Castell de Mur (Spanische Burg von 969) in 1:72

Begonnen von lappes, 03. Februar 2025, 21:12:08

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lappes

Neben meinen 3 anderen Baustellen habe ich nun in meinem Wahnsinn eine Vierte in Angriff genommen.
Die spanische Burg Castell de Mur in Nordost Spanien.
Darauf gekommen bin ich durch einen Newsletter von Pinterest.
Die kleine, recht einfache Burg mit dem kaum 100m entfernten Kloster auf einem Bergrücken hat mich ein paar Tage verfolgt, bis ich dem Drängen nachgab.
Mit dem Zeichnen des Grundrisses in Fusion 360 tat ich mich anfangs recht schwer und ich benötigte 3 Anläufe.
Letzten Endes gelang es mir die Konstruktion mit einem kleinen Fehler. Der Eingang liegt dummerweise etwas zu hoch und ich muss mir für den Zugangsweg eine Lösung einfallen lassen.
Denn der Druck ist weitestgehend fertig.
Einige Sachen entnahm ich von Bildern aus dem Internet. Die Rekonstruktionszeichnung auf Pinterest nahm ich nur zur Unterstützung und habe wieder nach meiner Vorstellung gearbeitet. Durch den zu hohen Eingang musste ich den Hof auf verschiedenen Ebenen gestalten. Somit entfällt das eine oder andere aus der Rekonstruktionszeichnung.
Nun Bilder von Pinterest, Zeichnungen meiner Konstruktion aus Fusion mit einer Explosionszeichnung und der momentane Bauzustand


Quelle: Pinterest





Screenshot aus Fusion 360:










aktueller Bauzustand:




















marjac99

Das sieht schon richtig klasse aus! 8o
 :klatsch:  :klatsch:
Das Original ist ja noch recht gut erhalten, das Kloster wohl noch besser. klick
Ich bin gespannt, wie es weitergeht.
Wo ist das Popcorn?  :6:
lieben Gruss,
Martin
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Matzeburg

Moin lappes,

erneut ein ganz wunderbares Projekt. Ich habe zwar absolut keine Ahnung von solchen Gemäuern, aber sie haben irgendwie eine Anziehungskraft ... eventuell sollte ich mich mehr mit dem Thema befassen.

Gruß Matthias
So many kits, so little time.

IPMS Deutschland
VDPM Hannover e.V.

Predator

Das muss ich wohl auch mal machen.
Ist schon ein sehr schönes Modell!!! :klatsch:  :klatsch:
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Wolf

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dafi

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lappes

Vielen Dank für Eure Kommentare.
Das Kloster ist natürlich auch recht reizvoll. Ich würde es gerne zusammen auf ein Diorama bauen. Aber 1:72? Das wäre recht monströs. Vielleicht skaliere ich die Burg auf 1:160 und baue das passende Kloster dazu. Ich habe noch ein Tagebau Diorama in 175 x 65 cm, das ich umfunktionieren könnte.

lappes

Die Felsenseite des Sockels wurde weiter bearbeitet. Ich musste dazu auf die vollständige Trocknung der darunterliegenden Modelliermasse warten.
Außerdem wurde der Zugangsbereich überarbeitet. Die Treppe verschwand (eher eine neuzeitliche Umsetzung) und wurde durch einen Weg ersetzt. Außerdem musste durch die Höhe des Eingangs und des Sockels die Wegführung geändert werden. Durch den flacheren Winkel musste ich eine Art Spitzkehre drucken, damit der Weg vor der Burg verläuft und das Ganze nicht in die Länge zieht.








Hans

Tolle Arbeit. Aber die Rampe kommt mir schon arg steil vor.
Ceterum censeo: Die Lackierung ist wichtiger

lappes

#9
Danke schön für den Kommentar, Hans.
mmmh...das mit der Rampe lese ich zum 2. Mal.
Ich werte es mal so:
Der Zugang ist zugegeben beschwerlich. Aber nicht nur für die Bewohner, sondern auch für den möglichen Angreifer bei der Erstürmung. Zu diesen Beschwerlichkeiten war der Angreifer dem deckungslosen Beschuss und Bewurf von der Mauer ausgesetzt. Mal sehen, ob ich da noch etwas beim Dioramenbau korrigieren kann. Ansonsten lasse ich es so.

Zum Fortschritt:
Auf der Zugangsseite wurden ebenfalls die Felsen modelliert.








Adler

@lappes,

da schließe ich mich der Meinung von @Hans an.
Ich denke das bei diesem steilen Weg nicht nur die Angreifer rauf und runter müssen und auch die Bewohner, ebenso die Ritter.
Dann die Pferde mit Ausrüstung und Ritter in voller Montur, dass waren schon keine Leichtgewichte.
Aber ich stecke nicht so in dieser Materie.
Es soll aber nicht diese sehr schöne Arbeit mindern :klatsch:  :P

Viele Grüße

Wolfgang :winken:
Man lernt mehr von seinen Fehlschlägen, als von seinen Erfolgen.

lappes

Mein Ziel war ursprünglich, die Burg auf einem Diorama zusammen mit dem Kloster zu zeigen. Das ist in dem Maßstab leider nahezu unmöglich. Daher habe ich die Burg auch auf Maßstab 1:135 skaliert. Das Kloster habe ich anhand von Screenshot aus Google Maps und einigen Fotos versucht zu rekonstruieren. Leider finde ich keine Grundriss Skizzen im Internet.
Ich hoffe, ich habe es so richtig getroffen. Der testweise Aufbau ist auf einer Grundplatte von 180 x 60 cm erfolgt.
Die Burg in 1:72 wird ein Singledasein führen.

Das Bild ist von Pinterest:



Hier die Planzeichnungen des Klosters in Fusion360







Hier Drucke des Klosters:








Und hier der Probeaufbau:






marjac99

Hi lappes,
gefällt mir immer mehr, was Du da machst! 8o  Sehr eindrücklich, besonders die Kombi von Kloster und Burg.
Die Entfernung zwischen den beiden ist massstäblich?
Zwei Anmerkungen noch zum Castell: Wie Du bereits geschrieben hast, ist der obere Treppenzugang wohl eher neuzeitlich. Aber wenn Du von oben auf die Anlage schaust, sieht zumindest der untere Teil doch eher alt aus. Also vielleicht doch auch im Original mit Treppenzugang?   :woist:



Immerhin ist im Castell auch nicht viel Platz (nur eine kleine Scheune), und Platz für Wagen war ja nicht vorhanden. Hier auf dieser Infotafel sieht man gut den Zugang.

Wenn du Kloster und Castell kombinierst, könntest Du dir auch die Spitzkehre in der Rampe sparen. Der Zugang führte wohl nicht vom Kloster weg, zumal die Höhen hier ja auch ungefähr auf gleichem Niveau sind.
Selbst bei der 72er Variante würde ich sie weglassen und eher das Gelände in der Höhe anpassen.

Bei der "Breitseite", der Ostseite der Burg könntest Du die Felsformationen in der Mitte höherziehen, dies ist mir in deinem Entwurf zu gleichmässig. Aber vielleicht greife ich deiner Arbeit auch nur vor. ¡Perdón!   ;)

Ich denke, du kennst dieses Drohnenvideo?

Ich freue mich jedenfalls auf die nächsten Fortschritte.  :1:  :klatsch:
lieben Gruss,
Martin
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lappes

Sorry, war lange nicht mehr hier.
Ich weiß, dass die Rampe nicht vorbildgerecht ist. Allerdings will ich ja keine Rekonstruktion bauen, sondern orientiere mich weitestgehend am Original, nehme mir aber gewisse Freiheiten. Die Seiten und Videos sind mir alle bekannt. Trotzdem vielen Dank. Leider konnte ich aus urheberrechtlichen Gründen das meiste nicht veröffentlichen.

Zur Abwechselung habe ich mal beim Castell in 1:72 weiter gemacht. Auf das Diorama mit dem Kloster muss ich leider aus Platzgründen verzichten. Auch das 1:72er wartet schon länger auf eine Bearbeitung. Also wurde gestern ein Teil des Hofes modelliert
Wieder mal nach bekannter Vorgehensweise:
Selbsthärtende Modelliermasse (DAS Stone von Amazon) mit einem Nudelholz gewalzt auf ca. 2mm dicke, die vorgesehene Stelle mit Weißleim bestrichen und die Modelliermasse angedrückt. Öffnungungen ausgeschnitten. Dann mit einer Strukturwalze strukturiert. Die -für mit der Strukturwalze - nicht erreichbaren Stellen mit einem Modellierspachtel strukturiert. Alles vorsichtig angedrückt, um aufgeworfene Stellen zu glätten. Öffnungen nochmals nachbearbeitet.




















nuggetier

Die gemauerte Wand sieht gut aus. Im ersten Moment dachte ich das wäre das Original.
Die Rampe: Beim Original sieht das recht anders aus. Und die untere steile Rampe ist gar nicht (mehr) vorhanden.
Hatte diese Burg früher mal Zinnen? Im jetzigen Zustand sind keine mehr da.
Fertig gebaute Modelle seit ich hier angemeldet bin: Porsche 356 B/C 1:24, ---  Umbau/Streckung ägyptische Figur "Sobek";
Angefangene Bauberichte:  "Rio Magdalena" 1:160, "Ghostbusters Cadillac", diverse "Citroen B14" 1:24, "Mississippi Queen" 1:271 http://www.modellboard.net/index.php?topic=43112.msg643463#msg643463, "Mississippi-Schauferaddampfer" 1:250, "Burgmodell" 1:400, "Odawara-Castle" 1:350, "Burg Eltz" Scratchbau 1:160, Umbau - aus '34er Ford wird ein Mercedes C

lappes

Danke schön. Ich bin mir durchaus bewusst, dass die Rampe anders aussieht. Ich baue in Orientierung an dem Original, nie genau. Meistens ist das gar nicht möglich. In diesem Fall muss ich einen Fehler eingestehen. Ich habe den Eingang in der Mauer zu hoch angesetzt und musste 2 Kompromisse eingehen. Zum einen die Rampe, zum anderen die Hofgestaltung. Zinnen waren wohl vorhanden und kann ich mir auch nicht anders vorstellen. Weiter oben ist eine schöne Schnittzeichnung der Burg.

lappes

Zum aktuellen Stand bisher:

Der Bergfried erhielt sein "Mauerwerk". Die Gestaltung des Innenhofs wurde fortgesetzt. Der Innenhof muss zuerst fertiggestellt werden, damit ich die Burg zusammensetzen und fixieren kann. Erst dann kann den Bau mit dem äußeren Mauerwerk fortsetzen.
















lappes

Die Dächer des Pallas und des Gesindehauses wurden mit "Steinplatten" gedeckt. Die "Mauersteine" an den Wehrgängen wurde modelliert. Die Holzteile bekamen ein zusätzliches Drybrushing mit Abtönfarbe sahara. Der Gang von der Zisterne zur Schießscharte erhielt eine Holzoberfläche aus Künstlerkarton und wurde gefärbt. Die Tür zum kleinen Turm (Zugang vom Dach des Pallas) erhielt ebenfalls eine Oberflächenstruktur aus Künstlerkarton. Die Mauern im Hof bekamen einen modellierten Sims. Diverse Teile wurden noch ein wenig nachgefärbt.

Leider hatte ich bei der Konstruktion einen Fehler gemacht. Das Eingangstor wurde etwas zu hoch in die Mauer gesetzt. Folge war, dass ich den Zugang zur Burg verlegen und den Hof anders gestalten musste. Mit der Hofgestaltung bin ich eigentlich zufrieden, aber die Rampe zum Tor gefiel mir nicht. Folglich habe ich diese zwar nicht richtig, aber interessanter als vorher umgestaltet.























lappes

Das Dach des Gesindehauses wurde "gedeckt". Dazu wurden die  Dachziegel einzeln geklebt, da die mediteranen Dächer nicht mit Biberschwanzziegeln, sondern mit Hohlziegeln (?) gedeckt waren. Die Konstruktion wurde wieder mit Fusion 360 durchgeführt. Zuerst eine trapezförmige Fläche mit Maßen 4,5 mm Länge, Breite vorne 3,5mm,  Breite hinten 2,5mm. Dies wurde extrudiert auf eine Höhe von 2,5 mm. Dann wurden die oberen, seitlichen Kanten abgerundet, das diese sich an der breiten Seite trafen. Dadurch ergibt sich eine halbkonische Form, die nach hinten abfällt. Danach wurde diese Form von der Vorderseite um ca. 0,2mm eingeschnitten. Zuerst wurde die obere Ziegelreihe auf die  Oberkante des Daches geklebt mit der schmalen Seite nach oben. Die Ziegel der darunterliegenden Reihe wurden mit der schmalen Seite in den Einschnitt des darüberliegenden Ziegels geklebt. So ging es Reihe für Reihe, bis das Dach gedeckt war. Das ist sehr kompliziert erklärt...ich hoffe trotzdem, dass das verständlich ist.








lappes

#19
Der vordere Turm wurde auch gedeckt. Aufgrund der komplizierten Dachform musste ich zuerst recherchieren, wie komplexe Dächer mit Mönch und Nonne Ziegeln gedeckt wurden. Daher schaute ich mir Fotos mit alten, mediteranen Dächern an. Die Dächer wurden nach der Fertigstellung bemalt.
So ist der Stand bisher:












Kerbholz

Abgesehen von dieser beeindruckenden Burg habe ich die Begriffe bei Dächern/Ziegeln "Mönche und Nonnen" noch nie gehört.
Das musste ich erstmal googeln.  :8:

Also liegen die Mönche auf den Nonnen.  :6:

lappes

Danke schön für das Lob.
Da sieht man mal, wofür das Forum gut ist. Man lernt immer etwas dazu. Mönch und Nonne Dachziegel sind eine der ältesten Dachdeckformen. Schon bekannt aus der Römerzeit.
Das ist korrekt...die Mönche liegen auf den Nonnen.
Bei den Dächern dieser Burg musste ich die Nonnen leider diskriminieren.
Ich habe die untenliegenden Ziegelreihen weglassen müssen, da die Dächer sonst zu dick geworden wären.
Aber man hätte diese sowieso kaum erkannt.

lappes

Zur Färbung der Dächer:
benutzt wurden zuerst Acrylfarben: rost, rot, elfenbein und braun. Diese wurden unterschiedlich gemischt und die Dachziegel gestrichen. Dann ein leichtes Drybrushing mit elfenbein, wobei einige der Ziegel stärker mit elfenbein behandelt wurden. Danach kam ein Washing mit Ölfarbe umbra gebrannt. Sehr stark verdünnt. Dann noch einige Tupfer unverdünnte Ölfrabe weiß. Diese wurde mit einem trockenen Pinsel ein bisschen verrieben. Zuletzt noch ein leichtes Reiben der Farbe mit mit einem weicheren Borstenpinsel und ein leichtes Drybrushing mit Abtönfarbe sahara.

marjac99

Ich brauch mich nur hier im Dorf umzusehen: die Farben sind dir sehr gut gelungen.  :klatsch:
lieben Gruss,
Martin
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Nietenzählen? Nein danke!

Aktuell auf dem Tisch: die "Army Of Ice" und im Minigruppenbau der Bell 47

lappes

Danke schön, Martin.

Ein paar Kleinigkeiten, bevor es ans Modellieren der Mauern geht.
Hof, Felsen und Zugang wurden noch etwas mit Sand verfeinert.
Die Zäune am Zugang zur Burg und die Tür zum Abort wurden gedruckt und zum größten Teil bemalt.
Die Tür wurde mit Künstlerkarton beklebt, nachdem die Bretterfugen eingeschnitten worden sind. Nachdem das getrocknet war, wurde mit einem Bastelmesser die Holzmaserung geritzt. Danach Bemalung mit Ölfarben Umbra gebrannt, schwarz und weiß.