Focke Wulf 190 D9 Weise 11 Hasegawa 1:32 (EagleCals EC 60)

Begonnen von H.D., 06. März 2025, 21:54:44

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H.D.

Focke Wulf 190 D9 Weise 11 Hasegawa 1:32 (EagleCals EC 60)


Zum Bau:

Der Bausatz von Hasegawa war ein Sonderangebot bei MBK, der irgendwie in eine Lieferung mit hineingeraten ist, obwohl ich eigentlich nicht nochmal eine Dora 9 bauen wollte.

Beim ersten Ansehen hatte ich zunächst eigentlich auch keine Lust, das Teil zu bauen, weil die wenigen Teile und die fehlenden Nietenstrukturen im Hasegawa-Bausatz nicht sehr vertrauenerweckend waren. Auch hatte ich zuerst das Gefühl, dass einige Proportionen nicht stimmen, was sich dann aber bei genauerer Überprüfung als falsch herausgestellt hat.

Da ich aber die Weise 11 beinahe jede Nacht in der Flugsimulation einsetze, hatte ich dann doch Lust, das Teil zu bauen, zumal EagleCals wunderbare, stimmige und qualitativ auf neuestem Stand befindliche Decals zur Verfügung stellt. Die Weise 11 hat mir einerseits wegen der auffälligen Markierungen immer gut gefallen, andererseits finde ich die charakteristische helle Kanonen-Abdeckung von Feldwebel Heinrich Baumanns Maschine attraktiv. Außerdem hat die Maschine den Krieg ebenso überlebt wie sein Pilot Heinrich Baumann, ist danach aber leider verschollen. Irgendwo habe ich einmal gelesen, dass sie angeblich in die Türkei gewandert ist, nichts genaues weiß man jedoch nicht!

Inzwischen finde ich den Bausatz absolut genial, da er ziemlich stimmig ist, mit wenig Teilen schnell gebaut werden kann, eine recht gute Passung hat und die Nieten mit einem Nietenroller mit 1 bis 2 Stunden Aufwand nachgeprägt werden können. Dann wird ein ziemlich cooles Modell daraus, da die Blechanstöße sehr fein geprägt sind und realistisch erscheinen.

Die Passform war in der 1. Bauphase begeisterungswürdig und mir in diesem Maßstab so überhaupt nicht bekannt. Bei der Hochzeit hat es dann aber doch Probleme gegeben und es musste – wie ich dies in diesem Maßstab schon gewohnt bin – grammweise abgeschliffen und nachgespachtelt werden. Danach hat dann wieder alles super gut gepasst, was dafür spricht, dass ich bei der Tragflächenanpassung eigentlich nichts falsch gemacht haben kann, sondern die vom Hersteller verwendeten Tools wieder einmal nicht ideal sind.

Der guten Passform war's dann auch zu verdanken, dass die Motorhaube nicht geklebt werden musste, sondern lediglich mit einem Magnet befestigt wurde. So kann die Luftschraube, die kugelgelagert ist und mit einem Stellring befestigt wurde, jederzeit wieder abgenommen werden, zum Beispiel zum Transport. Auch besteht dann die Option, noch mit einem Elektromotor nachzurüsten, da vorne ja kein überflüssiger Modellmotor eingebaut ist und der Freiraum unter der Motorhaube gut zugänglich ist. Ebenfalls sind die Höhenruder-Dämpfungsflossen nur aufgesteckt und können abgenommen werden.

Der Bau war also für den Maßstab 1: 32 recht angenehm und entspannend.

Zur Lackierung:

Zu der außergewöhnlichen Abdeckung der MG-131 wird überwiegend die Auffassung vertreten, dass das Blech nicht lackiert war und daher in Naturmetall auszuführen ist. Persönlich bin ich der Meinung, dass es sich um ein in RLM 02 grundiertes Rumpfblech handelt. Habe mich aber nach dem Mainstream gerichtet und die Lackierung mit Alclad-Aluminium weiß ausgeführt. Allerdings wurde dann nochmals mit mattem Klarlack überlackiert, um zu vermeiden, dass die Lackierung allzu auffällig hervortritt.

Für den Rumpf und die Tragflächen kamen durchweg Livecolor-Farben zum Einsatz, die von allen Farben die ich (auch bei Großmodellen im Modellflug) ausprobiert habe (Tamiya, AV, Mr. Hobby etc.) für mich eindeutig das authentischste Finish erzeugen. Die Farben sind aber mit der Airbrush schwierig zu lackieren, da die Düse schnell verstopft. Besonders abenteuerlich ist das Anbringen von Decals, da die Farbe extrem matt und somit rau ist, weshalb man mit Hochglanzlack erst einmal überlackieren muss und man dann trotzdem noch eine relativ raue Oberfläche hat. Dann müssen wirklich echte Spitzen-Decals her um ein Silvering zu vermeiden.

Für die Unterseite kam RLM 76 zum Einsatz. Für  die Unterseite habe ich überdies das W-2a-Schema gewählt, da die Maschine bis zum Kriegsende zum Einsatz kam und vermutlich relativ spät produziert wurde (andernfalls hätte sie wohl kaum bis zum Kriegsende überlebt).

Die Tragflächenoberseite wird von EagleCals mit RLM 82 und RLM 83 vorgeschlagen. Matthias Becker trägt in Jet und Prob Juni/2018 vor, dass in der Literatur überwiegend RLM 74 und 75 angegeben werden, entscheidet sich dann selbst für RLM 75/83. Persönlich erschienen bei Livecolor-Farben für mich RLM 71 und RLM 75 (grauviolett) am authentischsten. Die anderen vorgeschlagenen Farben hatten nach meinem Geschmack zu viel Leuchtkraft. Insbesondere RLM 83 war mir zu ,,auffällig". Überhaupt findet RLM 71 als Tarnfarbe viel zu wenig Beachtung. Es handelt sich um eine ins olivgrüne leicht übergehende Farbe, von der ich mir vorstellen könnte, dass sie tatsächlich oft zum Einsatz kam.

Für die Oberseite habe ich verschiedene Grüntöne verwendet, überwiegend wieder RLM 71. Als Kontrast im Rumpf Mittelteil kam RLM 76 und hellgrau zum Einsatz.

Für die Lackabplatzer habe ich erstmals die Chipping-Methode zum Einsatz gebracht.

Dokumente:

Für diejenigen, die die Weise 11 näher interessiert, gibt es hier einen recht guten Baubericht mit allen auffindbaren Dokumenten, insbesondere der einzigen Originalaufnahme der Weißen 11:

https://forum.largescaleplanes.com/index.php?/topic/94179-hasegawa-132-fw-190d-9-white-11-jg-51-flensburg/page/4/

Zurüstteile:

MGS: Aber.

Räder: Eduard

Flaps: Eduard

Luftschraube: Kugellager mit Messingrohr und Stellring.


 
Viele Grüße

Hans Dieter

H.D.

#1
Und in Farbe:
Viele Grüße

Hans Dieter

NonPerfectModeller

Servus Hans Dieter,

eine wunderschöne "Langnase" hast du da gebaut.
Lackierung und Alterung überzeugen.
 :klatsch:  :klatsch:

Gruß,
Bernd
Laufende Projekte:
Focke-Wulf Fw 190 D-9 1/32 Hasegawa/Revell
AH-64D Apache, 1/35, Takom
Kommende Projekte:
 "Der letzte Countdown auf der Nimitz", 1/48, Tamiya & Modellbau Lasercut

Commander JJ

Hi,
absolut Top gebaut und bemalt. :klatsch:  :klatsch:

Fragen:
Chipping - silber grundiert, chipping fluid, Farbe drauf und dann "abkratzen" ?
oder silber nachträglich?

Und warum kein Antennendraht?

VG JJ

Iceman-Pilot

Also mir gefällt Deine Maschine sehr  :klatsch:

Ob das jetzt der richtige RLM-Ton ist oder nicht - mir ist das egal  :pffft:

Nach meinem Geschmack ist nur die Verschmutzung am Zusatztank zu viel des Guten. Da ich aber selber noch nie ein Original davon gesehen hab, kann ich auch nicht sagen, das die nicht wirklich so ausgesehen haben könnten.

Insofern: Schick gebaut und bemalt!


Alex
:winken:
mein Kanal auf YouTube
https://www.youtube.com/@alexw.2344

BAT21

Dora 9 geht immer, die Fotos gefallen mir.

Die Lackierung der späten deutschen Flieger - ein Thema für endlose Diskussionen.
Basierend auf meinem Halbwissen hätte ich es an der ein oder anderen Stelle anders gemacht:

Der Motor wurde mit komplett lackierten Verkleidungen von Junkers geliefert.
Oben Dunkelgrün (RLM 83), unten RLM 76. Die Baugruppe wurde dann an den Rumpf montiert und manchmal lackiertechnisch nochmal überarbeitet. Passierte dies nicht, gab es oft eine Stufe im Grün-Grau-Übergang, da dieser am Rumpf höher lag. Beim Vorbild vom Modell kann man diese Stufe erkennen, also keine Überarbeitung der Junkers Lackierung... Damit sollte im Bereich der Motorabdeckung nur ein Grünton auftauchen.

Im Sommer 1944 wurde die Verwendung der Grüntöne RLM 81 und 82 angeordnet. RLM 70 und 71 durften nur noch als Restposten aufgebraucht werden. Das Vorbild ist eine der letzten direkt bei Focke Wulf gebauten Dora 9 - da würde ich mal vermuten, dass es zu dem Zeitpunkt keine Restposten vom RLM 71 mehr gab. Falls es die überhaupt gab? Bei Focke Wulf wurden nur Jäger gebaut, da wurden vor dem Umstieg auf RLM 81 und 82 nur RLM 74 und 75 verwendet. RLM 71 war wohl eher nicht im Farbregal vorhanden?

Das Chipping an der Rumpfseite finde ich etwas übertrieben. Für den Einstieg gab es an der Seite eine Klappe, da ging der Fuß vom Piloten rein. An der Rumpfseite wurde dadurch wohl weniger rumgescheuert...

Wie gesagt, dass sind meine persönlichen Gedanken - die erheben kein Anspruch auf Korrektheit.

 :winken:

knightofthesky

 8o Boh...ehrlich, bei manchen Einstellungen denkt man, die ist echt.

Angel

Gruß André

Zimmo

Hi Hans Dieter!

Auch bei mir gilt: "Doras gehen immer"!! Und Deine gehört sicher zur Kategorie "Schaue ich mir gerne an". Well done, mate!!! :1:  :P
Tja....das Thema RLM-Farbtöne ist eine Debatte, die wohl schon seit 80 Jahren tobt und die sicherlich nie zu einem Ende kommt. Für mich persönlich wirkt Deine Dora stimmig.

Horrido
Zimmo
Modellbau ohne Nietenzählerei mit viel Spaß am Basteln!!
Langzeitprojekt #1: Türkische Luftwaffe vom Osmanischen Reich bis heute
Langzeitprojekt #2: Finnische Luftwaffe im Modell
Langzeitprojekt #3: B-17G "Flying Fortress" in 1/32

www.zimmosflugwelten.de

Hans

Wirklich sehr gelungen und überzeugend. Weit besser als die völlig überzogene Darstellung, die du verlinkt hast.

Was die Diskussion über Farben der späten Phase anbelangt: Es gibt die Diskussion eigentlich nur, weil jeder behauptet, es gäbe eine Diskussion. Und weil viele von denen abschreiben, die irgendwas daherschreiben, ohne sich auf die Fakten zu stützen. Die Sache ist tatsächlich etwas komplex, aber nicht wirklich unklar. Mal hier die Sachverhalte, die grundsätzlich für die D interessant sind.

- Grundierungen gab es nicht mehr. Entweder blank metall (ein ganz leicht metallisches Grau) oder ein einziger Auftrag einer Schicht Farbe

- Den Farbton RLM 83 gab es nur Mitte des Krieges als Blau. Einen grünen, späten Farbton 83 gab es nie

- Der Farbton RLM 81 hatte drei Varianten: Dunkelgrün, bräunliches Grün, Dunkelgrün. Dadurch, dass der Wechsel praktisch vom Herbst bis April stattfand, können bei der dislozierten Fertigung gemischt lackierte Teile auftreten. Auf s/w, selbst auf Farbaufnahmen, ist das nicht zu erkennen. Späte Maschine, wie hier, waren RLM 81 in der dunkelgrünen Version

- Focke-Wulf 190 und Messerschmitt 109 wurden in RLM 81 und RLM 75. Ende, aus. 81/82 gabs nicht.

- RLM 76 auf Metall hatte einen deutlichen Grünstich

- RML 76 auf Stoff oder Holz war das "alte" 76 in hellblau

- Die Unterseiten der 190D waren teilweise naturmetall, die Vorderkanten in 76 grün oder 76 in blau oder RLM 74, teilweise sogar in RLM 75. Auf Fotos des Vorbilds achten, wie groß der Bereich war.

- Das helle "Grau", das man auf späten D auf der Oberseite erkennt, ist nicht identifiziert. Der oft zu lesende Farbton 77 ist extrem umwahrscheinlich, weil er als reiner Kennzeichen-Farbton nie in grossen Mengen ausgeliefert / zugeteilt wurde. Meine persönliche Meinung wäre, dass RLM 76 (alt) aufgebraucht wurde. Bei späten A-8/F-8 sieht man dreifarbige Varianten in 81/75/76 oben.

Fazit: Ich persönlich wäre schon froh, wenn die Farbe "83" mal aus der Diskussion verschwinden würde.

 
Ceterum censeo: Die Lackierung ist wichtiger

Wolf

Zum Modell: Sehr schön gebaut und toll fotografiert.
Zur Farbdiskussion schließe ich mich an, was zum Thema RLM 71 geschrieben wurde: eher unwahrscheinlich.

Das mit dem RLM 83 ist halt eine seit Jahren gewachsene Sache und es gibt nur sehr wenige echte Beweise die zeigen, dass 83 in der Tat wohl ein blauer Farbton war. Da wurde vieles über die Jahre zusammengepuzzelt und mit Hilfserklärungen versehen. Bis sich das wieder entwirrt wird wohl dauern. Man muss nur einmal daran denken wie lange es dauert (bis heute) als Monogram 82 und 83 (als man es noch als Grün angenommen hat) vertauscht hat.

Bis auf zwei Punkte würde ich mich Hans anschließen. Er nannte zweimal RLM 81 als Dunkelgrün. Ich würde da eher 1x Dunkelgrün und 1x einenn Braunton nennen.
Ich bin mir auch nicht sicher ob es die Kombi 81/82 nicht auf 109/190 gb. Ich denke schon. So z.B. alle jene die bislang als 81/83 bezeichnet wurden. Es gab auf jeden Fall 109er als auch 190er mit zwei Grüntönen oder Grün und Braun.

Bei vielen Flugzeugen aus der späten Bauphase sieht man, dass sie zunächst RLM 76 über alles sind. Evt. stammt daher die seltsame Lackierung mancher 190er mit hellen Tarnfeldern. Man hat dann nur noch eine Oberseitentarnfarbe aufgebracht, was Hans seine Annahme bestätigen würde (kein RLM 77).

Es geistert aber auch immer wieder ein sehr helles RLM 75 rum......
Wer Future hat, hat noch lange keine Zukunft

Hans

RLM 81 wurde zuerst als Dunkelgrün ausgeliefert, dann als bräunliches Grün/Khaki, dann wieder als Dunkelgrün. Das erste "Dunkelgrün" war wohl etwas dunkler als das letzte Dunkelgrün. Für den Modellbau höchst irrelevant. In allen historischen Quellen = schriftliche Quellen/Akten ist 83 als Blau genannt, es gibt wirklich keinerlei Hinweise auf 83 als Grün.

81/82 zumindest auf 109 ist durch eine (1) Farbaufnahme belegt, eine G-6 (!) einer Ausbildungseinheit. Das ist mit Sicherheit keine Werkslackierung, sondern die einer Reparaturwerkstatt. Und die schiessen so ungefähr alles kaputt, was es an Regeln und Werkslackierungen gab.
Ceterum censeo: Die Lackierung ist wichtiger

eydumpfbacke

Oh man,

wenn ich mir alleine die Diskussion über das RLM-Gedöns antue
frage ich mich schon, welche Farbe von Revell/AK/Tamiya/was auch immer die richtige wäre.

Schluss für mich ist: Egal welche Farbe ich verwende, egal welcher Farbhersteller verwendet wurde,
egal wie toll das Ergebnis auch immer aussieht,  es wird in jedem fall komplett mit diversen
Meinungen zu den "FARBEN" und deren "VERWENDUNG" komplett "vernichtet.

Leute, merkt ihr noch, was ihr da von euch gebt????
Es grüßt der Reinhart :santa:

Ich bau grundsätzlich nicht originalgetreu.
Wenn doch, ist das Zufall

Hans

Wenn du die Diskussion über das nicht einfache Thema als Kritik am Modellbauer verstehst, läuft was schief bei dir. Es ist der Versuch, ein bisschen Klarheit da rein zu bringen. Und das Angebot, bei einem Baubericht es vorher zu diskutieren
Ceterum censeo: Die Lackierung ist wichtiger

Wolf

Na ja, es gibt schon noch mehr Farbaufnahmen von 109ern mit braun/grün, wobei das Grün oftmals dunkler ist und RLM 81 auch mal ein verwaschenes braun. Es gibt auch etliche s/w Aufnahmen, die vom Kontrast her keine 75/82 (bzw. 81) oder 74/75 Kombination ergibt. Auch auf Me 163 und 262 findet man die Kombi 81/82 mit dunklerem Grün und richtigem Braun.
Ich denke auch beim Thema RLM 82 ist die Diskussion noch nicht beendet denn hier reicht die Bandbreite auch von Grasgrün bis Dunkelgrün.
So gesehen hatte Ullmann schon in seinen Anfängen Recht als er von 3 81er Farbtönen und min. 2 82er Farbtönen ausgegangen ist. Nur dass man eben damals  83 noch ebenfalls als Dunkelgrün ansah. Im Gegensatz zu Merrick, der ja ganz stringend der "ein Farbton pro RLM Nummer" Strategie gefolgt ist und als der Farbenpappst galt.

109_1.jpg

ein Beispiel mit einem verwaschenen Braunton. Auf den Flügeln hingegen klar Grau RLM 75
109_2.jpg

@edumpfbacke: Sorry aber deine Anemrkungen speigeln in keinster Weise wieder um was es geht.
Über Farben zu diskutieren gehört im Modellbau dazu denn es geht ja um die Darstellung historischer Gegebenheiten. Niemand sagt hier, H.D. hat ein vollkommen falsches Modell gebaut. Ich persönlich finde, er hat ein sehr schölnes Modell hier hingestellt.Auch die Gedankengänge z.B. zu RLM 71 sind zumindest legitim. Dennoch ist natürlich dann die Diskusssion interessant, wenn man eine andere Auffassung hat.
Ich finde so etwas belebt das Hobby.

Es deutelt niemand an den gezeigten Farbtönen rum oder beschwert sich, dass das Ergebnis vollkommen falsch sei. Sorry aber das ist Unsinn das so zu deuten.
Hier wird überhaupt nichts vernichtet! 

 
Wer Future hat, hat noch lange keine Zukunft

Hans

Wolfgang, ich halte mich bei Interpretationen von Farbaufnahmen gerne zurück. Bei den o.a. Aufnahmen sehe ich auch dunkelgrüne Elemente, aber keine in 82. Aber das heisst nur "ICH sehe". Ich bin da völlig offen.
Was die drei Varianten von 81 anbelangt, so ist das ja nicht meine persönliche Erkenntnis, sondern die vom RAL-Archiv. Merrick war damals relativ beratungsresistent mit seiner Auffassung 1Nummer=1Farbton. Der Sinn war eher die Lackiervorschrift "da gehört Farbton X" drauf und genommen wurde, was an Farbton X geliefert wurde. Und diese Lieferung war nicht von irgendeiner Materialfrage abhängig, sondern von Änderungswünschen des RLM, die auf Wünschen nach reflektierten Wellenlängen und nach technischen Eigenschaften (zB RLM 76 grünlich für Metall) abhingen. Durch dislozierte Fertigung, unterschiedliche Grundmaterialien (Holz/Metall) gabs dann dieses Durcheinander. Die Reparaturbetriebe taten zudem auch viel zum Durcheinander bei, siehe die australische G-10.
Ceterum censeo: Die Lackierung ist wichtiger

Wolf

aber dann ist die Frage was sollen die Farben auf den 109ern sein? Es ist zumindest ein Grün und ein Braun auf den Rümpfen. Ob das jetzt 81/82 ist (sein soll) oder Variante_a_81/Variante_B_81 kann am Ende keiner sagen. Auf jeden Fall gab es Grün/Grüne bzw. Grün/Braune 109er aus der Produktion (wenn ich mich recht entsinne wohl in erster Linie von Erla).

Dass es bei 81 Varianten geben hat ist wohl unstrittig. Ich schrieb ja, da hatte wohl Ullmann von Anfang an Recht. Ich bin halt nur nicht davon überzeugt, dass es auch nur eine Farbe RLM 82 gegeben hat, sondern hier auch Varianten. Alle Erklärungsversuche was man vorfindet sind eben nur Erklärungsversuche (natürlich anhand der wenigen Unterlagen die man hat). Wenn ich mich Recht entsinne sind ca. 90% der Unterlagen verloren gegangen.
Wer Future hat, hat noch lange keine Zukunft

Hans

#17
Wie schon gesagt, ICH sehe....das oberste Bild zeigt MEINES Erachtens nach ein links eine 109 in 74/75/76. Die rechte Maschine hat grosse Anteile in dunkelgrün, also 81 früh oder 81 spät. 82 seh ich nicht.

Die gelbe 5 ist MEINES Erachtens 74/75/76. Ich gebe aber auch auf 81/75 eine Chance, ist wirklich schwer zu unterscheiden. Es gibt ja das Seitenruder von Müllers G-10 (?) in deutlich Dunkelgrun und Grau.  Ich mal die Rottöne etwas herausgenommen, siehe jetzt den Himmel und das Gras. Das deutliche Braun auf dem rechten Flügel ist eine Abdeckplane.

Ceterum censeo: Die Lackierung ist wichtiger

Wolf

ja, über die gelbe 5 kann man diskutieren wenn man an den Farben dreht. Aber es gibt auch noch andere Beispiele mit diesem verwaschenen Braun.

Beim Kopfstand ist sieht auf den ersten BLick nach 74/75/76 aus, wenn man aber reinzoomt ist das auch nicht mehr eindeutig. Vielleicht wurde die zumindest nachlackiert. Die andere Maschine hat meiner Meinung nach nicht nur grün sondern auch Braun. Z.B. der Bereich hinterm Cockpit bis vor dem Kreuz.

Und wie gesagt, ich bin nicht davon überzeugt, dass es nur einen hellen Grünton RLM 82 gegeben sondern denke eher wie in den alten Publikationen von Ullmann ein helleres und ein dunkleres Grün RLM 82.
Wer Future hat, hat noch lange keine Zukunft

Drago

also, mir gefällt dein Dora außerordentlich gut, sehr feines Modell ist dir da gelungen.  :klatsch:  :klatsch:

H.D.

Hallo Leute,

Vielen Dank für die vielen Antworten und sorry, dass ich mich so spät melde (aufgrund hoher Arbeitsbelastung).

Super interessante Ausführungen zu den Farben. Habe gerade insofern ein technisches Problem als ich versuche, Computermonitore zu finden, die die Farben überhaupt erst einmal einigermaßen naturgetreu wiedergeben. Verwende gerade Asus-Grafiker-Bildschirme die angeblich farblich kalibriert wurden. Aber auch dort gibt es bei 3 Bildschirmen des selben Typs minimale Unterschiede. Vielleicht liegt es auch an der Raumbeleuchtung.

In der Tat stellen ja schon die unterschiedlichen Farben-Hersteller die Farben ziemlich unterschiedlich dar. Habe da selten bei einer RLM-Farbe zwischen Tamiya, Live Color und Mister Hobby eine Übereinstimmung feststellen können. Unterschiede entstehen ja auch schon dann, wenn man seidenmatt oder Matt verwendet. Habe von der Fockewulf FW 190 A8 einen Originalgerätespannt 3, sodass ich wenigstens bei RLM 66 eine Originalvorlage habe. Hier war festzustellen, dass zum Beispiel die Farben von Live Color gegenüber dem Original viel zu hell sind. Man muss da kräftig matt schwarz hineinmischen, um einigermaßen zu dem Originalfarbton zu gelangen. Andererseits: Wer weiß schon wie genau, wie dieser Gerätespant vor 80 Jahren aussah. Vielleicht hat sich über die Jahrzehnte der Farbton auch verändert. Also: Nichts genaues weiß man nicht. Wir schauen halt, dass die Sache am Ende möglichst gut aussieht   :pffft:

Was mich zur Zeit noch wurmt, ist dass die Auflösung der meiner Fotografien selbst mit meiner Canon EOS 250 D, die einen Foto Prozessor mit immerhin 25 MP Auflösung hat, immer noch keine richtig scharfen Bilder produziert. Habe Matthias Becker gefragt, der in seiner Zeitschrift super scharfe Aufnahmen hat. Dabei hat sich ergeben, dass er eine absolute Profikamera verwendet, die annähernd doppelt so viel Auflösung bringt. Welche Erfahrungen habt ihr hier gemacht?
Viele Grüße

Hans Dieter