Grundlagen Aquarell-Stifte

Begonnen von ralph21075, 30. Juli 2025, 20:49:52

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ralph21075

Moin in die Runde. Bestimmt gibt es schon einen Thread, aber auf die Schnelle fand ich nicht den tiefverzweigten Weg dahin. Meine Frage: ich möchte mich mal mit Aquarell-Stiften (Wasserfarbe) an meinem Modell versuchen. Decals sind drauf, Panel-Wash fertig, nun mit Humbrol-Clear versiegelt.

Arbeitet ihr dann auf dem Klarlack, oder brauche ich einen anderen Untergrund, lieber matt? Oder ist eh alles zu spät? Freue mich über Tipps :)

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In Arbeit: BMW 320i
Fertig: Draken, AMX, Do-28, Sea Harrier, F-104G, F-4K, Magister, A-4C, F3H-2

eydumpfbacke

Moin,

ich bin ja kein fan dieser "neumodischen", Geldsuchenden Produkte" von AK, MIG und wie sie alle heißen.
Insofern würde ich dazu plädieren, den Bleistift und Trockenmalen mal auszuprobieren, bevor das geld für solche Produkte "in die Hand nehme".
Es grüßt der Reinhart :santa:

Ich bau grundsätzlich nicht originalgetreu.
Wenn doch, ist das Zufall

Nilswhity

Ich verwende die Aquarellstifte nach dem Auftragen von Mattlack,es sind also die letzten Verschmutzungen auf dem Modell.

Michael
Mund auf,Stäbchen Rein,Spender Sein
https://www.dkms.de/de/spender-werden

Koffeinfliege

Das sind im Kern ganz normale Buntstifte. Der Unterschied zu denen für Künstler oder Kinder sind die Farbtöne, die man sonst kaum bekommt.

Wichtig zu wissen ist, die Minen sind dauerhaft wasserlöslich. D.h. man kann die gemachten Striche mit Wasser verblenden oder wieder entfernen und die Konsistenz verändern, indem man die Spitze (ohne das Holz zu wässern!) in Wasser tunkt. Wenn man es drauf anlegt, kann man so sogar pinselbare Farbe gewinnen, was natürlich wenig Sinn macht.

Persönlich fand ich das passende AK-Buch ziemlich gut. Klar, es soll in erster Linie den Verkauf ankurbeln und zeigen was man alles für tolle Sachen mit den Stiften machen kann, aber es bietet auch interessante Hintergrund-Infos. Z.B. woraus die Minen bestehen oder wie sie hergestellt werden.
Da macht man für 11€ nicht viel falsch.

https://ak-interactive.com/product/ak-learning-13-weathering-pencil-techniques/

ralph21075

Super, danke für die Tipps. Mattlack ist drauf, trocknet durch und heute Abend wird gemalt! Ich habe obige AK-Deluxe-Stifte und ein großes Set regenbogenbunter Schulkinder-Aquabuntstifte vom Discounter (und somit beide Enden der großkapitalistischen Schaffenskette) am Start. Nun wird getuscht wie früher, nur mit kleinerem Radius. Am Ende wird es vermutlich ein bunter Hippie-Harrier  :D
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Hans

Wasservermalbare "Buntstifte" sind wirklich nix neues. In der Künstler-Zeichner-Welt sind sie schon sehr lange verbreitet.

"Normale Buntstifte" sind das aber beileibe wirklich nicht. "Buntstifte" sind dagegen echt hart, nicht wasservermalbar und für den Modellbau nicht geeignet. Es müssen wirklich wasservermalbare Stifte sein.

Ob man sich die bei den Modellbaubedarfsuperspezialisten holt, muss jeder selber entscheiden. Auf Empfehlung meiner Gattin verwende ich Koh-I-Noor, die einen guten Abtrag ermöglichen und in vielen Farbabstufungen erhältlich sind.

Ich verwende sie auf dem Mattlack, ein bisschen rauh muss die Oberfläche schon sein. Und darüber dann keinesfalls einen weiteren Lackauftrag: Ähnlich wie bei reinen Pulverpigmenten umschließt der Lack die Partikel und macht sie fast unsichtbar.
Ceterum censeo: Die Lackierung ist wichtiger

ralph21075

Zitat von: Hans in 31. Juli 2025, 11:14:09Und darüber dann keinesfalls einen weiteren Lackauftrag: Ähnlich wie bei reinen Pulverpigmenten umschließt der Lack die Partikel und macht sie fast unsichtbar.

 :klatsch: Das erspart mir ein langes Gesicht heute Abend  :winken:
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Linus

Meinereiner verwendet diese Stiffte schon  mal zum vorskizzieren von Tarnschemen

Gruß Martin

Wolf

Ich nutze die Aquarellstifte auch, nutze aber dennoch abschließend Klarlack. Wie Hans schon schrieb, "frißt" der Klarlack den Effekt nahezu auf. Deshalb male ich deutlich stärker als erwünscht und übernebele nur mit einem Hauch Klarlack um das ein wenig zu fixieren. Selbst das übernebeln nimmt schon viel vom Effekt.
Wer Future hat, hat noch lange keine Zukunft

ralph21075

@Wolf: Guter Hinweis. Eigentlich wünsche ich mir ein seidenmattes Finish. Ich werde mal testen. Letztendlich soll der Harrier gar nicht zu verranzt daherkommen. Vielleicht nebele ich ganz sachte drüber zum Fixieren. Wird ein prima Testobjekt sein.
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Spritti Mattlack

Ich habe "Buntstifte" auch schon eingesetzt. Teilweise auch mit ein wenig Wasser "aktiviert", so nenne ich das jetzt mal. Aber abschließend nicht mehr fixiert. Haftet eigentlich gut. Trocknet bei mir mit einer matten Oberfläche, was bei meinen Anwendungen bisher dann auch gepasst hat. 

Ulf :winken:
A man who is tired of Spitfires is tired of life

StiftRoyal

Frage in die Runde, wie ist die "Grifffestigkeit" wenn die Frabe nicht nochmal versigelt wird?! Ein Grund warum ich Pigmente nicht verwende, ist nämlich genau das Manko, dass man das Zeugs nicht fixieren kann.

Hans

Spielst du mit deinen Modellen :D  ?
Ceterum censeo: Die Lackierung ist wichtiger

Weme65

Hallo,

in einer Bewertung bei MBK steht
das es nicht abriebfest ist und mit Klarlack gesichert werden sollte.

Gruß Werner  :winken:
Unterfranke
Aktuelle Projekte:
BV 138 C-1 1/72 Revell
A-10 C Thunderbolt II "Indiana ANG 100th Anniversary" 1/72 Hasegawa

Hans

In einer Bewertung im Modellboard steht, dass man dies nicht machen sollte. So.
Ceterum censeo: Die Lackierung ist wichtiger

Spritti Mattlack

#15
Kommt bei MIR immer zum Schluß, daher ist "Abriebfestigkeit", wenn den der gewünschte Effekt erst einmal erreicht ist, kein Thema.

Man kann allerdings eventuellen "Überschuss" durch abreiben (auch feucht) wieder entfernen. Alle Lackschäden am Schwimmwagen sind in dieser Technik entstanden. 

Ulf :winken:

Nachtrag! Meine Erfahrung mit den Stiften von Faber Castell. Da weiß man, was man hat! Glaube ich.... ;) :D
A man who is tired of Spitfires is tired of life

eydumpfbacke

Leute,
ich denke, dass die Erfahrungen über den Bewertungen eines Herstellers wiegen sollten.
Hersteller und Verkäufer haben nur eins im Sinn: Verkaufen
Nutzer testen das und teilen die Erfahrungen. Dabei stellt sich evtl. eine Abweichung zur Darstellung des
Herstellers/Verkäufers dar.

Wer der Erfahrung nicht traut/glaubt darf gerne selber testen und dann seine Erfahrung berichten.
Es grüßt der Reinhart :santa:

Ich bau grundsätzlich nicht originalgetreu.
Wenn doch, ist das Zufall

Weme65

sorry, das ich was dazu geschrieben hab!

die Bewertungen bei MBK sind, soweit ich weiss, auch von Nutzern und nicht vom Hersteller.

Gruß Werner  :winken:
Unterfranke
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Hans

Wie eydumpfbacke schreibt: Macht eure Erfahrungen selbst und berichtet. Hörensagen ist nie was.

Vielleicht noch was: Man macht eigentlich mit den Stiften keine flächigen Aufträge. Und dafür halten sie sehr gut.
Ceterum censeo: Die Lackierung ist wichtiger

Wolf

Bezüglich Abbrieb: Deshalb habe ich ja geschrieben: Den Effekt deutlich stärker auslegen und dann nur ein Hauch Klarlack zum Schluss. Damit ist dem Bedarf nach einer gewissen Abriebsfestigkeit genüge getan.

Für eher flächige Effekte nehme ich Tamiya Weathering Sets
Wer Future hat, hat noch lange keine Zukunft

Adler

#20
Ich habe 18 von diesen Stiften inkl. Set.
Beim trockenen Auftrag habe ich bei einigen Stiften Probleme, daher feuchte ich die Spitzen etwas an und dann klappt es recht gut. Bei der Farbstärke(Pigmente) gibt es natürlich auch Unterschiede, wie bei anderen Acryl- Farben auch.
Flächig habe ich diese Stifte noch nie genutzt.
Wenn die die Farben durchgetrocknet sind kommt Klarlack rüber und mit Verlaufen gibt es dann auch keine Probleme, wie schon geschrieben wurde, versuchen und die persönliche Technik finden.

Gruß

Wolfgang :winken:
Man lernt mehr von seinen Fehlschlägen, als von seinen Erfolgen.

xxxSWORDFISHxxx

hab die auch mal ausprobiert, ist nicht meins. Fixierbarkeit hat sicherlich auch dazu beigetragen.
zumal man die Effekte auch auf anderem Wege erzeugen kann.

Auf Youtube gibt genug Videos, mal besser mal schlechter, einfach mal weathering penclis suchen.
z.B

ralph21075

So, ich habe ein bisschen gemalt... es ist halt immer die Frage, welchen Effekt man möchte. Für stärke Verschmutzungen würde ich immer Ölfarbe nehmen. Kann man prima auf einem Klarlack verwenden und lange bearbeiten. Mit den Aquarellstiften ging es mir mehr um dezente Regenspuren, wenn die Maschine an Deck steht. Ging ganz gut, aber ich habe es nur sehr eingeschränkt angewandt bei dem Modell. Aber definitiv eine Technik, die ich noch ausbauen möchte. Vielen Dank für Euren Input, eine wahre Schatztruhe und erweitert meinen Almanach der Modellbauweisheiten  :klatsch:
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In Arbeit: BMW 320i
Fertig: Draken, AMX, Do-28, Sea Harrier, F-104G, F-4K, Magister, A-4C, F3H-2