Oktober 2024, 12:33:29Elektrische Leitungen gelb

So eine ganz pauschale Antwort kann man nicht geben.
So waren zum Beispiel die Verkabelungen zwischen Hauptgerätebrett (vor dem FF) und dem Hilfsgerätebrett (rechts seitlich oben vom FF) bei der He 111 mit Metallgewebe abgeschirmt, d.h. "silbern".
Die Kabel z.B. in der BF 110 G-4 für die Sichtgeräte/Radar und Peripherie waren dicke, abgeschirmte Kabel in blau.

Für eine späte He-111 denke ich, ist es für die Verkabelungen für die diversen FuG in Gelb im Rahmen der modellbauerischen Vereinfachung, durchaus ok.
In der Realität wird es je nach Einsatzzweck (reine Stromversorgung oder Signalübertragung) einen Mix der verwendeten Kabelarten gegeben haben (es gibt z.B. Farbbilder von 109 G-6 in Australien von den Geräteaufnahmen der FuGs, da sieht man das deutlich, d.h. gelbe, blaue und silberne Kabelstränge)

Ergänzung am 18.10.24. Habe mir ein paar Infos besorgt (wurde mir beispielhaft erklärt an einem originalem Kabelbaum von Bf 109 K-4)

- Blau: Coax-Antennenkabel
- Silber: Metallgeschirmt: Etwas generalisiert: Alles von und zum Motor und Bewaffnung (wie z.B. Verkabelung vom Starterzug)
- Gelb/Rot/Schwarz: "normale" Elektroverkabelung. Zum Kriegsende hat sich zunehmend die Verwendung gelber Kabel durchgesetzt

Olaf

Danke für das Feedback! Damit lässt sich ja was anfangen.  :9:

LG Olaf  :winken:
Das nächste Modell wird besser!

Olaf

Moin,

nachdem ich nun die Nasspalette, alle benötigten Farben  und Fotos der Instrumente zusammen habe, kann ich beginnen, die Instrumente zu bemalen.
Beim Vergleich der geätzten Geräte mit den Originalfotos habe ich festgestellt, dass man bei der Erstellung der Geräte künstlerisch recht frei gearbeitet hat. Mit anderen Worten, sie ähneln den Originalen teilweise nicht wirklich.
Darum habe ich die letzten Tage damit verbracht, sie wenigstens zu vermessen und in den Original-Maßstab umzurechnen. So kann ich später welche mit FreeCAD designen und dann künftig in jedem gewünschten Maßstab selbst drucken.

Meine ersten Annäherungsversuche sehen so aus:

mein kleinster Pinsel, Größe 10/0. Gerade neu gekauft von da Vinci:

Instrumentbemalung.jpg


Ich, vom Bauteil aus betrachtet:

Instrumentbemalung Selfie.jpg


Mit einer dritten Hand für Lötarbeiten und einem kleinen Schraubstock als Handauflage wackelt es nicht mehr so mit der Pinselspitze. Die Kopflupe hilft auch ungemein. Dennoch fühlt es sich unter der Vergrößerung so an, als wollte ich mit einer Tapezierquaste einen Brief schreiben...

Der erste Versuch ging dann auch züftig in die Hose. Memo an mich selbst: Wenn Du farbig auf schwarzem oder anderem dunklem Untergrund malen, grundiere die Stelle vorher weiß!!!  :5:  :5:  :5:

Ich werde heute noch bestimmt einige Geräte fertig bekommen. Also bis später!

LG Olaf  :winken:
Das nächste Modell wird besser!

marjac99

Wenn das Bauteil immer diesen Anblick ertragen muss, wundert es mich nicht, dass es dir den Job schwer macht!  :7: 

Ich freu mich auf dein Ergebnis! :P
lieben Gruss,
Martin
-----------------------------------------------------------------
Nietenzählen? Nein danke!

Aktuell auf dem Tisch: die "Army Of Ice" und die Morane-Saulnier MS.406

Olaf

Hallo Leute!

Puh, das ist hard stuff!

Zunächst habe ich die Ätzteil-Geräte mit den Originalfotos zu verglichen, um zu sehen, was wie zu bemalen ist. Dabei habe ich äußerst enttäuscht festgestellt, dass die geätzten Fronten leider nur ans Original angelehnte Interpretationen sind. Sehr schade!
Also habe ich mich nur von den Farben inspirieren lassen und dann begonnen, das zu bemalen.

Alles in allem ist das so tierisch winzig, dass es dem Versuch gleichkommt, Kalligraphie mit einem Schrubber zu machen. So habe ich mehrfach von vorne angefangen, bis ich wenigstens einigermaßen zufrieden mit den Ergebnissen war. Glücklich bin ich nicht. Da komme ich leider an die Grenzen des für mich Machbaren. Meine Liebe zum Detail leidet!

Aber wie auch immer, was haltet Ihr von meinen ersten fertigen Fronten?

Instrumente_01.jpg


Instrumente_02.jpg


Falls es für den Einen oder Anderen eine Ispiration sein kann, hier mein Setup, mit dem ich das umsetze:

Instrumente_03.jpg

Der Feinmechanikerschraubstock dient als Handauflage. Das Werkstück ist mit Patafix auf ein Rührstäbchen geklebt und das wiederum in eine dritte Hand gespannt. Die dritte Hand habe ich auf ein Vorratsglas gestellt, um die perfekte Höhe zu erhalten. So kann ich auch kleinstes Zittern recht gut unterbinden.

Nachdem ich jetzt einigermaßen weiß, wie ich es hinbekomme, kommen die Updates wieder zügiger.

Bis dahin!

LG Olaf  :winken:
Das nächste Modell wird besser!

NonPerfectModeller

Laufende Projekte:
Focke-Wulf Fw 190 D-9 1/32 Hasegawa/Revell
AH-64D Apache, 1/35, Takom
Kommende Projekte:
 "Der letzte Countdown auf der Nimitz", 1/48, Tamiya & Modellbau Lasercut

KHS

Die Basisfarben sind doch ok. Ich würde etwas nacharbeiten mit einem leichten Washing und Dry-Brushing.
Evtl. noch ergänzen, da immerhin 1:32, auf den 4 Geräten: EK/SK/EL/SL

Olaf

Danke @Bernd!

@KHS: Ja, das Nacharbeiten kommt noch. Beschriftungen in der Größe sind mir mit dem Pinsel nicht möglich. Ich habe mir darum einen weißen Buntstift bestellt, mit dem ich es versuchen möchte. Der kommt heute hoffentlich.

Ganz zum Schluss werde ich alle Geräte hintereinander altern mit etwas Chipping und einem Wash.

Aber lieben Dank für die sinnvollen Anregungen!

LG Olaf  :winken:
Das nächste Modell wird besser!

Iceman-Pilot

mein Kanal auf YouTube
https://www.youtube.com/@alexw.2344

Olaf

Moin Alex,
moin Alle,

sorry, das ich mich so lange nicht gemeldet habe.
Na klar kam ich weiter, aber es gab nicht so viel Spektakuläres. Dafür kamen einige notwendige Verpflichtungen dazwischen, sodass ich zurzeit nur pausiere. Spätestens wenn das Wetter wieder unangenehmer wird, geht es voller Elan weiter. Versprochen!

LG Olaf :winken: 
Das nächste Modell wird besser!