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Revell Junkers Ju 88 A-4 / D-1 USAF-Beute

Begonnen von Der Lingener, 20. November 2011, 03:19:14

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Der Lingener

Moin ihr Lieben,

jetzt, da meine RAF-Messerschmitt 109 (http://www.modellboard.net/index.php?topic=38172.0) in den letzten Zügen liegt (der Mattlack muss noch trocknen und dann kommt sie auf das Display), wage ich mich an ein anderes "schnell-gebaut-und-ewig-nicht-fertigwerdendes" Projekt heran:
Eine Ju 88 D-1 der rumänischen Luftwaffe, wie sie von den Briten erbeutet und an die USAF weitergereicht wurde.
Die Ju 88 D-1 (Werknummer 430650) der rumänischen Luftwaffe wurde von Nicolae Teodoru am 22. Juli 1943 nach Zypern entführt und dort der RAF übergeben. Nach eingehender technischer Untersuchung übergaben die Briten die Maschine ihren amerikanischen Verbündeten; mit US-Hoheitsabzeichen (inklusive aufgemalter auffälliger Nationalflaggen) und zwei Zusatztanks einer P-38 Lightning versehen, trat die Junkers im Oktober ihre Reise über den Atlantik an und steht seither im Air Force Museum Dayton/Ohio - jetzt wieder in ihrer originalen rumänischen Lackierung.

Auslöser für diesen recht impulsiven Entschluss war eigentlich der Kauf eines Geschenkgutscheines für einen Kindergeburtstag im örtlichen Spielwarengeschäft - an der Kasse stehend fiel mir die neue Ju 88 A-4 von Revell auf, die da so unbeachtet im Karton lag. Ich konnte ich nicht widerstehen und 17.99 Euro später fand sich der Revellkarton in der Einkaufstüte!
:rolleyes:
Und so lag das gute Stück den ganzen Freitag Nachmittag gierig betrachtet im Arbeitszimmer herum: "erst baust Du Deine Me 109 fertig" - so sprach das Modellbauergewissen zu mir. "Fürchte den halbe-Bausätze-Effekt! Bau lieber mal was fertig!" Und so widerstand ich einen Abend lang der Versuchung...bis dann heute Morgen (das Frühstück war abgeräumt, meine Kinder am Spielen/Lesen und die Me 109 im Lackierkeller zum Trocknen) die Versuchung allzu übermächtig wurde - ich musste einfach loslegen! Das Vorbild hatte ich ja schon in Erwartung jener anderen beiden Ju 88 herausgesucht:

(www.indytransponder.blogspot.com)

Die erste zu nehmende Hürde beim Bau war das Seitenleitwerk: schnell waren die beiden Hälften miteinander verklebt und ebenso schnell stellten sich Zweifel ein - "da stimmt doch was nicht!" Des Rätsels Lösung: die Entwickler bei Revell haben das Ruderausgleichsgewicht nicht vollständig graviert und stattdessen nur eine tropfenförmige Vertiefung im Leitwerk belassen - oder ist es ein Gussfehler? Man wird es sehen, wenn die anderen beiden Bausätze hier eintrudeln.

Den Fehler zu beheben fiel mithilfe von etwas Sekundenkleber und Mehl sowie einer Nachgravur recht leicht.

Als nächstes kamen die Fahrwerksräder an die Reihe: sehr schön detaillierte Radnaben, gut ausgeprägtes Profil und sogar lesbare Reifenbeschriftung! Unglaublich, was Revell uns Modellbauern mit den neuen Bausätzen mittlerweile an Vorlagen liefert!
:P
Gut auch die Idee mit dem Passzapfen, der in eine Nut passt - das ist allemal besser als die üblichen zwei/drei Passstifte, die meist dazu führen, dass das Profil der beiden Radhälften nicht zueinander passt. Mit dieser Zapfen/Nut-Konstruktion kann man prima das Profil solange angleichen, bis es passt - die Nut ist nämlich ein winziges Stück breiter als der Zapfen, sodass man noch Spiel beim Verkleben hat.

Nochmal  :P nach Bünde!

Und wenn man schon mal dabei ist, kann man auch gleich beim Fahrwerk weitermachen: filigrane Fahrwerkbeine und Einziehstreben und alles passt wie angegossen! Die einzige Ergänzung dieses ooB-Projektes: Bremsschläuche aus Messingdraht:


Ud so ging es munter den ganzen Vormittag und Nachmittag (unterbrochen nur vom Mittagessen Kochen -lecker WOK mit Hähnchen) weiter - die Ergebnisse seht ihr hier:
1. Die Rumpfbaugruppen


2. Die Tragflächen mit den Motorgondeln

Einziges Manko: die Tragflächenendscheiben müssen separat angeklebt werden - und trotz aller Sorgfalt habe ich sowohl backbords als auch Steuerbord eine minimale Stufe am Übergang von Tragfläche zu Endscheibe...ob´s an mir liegt oder ob ein bauartbedingter Fehler vorliegt:
:rolleyes:

Worauf ich noch kurz hinweisen möchte: Achtet bitte auf die Detaillierung des Cockpits! Das ist "nur" 1/72!


Meinen  :respekt: vor den Mannen in Bünde: Die neue Ju 88 ist wirklich ein tolles Modell und die Tatsache, dass ich innerhalb nur eines Tages (mit Unterbrechungen!) schon so weit bin, spricht Bände für die problemlose Passgenauigkeit des Bausatzes.

So, morgen (oder vielmehr: heute Vormittag) geht es dann weiter mit dem Lackieren des Cockpits und der Fahrwerkschächte sowie (hoffentlich!) der Endmontage der Baugruppen.

Bis dahin - das Heiabett ruft...

Michael


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Puchi

Klasse, der Baubericht macht Lust auf mehr! Auch eine sehr interessante Vorbildwahl! Da bleib ich mal dran!

Zitat von: Der Lingener in 20. November 2011, 03:19:14
...und trotz aller Sorgfalt habe ich sowohl backbords als auch Steuerbord eine minimale Stufe am Übergang von Tragfläche zu Endscheibe...ob´s an mir liegt oder ob ein bauartbedingter Fehler vorliegt:
:rolleyes:
Wenn es egal ist, welcher Teil auf welche Seite kommt und du sie - wie du schreibst - mit Sorgfalt ausgerichtet hast, kann's eigentlich nicht an dir liegen. Aber wenn's nur eine minimale Stufe ist, lässt sich das sicher mit etwas Schleifen leicht anpassen.

Liebe Grüße,

Karl

Der Lingener

Moin ihr Lieben,

bevor die lieben Kinderlein aufwachen und nach Frühstück krakeelen noch schnell ein update:

Die Nacht war kurz und an Schlaf gar nicht zu denken - dafür erstrahlen die Bauteile für´s Cockpit schon im Grundlack RLM 66 und die Fahrwerkschächte samt Fahrwerk in RLM 02.
Nach einem "Schnell-washing" (also der Bauteile; ich selbst bin auch gleich dran) und einwenig Silberstift sehen die Fahrwerksteile schon ganz ordentlich aus. Bei der Montage der Schächte an die Tragfläche allerdings ergab sich die erste (und wie ich hoffe einzige!) böse Ernüchterung angesichts des doch von mir so hochgelobten Bausatzes: Trotz sorgfältiger Montage und Ausrichtung der einzelnen Komponenten klafften doch recht veritable Spalten:



Also doch Spachteln  :rolleyes: und ich hatte gehofft, es ginge ohne!
Hier die Unebenheit zwischen Fahrwerkschacht und Tragfläche mit Tamiya Spachtel egalisiert (noch nicht verschliffen, falls einer fragt):


Und hier die arg tiefe und breite Paneellinie mit Vallejo Acrylspachtelmasse etwas entschärft:


Links und rechts der Fahrwerkschächte entstanden minimale Spalten, die aber mit etwas Sekundenkleber schnell zu verschließen sind - nix Dramatisches und m.E. völlig im Bereich des Normalen.

Ich bin mir sicher, dass das nicht mein Baufehler war, also gebe ich hier an dieser Stelle mal ein "Minus". Ich hoffe, das bleibt die letzte Überraschung...

Michael
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Karaya

Hi Michael, :winken:
da bin ich wirklich mal auf den weiteren Weg dieses Bauberichtes gespannt!
Gruß und ein kräftiges Horrido    
Olli
www.patreon.com/ErlasWerke

Wolf

Ich bin jetzt kein Ju 88 Experte, vielleicht weiß Friedarrr da mehr, aber bei den Seitenleitwerken tue ich mich irgendwie schwer. Ich habe den Zvezda Bausatz der A-4 und der A-5/A-17. Denen liegen verschiedene Seitenleitwerke bei. A-4 und A-17 sollen laut Zvezda ein Seitenleitwerk ohne Ruderausgleich bekommen (A-17 basiert auf A-4). Die A-5 soll ein SLW mit Ausgleich bekommen.

Auf Bildern und manchen Zeichnungen habe ich aber den Eindruck dass es anders ist. Aber so richtig schlau bin ich bisher da auch noch nicht draus geworden.
Wer Future hat, hat noch lange keine Zukunft

Skyfox

#5
@Wolf: Nach "Squadron/Signal Ju 88 in Action" (Zeichnungen auf S.8 ) hat die A-4 Version in der "late" Ausführung einen Ruderausgleich.
Das gleiche gilt auch für die A-17. A-5 hat keinen, und so wie es aussieht die frühen A-4 auch nicht.

@Der Lingener: die Aufnahme "Deiner" Beutemaschine von schräg oben kennst Du?
(Man kann sehr gut die Farbverläufe auf den Flügeloberseiten erkennen, und das "Stars sprangled Banner" auf dem Rumpfrücken...) würde ich bei Bedarf zusenden.

:winken:
MBSTHH 
Im Gedenken an meinen Freund Ulf Petersen, 1967 – 2018

Wolf

Das habe ich mir auch gedacht, dass die späteren Ju 88 einen Ausgleich haben. Nur gibt es Zvezda genau anders herum an.
Bei der A-4 mag das ja noch stimmen, wenn es eine frühe und eine späte A-4 gibt. Bei der A-17 weiß ich es nicht ob es da auch eine frühe und späte gab (basiert ja auf der A-4).

Aber die A-5 kam vor der A-4 heraus (auch wenn die Nummern etwas anderes sagen). Dann müsste die doch das Ruder ohne Ausgleich haben.

Laut Zeichnungen hat z.B die C-1 auch noch das einfache Ruder. Die C-6 aber das mit Ausgleich. Wäre jetzt auch noch interessant zu erfahren und damit schließt sich der Kreis, was denn dann die D-1 für ein Ruder hatte. 
Wer Future hat, hat noch lange keine Zukunft

Skyfox

Zitat von: Wolf in 21. November 2011, 13:14:10
...Bei der A-4 mag das ja noch stimmen, wenn es eine frühe und eine späte A-4 gibt. Bei der A-17 weiß ich es nicht ob es da auch eine frühe und späte gab (basiert ja auf der A-4)...
Hmmm... dazu kann ich jetzt nix sagen, da meine entscheidenen Hefte momentan bei Rolle liegen...

Zitat von: Wolf in 21. November 2011, 13:14:10
...Aber die A-5 kam vor der A-4 heraus (auch wenn die Nummern etwas anderes sagen). Dann müsste die doch das Ruder ohne Ausgleich haben....
Das hatte ich genau so dem Squadron-heft entnommen = A-5 ohne Ruderausgleich

Zitat von: Wolf in 21. November 2011, 13:14:10
Laut Zeichnungen hat z.B die C-1 auch noch das einfache Ruder. Die C-6 aber das mit Ausgleich. Wäre jetzt auch noch interessant zu erfahren und damit schließt sich der Kreis, was denn dann die D-1 für ein Ruder hatte.
Nach dem Foto von Michael (ganz oben) hat diese D einen Ausgleich (so es sich um eine D-1 handelt)
MBSTHH 
Im Gedenken an meinen Freund Ulf Petersen, 1967 – 2018

Schnurx

Wenns hilft: In der Bedienungsvorschrift für die A-4, (A-4 trop,A-14,C-6,D-1,D-1 trop,D-5 und D-5 trop) vom Oktober 1942 ist nirgendwo ein  Ausgleich eingezeichnet. Vielleicht könnte man sich so irgendwie dem Zeitraum annähern, ab dem der Ausgleich vorhanden war, falls er das war?

Russfinger

Also ich kenne nur den psychologisch wichtigen Ausgleich vor der Halbzeitpause (SCNR)

:winken:

Russie


No Kit left behind!


Der Lingener

Moin,
danke für eure Diskussion - so etwas ist immer erhellend: Ich dachte bislang, alle A-4 hätten diesen Ruderausgleich! Wieder was gelernt.
Zu meiner D-1: Die hatte/hat definitiv nen Ruderausgleich; was fehlt, ist die Heizungsbelüftung auf dem Rumpfrücken (für die Reihenbildner); was uach fehlt, ist die Antennenanlage auf der Rumpfunterseite. Was ich noch dranfummeln muss, ist eine "football antenna" auf dem Rumpfrücken (war wohl eine RDF-Antenne und für den Überflug über den Atlantik montiert - auf der in Dayton zu sehenden restaurierten Variante fehlt diese "football antenna" wieder; und natürlich noch die P-38 Zusatztanks - ich hoffe mal, meine Hasegawa P-38 "yippie" hat die!
Und wo wir schon mal beim Problemeklären sind: Warum hat das Seitenleitwerk der Ju 88 zwei unterschiedliche Paneelierungen? Steuerbords drei horizontale Panelllinien, backbords nur zwei, dafür aber Nietreihen? Und backbords ist, parallel zur "rudder hinge line" (mir fällt gerade das deutsche Wort nicht ein), eine vertikale Panelllinie zu sehen, steuerbords jedoch nicht!
       

Michael
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Schnurx

Hmmm... eigentlich war links wohl eine große Klappe, durch die das Steuerungsgestänge der Trimmung gewartet und inspiziert werden konnte.
Deren hintere Begrenzung würde durch die "parallele Panelline" gebildet, müsste aber bis praktisch ganz unten durchgehen (bei der A-1, nach Flugzeughandbuch). Wie das bei der A-4 war, weiß ich grade nicht.


Friedarrr

#13
Zitat von: Der Lingener in 21. November 2011, 14:54:00
Und wo wir schon mal beim Problemeklären sind: Warum hat das Seitenleitwerk der Ju 88 zwei unterschiedliche Paneelierungen? Steuerbords drei horizontale Panelllinien, backbords nur zwei, dafür aber Nietreihen? Und backbords ist, parallel zur "rudder hinge line" (mir fällt gerade das deutsche Wort nicht ein), eine vertikale Panelllinie zu sehen, steuerbords jedoch nicht!
[Michael



Naja, du verwendest ja fast ausschließlich englische Begriffe. ;)
Ruderaufhängung, -Drehpunkt oder einfach -Scharnier.

Ein weiteres Bild dieser Maschine findet man in Kagero Band I Seite 46, dort sieht man das Ruderhorn deutlich.
Im Kagero Band II auf Seite 105,107-108 sind weitere Bilder. (war aber wohl schon bekannt?)
LH befindet sich (schnurx hat es schon angedeutet) der Wartungsdeckel, zu eben den Steuerelementen.
Sind demnach auch keine Niete, sondern schrauben.



Edit Der Lingener: link entfernt wegen Darstellung nach §86a Strafgesetzbuch und durch ein retuschiertes Bild ersetzt.

Der Lingener

Moin Friedarr,

danke für die Hilfe bzgl. rudder hinge line - das liegt wohl einfach daran, dass ich hauptsächlich englischsprachige Modellbauzeitschriften lese - da wird man irgendwann betriebsblind!
Statt "Niet" "Schraube" - jetzt wo klar ist, dass diese Blechpaneele abnehmbar gestaltet sein mussten, ist auch das klar.

UNd dann noch ne kleine Kritik: Hinsichtlich §86a hab ich Deinen link mal entfernt und das Bild, künstlerisch überarbeitet, angefügt!
Ich bitte um Verständnis für diese Massnahme! Falls damit Probleme auftreten sollten -> Kontaktaufnahme per PN gewünscht!

Michael
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Friedarrr

Nein habe ich kein Problem damit, aber ich habe hier ja nicht das Bild direkt ersichtlich gemacht, sondern nur den Link zu hin.
Damit wollte ich blödel§ und copyright umgehen, genügen.

IloveArado

Also der Baubericht macht echt Laune auf mehr.
Ich werde das auf jeden Fall weiter beobachten.

Marcus.K.

Bin auch ganz hin und weg. Sehr spannend, Eure Diskussion - und drum abonniere ich mal den Bericht.
Viel Spaß beim Bauen weiterhin!   :klatsch:

Der Lingener

Moin ihr Lieben,

nachdem ich mich gestern Vormittag und auch heute wieder meiner Ju 88 widmen konnte, will ich euch an dieser Stelle über den weiteren Baufortschritt nicht im Unklaren lassen.

Der Rumpf ist mittlerweile komplettiert und angefangen hatte ich das ganze Prozedere gestern mit der Montage des separaten Rumpfrückens:
Revell hat diese Problemzone eigentlich recht gut gelöst und das einzusetzende, fast durchgehende Teil passt auch recht gut - nur, dass ich mir durch meine Ungeduld/durch mein Ungeschick zusätzliche Arbeit gemacht habe! Beim Heraustrennen des separaten Rumpfeinsatzes vom Spritzling sind das Skalpell bzw. die Säge zweimal ein wenig ausgewandert, sodass ich zusätzlich zu den sonst üblichen Spachtelstellen nun noch zwei weitere Problemzonen geschaffen habe:

Mit ein wenig TAmiya-Spachtel und Nagellackentferner auf Wattestäbchen waren diese Stellen jedoch recht schnell wieder egalisiert:



sodass ich an die Montage des "Kampfkopfes" (also des Cockpits) denken konnte.
Hier passierte mir dann gestern Vormittag der (bislang  :pffft:) gravierendste Fehler:
Der Plan war, das Backbord-Seitenteil des Kampfkopfes an die backbordseitige Rumpfhälfte anzupassen, dann das Innenleben einzufügen und abschließend das Steuerbordteil mit dem Rest zu verbinden. Mit diesem handwerklichen Kunstgriff wollte ich verhindern, dass zwischen Rumpf- und Cockpitsegment eine Spalte, noch schlimmer: eine Stufe, entsteht.
So ging´s hoffnungsfroh und voller unerschütterlicher Zuversicht in das eigene modellbauerische Geschick los:


Nun noch den Besatzungsraum einklicken (also den da!):

und die Steuerbordseite daran kleben - feddich!

Tja, der "Kunstgriff" war ein "Fehlgriff"!  8o Denn: Zum Einen passte das Innenleben nur mit roher Gewalt hinein (ich habe es dann letztlich mit viel Fluchen und Zähneknirschen geschafft, es hineinzubekommen, ohne etwas abzubrechen) und zum Anderen entstand dennoch eine Stufe am Übergang zwischen Rumpf und Kampfkopf.
Des Rätstels Lösung: Man hätte entweder an den Rumpfinnenseiten (dort wo der Kampfkopf eingeklebt werden soll) etwas Plastikmaterial abnehmen müssen oder das Gleiche am Kampfkopf (dort, wo er in den Rumpf eingeklebt wird) tun sollen.
Fazit: Ich habe mir einen Haufen unnötige Arbeit gemacht, die noch dazu eine Stunde Zittern und Bangen hervorrief. Mahnung an alle Nachahmer:
Geht nach Bauanleitung vor! Ich weiß: Männer fragen nie nach dem Weg und verirren sich lieber und gestandene Modellbauer bauen nie nach Bauanleitung...
Vorgehensweise: Rumpf komplett (inklusive separatem Rumpfrückeneinsatz) montieren; Kampfkopf nach Bauanleitung separat montieren; danach an den Kontaktstellen (entweder am Kampfkopf oder am Rumpfsegment) etwas Material abschaben und dann beide Baugruppen miteinander verbinden. Dann wird aus diesem Ausgangspunkt



das Ganze (ohne meine unnötigen Anpassungsarbeiten!) so aussehen:



Mittlerweile bin ich gerade dabei, die Kanzel zu montieren und muss da, wegen meines speziellen Vorbildes, die Öffnung für das vorwärtsfeuernde MG verschließen - meine rumänisch-amerikanische Maschine hatte zwar die vordere MG-Stütze, jedoch keine Öffnung für selbiges in der Windschutzscheibe!
Mit einem Tröpfchen Weissleim ist das schnell geschehen - ich hoffe nur, das etwas Milchige wird im Laufe des Trocknungsprozesse ganz verschwinden:



So, das war´s mal wieder - demnächst mehr (auch von der Messerschmitt!)

Michael
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waterliner

Angesichts dieser Formenneuheit ein wirklich hervorragender Baubericht!

Der Lingener

#20
Moin ihr Lieben,

nach einer Woche voller Stress im Museum, an der Uni und zuHause (Familiengroßbesuch am Wochenende!) konnte ich meiner Frau eine klitzekleine Stunde entspannten Bastelns abringen - manchmal geht Familie eben vor; aber als ich anfing, meine Kinder und die DCA anzuknurren, war wohl klar: "Der Alte braucht mal ne Auszeit!".

Und die habe ich genutzt, um das Problem der MG-Lafette in der Kanzel vorne zu lösen.
Ausgangslage war der Umstand (ihr erinnert euch), dass "meine" ex-rumänische Ju 88 in Dayton zwar die Festzurrung für das "Windschutzscheiben"-MG hat, jedoch nicht die dazugehörige Öffnung in der kanzel. Das Revell-Modell hat da natürlich ein Loch, wie es sich gehört. Also hatte ich am 23. November das Löchlein mit "Micro Kristal Klear" verfüllt, nachdem der Weissleim ein Reinfall war. Und so sah das Ganze bis vor ca. einer halben Stunde aus:

Immer noch deutlich zu sehen: die Öffnung für die Lafette - so geht´s also nicht!

Zweiter Versuch: Unser lieber hans hatte mir zusätzlich zur AMT Ju 88 S auch noch eine Zvezda Ju 88 G-6 geschickt (nochmals ein dickes "Schankedön") und deren Kanzel hat genau das, was ich suche: Keine Öffnung, stattdessen eine plane Scheibe!


Nur ergab sich bei diesem wahrhaft meisterlichen Plan ein schwerwiegendes Problem: Es besteht ein nicht unerheblicher "Höhenunterschied" zwischen Zvezda (links) und Revell (rechts)! Und zwar derart, dass ein Angleichen kaum möglich wäre, weil sonst die vordere Kanzel unnatürlich hoch säße und die hintere nach einer Unterfütterung des vorderen Kanzelsegmentes optisch seltsam tief daherkäme.


"Plan B" wurde also auch verworfen! Mist!  :5: Und ich hatte mir das so einfach gedacht...mal eben die Kanzelteile austauschen, ein bisschen anpassen - fertig!

Nach einer kurzen Kaffeepause dann "Plan C": Die ärgerliche Scheibe inklusive Lafettierung einfach ausschneiden! Das Gute und Einfache liegt so nah!
Zustand nach geglückter Operation und nach Wiederbefestigung der Revell-Kanzel am Revell-Rumpf:


Sieht viiieeel besser aus!
Fazit für Nachahmer: Solltet ihr eine plane Scheibe brauchen: Einfach die Säge ansetzen - ist letztlich viel zeitsparender und handwerklich einfacher als das Rumgefummel, mit dem ich mich einen Tag beschäftigt habe!

So, das war´s erst mal - ich mache weiter, keine Sorge...

MIchael
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Skyfox

Net schlecht, der Tip - setzt aber eine opferbereite Zvezda Ju 88 voraus...  :pffft:

:winken:
Skyfox
MBSTHH 
Im Gedenken an meinen Freund Ulf Petersen, 1967 – 2018

Friedarrr

Zitat von: skyfox in 28. November 2011, 21:50:05
Net schlecht, der Tip - setzt aber eine opferbereite Zvezda Ju 88 voraus...  :pffft:

:winken:
Skyfox

Weiso denn?
Er sägt die Scheibe aus der Revellkanzel aus und setzt ein passendes Klarsichtteil ein. Das muss nicht von einen anderen Baustz kommen!

Schnurx

Spannend, das schaue ich mir mal an! Entweder aus 0.13er oder 0.25er klarem Evergreen Sheet sollte sich da was passendes zurechtschneiden lassen. Das einpassen ist aber eine m.E. anspruchsvolle Aufgabe,bin gespannt!

Skyfox

Zitat von: Friedarrr in 28. November 2011, 22:00:12
Weiso denn?
Er sägt die Scheibe aus der Revellkanzel aus und setzt ein passendes Klarsichtteil ein. Das muss nicht von einen anderen Baustz kommen!

Naja, man braucht dennoch 2 Bausätze - und dann müssen die transplantierten Teile auch passen...
MBSTHH 
Im Gedenken an meinen Freund Ulf Petersen, 1967 – 2018